Politisches Beben zwischen SPD und Grünen Warum Blieskastels Bürgermeister der Grünen-Beigeordneten Lisa Becker den Geschäftsbereich entziehen will

Blieskastel · Das politische Erdbeben in Blieskastel geht weiter: In der SZ begründet Bürgermeister Bernd Hertzler (SPD) seine Entscheidung, der Beigeordneten Lisa Becker (Grüne) den Geschäftsbereich zu entziehen. Auch Becker äußert sich zu dem Streit. Eine Abwahl von ihr scheint wahrscheinlich – wird aber nicht leicht.

Da war die politische Welt in Blieskastel noch in Ordnung: Lisa Becker gratuliert Bernd Hertzler 2019 zum Sieg bei der Bürgermeisterwahl.

Da war die politische Welt in Blieskastel noch in Ordnung: Lisa Becker gratuliert Bernd Hertzler 2019 zum Sieg bei der Bürgermeisterwahl.

Foto: Erich Schwarz

Die kommunalpolitischen Irrungen und Wirrungen in Blieskastel schlagen hohe Wellen. Bürgermeister Bernd Hertzler (SPD) will der Ersten Beigeordneten Lisa Becker (Grüne) die Geschäftsbereiche entziehen (wir berichteten). Nun hat er für unsere Zeitung seine Sicht der Dinge dargestellt: „In einem Telefonat letzte Woche habe ich Lisa Becker mitgeteilt, dass ich beabsichtige, ihr den Geschäftsbereich zu entziehen. Gleichzeitig habe ich ihr Bedenkzeit bis zum Dienstag eingeräumt und ihr nahegelegt, diese Zeit zu nutzen, um abzuwägen, ob sie nicht selbst zurücktreten möchte. Um sowohl das Amt als auch den Menschen zu schützen und Frau Becker auch die nötige Ruhe zum Nachdenken zu lassen, habe ich mich bis zum Ablauf der gesetzten Frist nicht dazu geäußert. Frau Becker hat diese Frist kommentarlos verstreichen lassen. Dass Frau Becker, während sie mich in meinem Urlaub vertrat, wiederholt wichtige strategische Entscheidungen ohne Rücksprache mit mir getroffen hat, hat die Basis eines vertraulichen Umgangs miteinander sowie einer guten Zusammenarbeit schwer und irreparabel zerstört. Dies habe ich ihr in besagtem Telefonat auch mitgeteilt und werde ihr nun, wie angekündigt, die Geschäftsbereiche entziehen und die dazu notwendigen Schritte einleiten. Ihre in Rede stehende Abwahl als Beigeordnete ist Sache des Stadtrates. Wenn die Fraktionen im Stadtrat der Auffassung sind, dass Frau Becker nach der Beendigung der Kooperation zwischen SPD und den Grünen keine Beigeordnete mehr sein kann, kann der Stadtrat ein Abwahlverfahren einleiten“, so der Bürgermeister.