Peter Müller als Wanderführer

Niederwürzbach. "Ja sah emol, was e großi Wanderung", ruft ein Radfahrer, als er der großen Wandergruppe auf einem Waldweg zwischen Würzbacher Weiher und Sägeweiher entgegenkommt. Rund 500 vorwiegend ältere, aber auch einige junge Wanderer nehmen am Donnerstagnachmittag (wir berichteten) an der sechsten und letzten Sommertour des Ministerpräsidenten Peter Müller teil

Niederwürzbach. "Ja sah emol, was e großi Wanderung", ruft ein Radfahrer, als er der großen Wandergruppe auf einem Waldweg zwischen Würzbacher Weiher und Sägeweiher entgegenkommt. Rund 500 vorwiegend ältere, aber auch einige junge Wanderer nehmen am Donnerstagnachmittag (wir berichteten) an der sechsten und letzten Sommertour des Ministerpräsidenten Peter Müller teil. Es ist sonnig und heiß, so dass Müller zurecht von einer "Tropen-Etappe" spricht. Umso besser, dass die 9,8 Kilometer lange Tour - vom Annahof in Niederwürzbach zum Geistkircher Hof und über den Triebscheiderhof zurück - größtenteils durch schattigen Wald führt. Manuel Andrack, Autor von Wanderbüchern und ehemaliger Redaktionsleiter der Harald-Schmidt-Show, begleitet die Wanderungen. "Das ist die beste Tour - wegen der tollen Landschaft und Ausblicke, den unterschiedlichen Bepflanzungen." Dass er früher nicht im Saarland gewandert ist, weil es dort kein Mittelgebirge gebe, bezeichnet er als "schlimmen faux-pax, der durch Unkenntnis zustande kam". Auf kleinem Raum biete das Saarland viele Möglichkeiten zu wandern, aber auch Rad oder Boot zu fahren oder auszugehen. Und wie steht Andrack zum parteipolitischen Charakter der Tour? "Am Anfang fand ich es heikel, doch als überparteilicher Wanderführer soll ich das wohl auch ausgleichen. Wenn hier die CDU-Fahnen hängen würden, wäre das was anderes." Und so hat sich sogar die Sozialdemokratin Astrid Klug, die den Saarpfalz-Kreis im Bundestag vertritt, mit auf den Weg gemacht. Nach der Rast bei Familie Beck auf dem Geistkircher Hof bei alkoholfreiem Bier und leckeren Brötchen geht es über Wald- und Feldwege am Fröschenpfuhl vorbei. Peter Müller, in Turnschuhen und Jeans, nutzt die Gelegenheit, sich volksnah zu zeigen. "Das ist die angenehme Facette solcher Wanderungen. Man hat mich auf Verkehrsprobleme, die Hochschulstrukuren und den Tourismus angesprochen und mir Grüße ausgerichtet", sagt Müller, neben ihm Karl Rauber, Chef der Staatskanzlei. Auch die Minister Gerhard Vigener (Gesundheit) und Joachim Rippel (Wirtschaft), der Landrat Clemens Lindemann und lokale CDU-Politiker wie Günter Becker und Stephan Toscani wandern mit. "Das gibt's net, der Müller-Pitt", ruft ein Mann neben einer Gruppe Jugendlicher, die am Wegrand Zelte aufbauen. Auch Jochen Pillhofer aus Saargemünd, der seine zweijährige Tochter mit dem Kinderwagen vor sich herschiebt, hat die Gelegenheit genutzt, um mit dem Ministerpräsidenten zu sprechen. "Wann hat man schon die Möglichkeit, unter vier Augen zu reden?". Und die 37-jährige begeisterte Wanderin Stefanie Wannemacher freut sich, einmal den Promi Andrack zu treffen. Auch die Strecke gefällt ihr. "Die Wege sind sehr idyllisch und abwechslungsreich."Zum Abschluss am Annahof lädt Müller zur Sommertour 2010 ein. "Ich finde es fair und sportlich, dass Peter Müller auch dann mitgeht, wenn er nicht mehr Ministerpräsident sein sollte", entgegnet Andrack. Beim Fassanstich spritzt das Bier in großem Bogen. Peter Müllers Hemd ist nass - doch der nimmt's gelassen. "Das war die beste Tour von allen" Manuel Andrack