Nein, diese Tiere müssen im Winter nicht leiden Warum Enten und Schwäne nicht festfrieren können

Niederwürzbach · Spaziergänger am Würzbacher Weiher sorgen sich um die Gesundheit der Wasservögel. Der Nabu sagt, dass sie trotz Kälte keiner Gefahr ausgesetzt sind.

 Mein lieber Schwan, das sind ja mal eisige Zeiten. Doch keine Sorge, dem gefiederten Freundchen fehlt weiter nichts.

Mein lieber Schwan, das sind ja mal eisige Zeiten. Doch keine Sorge, dem gefiederten Freundchen fehlt weiter nichts.

Foto: rup/Ruppenthal

Niederwürzbach hat bekanntlich einen wunderschönen Weiher. Und dieser ist, bei den anhaltend niedrigen Temperaturen, natürlich derzeit zugefroren. Was wiederum bei etlichen Spaziergängern eine drängende Frage nach sich zieht: Können die dort heimischen Schwäne festfrieren? Jedenfalls wird auch die örtliche Feuerwehr mit solchen Fragen konfrontiert, wie Löschbezirksführer Robert Kendziora bestätigt. Ganz klar verneint er die Frage, dass die Vögel Schäden davontragen könnten, wenn sie auf dem Eis sitzen – und scheinbar tot oder verletzt, weil regungslos sind. Kendziora sagt auch, dass es Leute gibt, die mit dem Boot auf den Weiher fahren, um die Tiere in vermeintlich guter Absicht aufzuscheuchen – eben wegen der Gefahr des Festfrierens. Das, so der Löschbezirksführer, sei die denkbar schlechteste Variante. Denn die Tiere versuchten zu flüchten und verbrauchten viel Energie, die sie jetzt gerade benötigten, um gut über die Runden zu kommen. Wir haben mal ins weltweite Netz geschaut und eine gute Darstellung des Nabu Niedersachsen gefunden. Die Tierschützer haben alle Fragen hinreichend beantwortet wie folgt:

Rettungsaktionen sind nicht notwendig, heißt es dort. Während Kommunen und Behörden noch davor warnten, die oft zu dünnen Eisflächen zu betreten, tummelten sich regelmäßig zahlreiche Entenvögel auf den zugefrorenen Seen und Tümpeln. „Tatsächlich haben Entenvögel und Schwäne kalte Füße – und gerade dies schützt sie im Winter davor festzufrieren. Die Natur hat sich für die Vögel eigens ein ,Wundernetz’ ausgedacht, das Retetibiotarsale. Dieser Bereich fein verzweigter Adern im Bein dient dem Wärmeaustausch. Hier gibt das fußwärts fließende Blut Wärme an das körperwärts fließende Blut ab. Dabei sind die Füße gut durchblutet – allerdings mit relativ kaltem Blut – weshalb kaum Wärme verloren geht und auch das Eis unter den Füßen nicht wegschmilzt. So bleiben die Füße kalt und es wird wertvolle Energie gespart“, erläutert die Naturschutzorganisation.

Man müsse die Entenvögel im Winter also keineswegs wegen ihrer kalten Füße bedauern. Viel wichtiger aber sei die Erkenntnis, dass die Tiere auf dem Eis nicht festfrieren. Allerdings könnten bei lange anhaltendem Frost kranke oder verletzte, immobile Tiere im Eis einfrieren. Diese seien dann auf menschliche Hilfe angewiesen. Speziell bei Entenvögeln und Schwänen sei sehr wichtig, die Tiere nicht aufzuscheuchen, damit sie nicht zusätzlich Reserven verbrauchen. Diese benötigten sie, um gut über den Winter zu kommen. Spaziergänger sollten also sich und ihre Hunde zurückhalten. Also: Großes Aufatmen, die Natur weiß sich auch im Winter noch zu helfen.

Zum guten Schluss ein paar Ausführungen der Tourismus Zentrale Saarland zum Würzbacher Weiher: Er galt bereits im 18. Jahrhundert als eine der schönsten Landschaften der damaligen Leyenschen Grafschaft. Aus diesem Grund wählte Reichsgräfin Marianne von der Leyen ihn zu ihrem Sommersitz und ließ ein Sommerschloss sowie kleine Land- und Lustbauten errichten. Vom Schloss ist heute nur noch das Gesindehaus übrig sowie der sogenannte „Rote Bau“ und der Annahof. Heute befindet sich im Annahof ein Restaurant und ein Hotel.

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