Niederwürzbach Bernd Hertzler sucht die Augenhöhe

Niederwürzbach · In Niederwürzbach hatte die SPD zum Neujahrsempfang geladen. Dabei waren die Kommunalwahlen das bestimmende Thema.

 Der Bürgermeisterkandidat der Blieskasteler SPD, Bernd Hertzler, stellte am Sonntagvormittag beim Würzbacher Neujahrsempfang der SPD die Eckpunkte seines Programms vor.

Der Bürgermeisterkandidat der Blieskasteler SPD, Bernd Hertzler, stellte am Sonntagvormittag beim Würzbacher Neujahrsempfang der SPD die Eckpunkte seines Programms vor.

Foto: Erich Schwarz

Proppenvoll war auch in diesem Jahr wieder der Saal des Feuerwehrhauses in Niederwürzbach beim Neujahrsempfang der SPD. Man hatte in diesem Wahljahr auf die „große Politprominenz“ auf der Rednerliste verzichtet, stattdessen bot man dem Bürgermeisterkandidaten der Sozialdemokaten, Bernd Hertzler, eine Plattform, sich auch dem Niederwürzbacher Publikum zu präsentieren. Aber der Reihe nach: Der Vorsitzende der Würzbacher SPD, Harald Pauly begrüßte die „gut gelaunten Gäste“ und überbrachte die Botschaft von Friede, Freundschaft und gegenseitiger Achtung. Er begrüßte auch die Ehrengäste, unter ihnen der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Stefan Pauluhn, der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Dieter Hamm, und wie in jedem Jahr der frühere Landrat Clemens Lindemann, dem – auch wie in jedem Jahr – ein besonders herzlicher Applaus beschert war.

Der Bürgermeisterkandidat der Blieskasteler SPD, Bernd Hertzler, stellte in einer sachlichen Rede noch einmal die Eckpunkte seines Programmes vor. So ging er auf das Gebäude- und Baustellenmanagement ein und plädierte in diesem Zusammenhang bei den demnächst beginnenden Bauarbeiten am Altstadtrand Ost für ein verbessertes ÖPNV-Angebot für Senioren und nicht mehr so mobile Bürger. Er wolle die Verwaltung wieder „kundennah und unbürokratisch in den Dienst der Bürger stellen“ und Verwaltungshandeln transparent machen: „Ich werde mit den Bürgern offen, ehrlich und auf Augenhöhe kommunizieren“, versprach der Kandidat der Genossen. Er wolle den Bürgerinnen und Bürgern eine gute Infrastruktur mit Schulen, bei der Kinderbetreuung und bei ihren Freizeitaktivitäten bieten. Hierbei nannte er ein Schwimmbad für Blieskastel unerlässlich. Und bei einer besseren touristischen Vermarktung der Region spiele auch das Naherholungsgebiet Würzbacher Weiher und die historischen Gebäude des Ortes eine große Rolle. Auch gelte es, den Bau des Biosphärenhauses nun zügig zu planen. In besserer interkommunaler Zusammenarbeit sieht Hertzler noch erhebliche Einsparmöglichkeiten. Hertzler erwähnte auch noch, dass er sich für die Kreismittel zur Sanierung des Freizeitzentrums bei Landrat Theophil Gallo eingesetzt habe.

Und nach der Rede des Bürgermeisterkandidaten, dem die anwesenden Genossinnen und Genossen kräftig applaudierten, zog dann Niederwürzbachs Ortsvorsteherin Petra Linz die Bilanz ihrer Tätigkeit seit den letzten Kommunalwahlen. Und wenn man den martialischen Begriff Wahl-„Kampf“ gebraucht, so könnte man sagen, die Ortsvorsteherin hatte an diesem Sonntagvormittag aus allen Rohren und mit ganz scharfer rhetorischer Munition geschossen. Sie nahm die Gäste auf einen gedanklichen Ortsrundgang mit, erläuterte dabei – getreu dem Politikermotto „Tue Gutes und rede darüber“ – die eigenen Verdienste und die ihrer SPD-Mitstreiter. Die anwesenden CDU-Mandatsträger (eine Woche zuvor waren umgekehrt auch viele SPDler auf dem Neujahrsempfang der CDU) mussten ziemlich schlucken und ordentlich Hiebe einstecken. Die anwesende Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener bekam ebenso „ihr Fett weg“ wie auch der alte (Michael Wons) und der neue CDU-Vorsitzende Patrick Hüther, die persönlich verbal attackiert wurden. Falsche politische Entscheidungen warf Linz den CDU-Kollegen im Ortsrat und der Mehrheit im Stadtrat vor, der Bürgermeisterin unter anderem einen nicht seriösen Umgang mit Wahlversprechen. Sie erwarte, so Linz ironisch, dass kurz vor der Wahl noch ein „Wunderkaninchen aus dem Hut gezaubert“ werde. Man darf gespannt sein, ob bei der Schärfe dieser Angriffe in Zukunft noch gegenseitige Besuche bei Neujahrsempfängen beibehalten werden, hieß es beim Empfang. Während des Neujahrsempfangs wurde Dieter Schnepp auf Vorschlag der Würzbacher SPD von Clemens Lindemann für seine Verdienste für den Ort geehrt. Traditionell wurde der SPD-Treff mit dem „Bergmannsfrühstück“ beendet.

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