Ein Herz für stolze Tiere Alles klar – für die Storchen-Landung

Breitfurt · Ein neuer Horst in Breitfurt soll die großen Vögel zum Nisten und Bleiben bewegen.

 Nach Fertigstellung des neuen Storchenhorstes freuen sich über das gelungene Werk (von links) Dirk Forner, sein Vater Dieter, Frank Neumann (von den Pfalzwerken), Ortsvorsteher Martin Moschel, Waltraud Stephan, Silke Hänsel, Cedric Will (Pfalzwerke), Biosphärengeschäftsführer Dr. Gerhard Mörsch und Walter Thibo (Pfalzwerke)  Foto:wolfgang Degott

Nach Fertigstellung des neuen Storchenhorstes freuen sich über das gelungene Werk (von links) Dirk Forner, sein Vater Dieter, Frank Neumann (von den Pfalzwerken), Ortsvorsteher Martin Moschel, Waltraud Stephan, Silke Hänsel, Cedric Will (Pfalzwerke), Biosphärengeschäftsführer Dr. Gerhard Mörsch und Walter Thibo (Pfalzwerke) Foto:wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

In Breitfurt, das in diesem Jahr seinen 750. Geburtstag feiert, wurde die saarpfälzische Tradition fortgesetzt, Nist- und Brutmöglichkeiten für Störche zu schaffen. Am Sportplatz stellten Mitarbeiter der Pfalzwerke Ludwigshafen mithilfe eines Kranfahrzeuges, das ansonsten für den Mastaustausch benutzt wird, und einem Bagger den entsprechenden Mast. Auf ihm thront jetzt der von Dieter Forner hergestellte Brutkorb. Schon seit Jahren habe man beobachtet, dass sich Störche auf den Flutlichtmasten niederlassen, so Ortsvorsteher Martin Moschel. Deshalb habe der Sportverein schon vor längerer Zeit den Antrag an den Ortsrat gerichtet, einen Nestbau zu prüfen. Als dann vor einem Jahr mehrere Bürger beobachteten, dass bis zu vier Störche immer wieder dieses Ziel ansteuern, nahm das Projekt Fahrt auf. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes, Gerhard Mörsch, und dem Storchenexperten Christoph Braunberger vom Landesamt für Umwelt und Artenschutz (LUA), Fachbereich Natur- und Artenschutz, nahm Moschel, autorisiert durch Ortsratsbeschluss, Kontakt zum pfälzischen Energieversorger auf, der auch zusagte. Die Pfalzwerke übernahmen die Kosten des Mastes von rund 800 Euro. Zudem wurde die Fahrzeug- und Arbeitsleistung kostenlos dazugepackt. Mörsch, der gemeinsam mit vielen Breitfurtern, darunter auch Dirk Forner als einer der Initiatoren, die Arbeiten beobachtete, freute sich, dass eine weitere Nistmöglichkeit für „Meister Adebar“ geschaffen werden konnte. Sie gesellt sich zu den schon bestehenden in Beeden, Einöd, Ingweiler, Limbach, Webenheim, im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, und zuletzt auch in Altheim. Geplant sei ein weiterer in Biesingen durch den dortigen Nabu-Ortsverband.

Insgesamt habe, wohl auch begünstigt durch die Initiativen in den letzten Jahren, die Storchenpopulation kreisweit zugenommen. Mittlerweile zähle man bis zu acht Brutpaare, die jährlich etwa 20 Jungtiere zur Welt bringen, so Mörsch. Er hofft, dass der Standort in Breitfurt angenommen wird, im Frühjahr Jungstörche den neuen Horst ansteuern und dort auch heimisch werden. Er erinnerte daran, dass Störche bis Ende der 1960er Jahre im Bliesgau heimisch gewesen waren. Danach seien sie wohl wegen der Übernutzung des Landes und der daraus resultierenden schwierigen Nahrungssuche ausgestorben. Erst Mitte der 1990er Jahre wurden wieder erste Exemplare in der Bliesaue bei Beeden gesichtet. Damals sei das Experiment geglückt, mit einem angebotenen Nest Störche anzusiedeln, die weitere nach sich zogen. Dass sich die Zahl stetig vergrößere zeige aber auch, so Mörsch, dass Lebensraum und Landschaft besser geworden seien. Trotzdem wanderten viele auch wieder ab, suchten sich Standorte beispielsweise im Elsass, sodass nicht alle Jungstörche, die hier das Licht des Lebens erblicken, auch da bleiben. Überwintert wird in den meisten Fällen in Spanien. Heimat und Wanderungen der Tiere belegten auch die Erkenntnisse des Neunkircher Zoodirektors Norbert Fritsch. Insgesamt übernimmt der Zoo seit 13 Jahren die Beringung der Jungstörche im Saarland.

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