Das Werk ist nun vollendet Eine neue Turmspitze für das Gotteshaus

Altheim · Passgenaue Millimeterarbeit in luftigen Höhen für die Pfarrkirche St. Andreas in Altheim mit viel Publikum.

 Der morsche Dach-Helm wurde Mitte August abmontiert, die Schäden waren deutlich sichtbar.

Der morsche Dach-Helm wurde Mitte August abmontiert, die Schäden waren deutlich sichtbar.

Foto: Hans Hurth

Eine neue Turmspitze für die Pfarrkirche St. Andreas lockte viele Schaulustige an. „Der Bau der ersten katholischen Kirche erfolgte in den Jahren 1360 bis 1390, das 1760 abgerissene Kirchenschiff wurde nach drei Jahren Bauzeit durch eine barocke Saalkirche ersetzt. Nach Zerstörung im zweiten Weltkrieg erfolgte 1948/49 der Wiederaufbau der Kirche, der Turm erfuhr im Jahr 1957 eine Restaurierung“, sagt Gregor Scherf vom Landesdenkmalamt. Er ist der zuständige Experte für Baudenkmäler im Saarpfalzkreis.

Die Altheimer Pfarrkirche ist in der saarländischen Denkmalliste als Einzeldenkmal aufgeführt. „Der alte Dach-Helm des Turms war mit den Jahren morsch geworden, beschädigt durch eindringendes Regenwasser und nach eingehender Überprüfung nicht mehr zu retten“, sagt Ortsvorsteherin Beate Lambert auf Nachfrage unserer Zeitung.

Vor drei Wochen war der morsche Dach-Helm mit einem Riesenkran vom Kirchturm geholt und auf dem Kirchenvorplatz, zugleich Dorfplatz, gelagert worden – deutlich sichtbar dabei die Schäden. Nach Wochen des Wartens und der notwendigen Arbeiten war die Spannung groß, als das neue Helm-Dach auf seinen endgültigen Standort wartete. Knapp 100 Interessierte verfolgten das Geschehen und staunten zunächst über den imposanten Turm- Helm aus Fichtenholz, immerhin 18 Meter hoch und 14,5 Tonnen schwer. „Die alten Maße des morschen Helms haben wir weitgehend übernommen, das verbaute Fichtenholz ist das übliche Bauholz“, teilte Architekt Hermann Held aus Contwig mit, ehe die Turmspitze in die Luft und auf den stabil betonierten Ringanker exakt aufgesetzt wurde.

 18 Meter hoch und 14,5 Tonnen schwer: Beim Aufsetzen des neuen Turm-Helms in 14 Meter Höhe war Maßarbeit gefragt.

18 Meter hoch und 14,5 Tonnen schwer: Beim Aufsetzen des neuen Turm-Helms in 14 Meter Höhe war Maßarbeit gefragt.

Foto: Hans Hurth

Wie die Zuschauer, darunter viele Radfahrer, verfolgte Pfarrer Johannes Müller interessiert die passgenaue Aktion, denn der Geistliche fuhr danach am Gerüst vorbei ganz nach oben, stimmte dort das „Gloria Dei“ an und segnete die neue Turmspitze, während Kirchendienerin Marianne Rabung das Glockengeläut einschaltete und so ein weithin hörbares Zeichen setzte. Wie bei Zimmermännern üblich, sprach danach der Handwerker den Richtspruch. Unten am Dorfplatz in einem Biergarten war die Stimmung bestens, auf das gelungene Werk wurde erfreut angestoßen. Es wurden eifrig Fotos geschossen, während die Zimmerleute die Holzbühne von den Abfällen wie Holzschnipsel säuberten. „Leider brauchen die Handwerker diese Bühne, sonst könnte sie stehenbleiben und für Feste bei uns als Musikbühne benutzt werden“, sagt Beate Lambert schmunzelnd, die mit ihrem engagierten Team Zuschauer und Handwerker mit Crémant, Saft, Brezeln und Schnittchen bewirtete und so den Abschluss der Arbeiten feiern durfte. „Das war echte Maßarbeit der beteiligten Firmen mit ihren Arbeitern“, stellt Franz Klingler fest. „Die restlichen Arbeiten werden noch etwa fünf, sechs Wochen andauern. Nötig sind nämlich die Einrüstung des neuen Turmhelms und die Eindeckung mit Naturschiefer“, sagt Beate Lambert. Die Ortschefin ist auch in der Kirchengemeinde stark engagiert. Gekommen und zufrieden war auch Architekt Reneo D’Onghia von der Bauverwaltung der Diözese Speyer.

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