Narren waren nicht zu stoppen
Blieskastel · Trockenen Fußes erlebten am gestrigen Sonntag Tausende Besucher den Blieskasteler Fastnachtsumzug. Rund 60 Zugnummern und jede Menge Musikkapellen waren beim Spektakel mit von der Partie und sorgten für Stimmung.
Da hatten sie noch einmal Glück, die Blieskasteler Narren. Gegen Mittag hatte es aufgehört zu regnen, pünktlich um 14.11 Uhr konnte der Blieskasteler Fastnachtsumzug 2016 "trocken" gestartet werden. Keine Querelen im Vorfeld, die Umzugsstrecke inzwischen akzeptiert - der närrische Lindwurm, der sich in der Barockstadt auflöst, sorgte in diesem Jahr nicht für negative Schlagzeilen. Und die Zuschauerzahlen stimmten auch: Vielleicht nicht ganz so viele Gäste wie in den Vorjahren, aber kurz vor Umzugsbeginn hatten sich doch wieder etliche tausend Schaulustige eingefunden. Blieskastels Polizeichef Markus Müller fuhr wieder vorn an der Spitze dem Zug voraus, dann folgten knapp 60 Zugnummern und jede Menge Musikkapellen.
Polizeipräsenz verstärkt
Im Lautzkircher Gewerbegebiet erfolgte die Aufstellung wie seit nun drei Jahren, dann begaben sich die Narren aus dem gesamten Stadtgebiet und aus der Region auf den Umzugsmarsch Richtung Paradeplatz. Polizeichef Müller teilte mit, dass man die Polizeipräsenz verstärkt habe: "Aber nicht weil es einen konkreten Anlass gibt, sondern weil die Bürgerinnen und Bürger ein verstärktes Sicherheitsbedürfnis haben". Und tatsächlich lief auch eine Fußgruppe mit, deren Slogan lautete: "Die Polizei macht nachts 'ne Pause, die Einbrecher die große Sause". Ansonsten blieb man aber ziemlich unpolitisch, abgesehen von der grünen Jugend, die für "Multi Kulti" warb. Auch die Webenheimer Hausfrauenabteilung des Turnvereins warnte vor den rot-schwarzen Spinnen. Und eine Gruppe reimte, "die Politiker machen sich zum Affen, da sind wir lieber Giraffen". Ansonsten aber das übliche Bild: Vom Piraten bis zum Mafiosi, vom Football-Spieler bis zur Prinzessin - das gesamte Spektrum der Kostüme war vertreten. Sehr schön auch wieder die Alschbacher Jochnächel, die als Vogelscheuchen mit dabei waren. Auch die "Legosteine" einer gemischten Gruppe aus Böckweiler und Blieskastel waren sehr originell. Außerdem war eine große Alschbacher Gruppe auch auf dem sogenannten Prunkwagen der Saarlandwelle gemeinsam mit Eberhard Schilling vertreten. Der Zug lief wie in jedem Jahr wieder ziemlich stockend, ein Zuschauer meinte schnippisch: "Seit die nicht mehr über den Bahnübergang müsse, geht's noch langsamer". In Blieskastel am Paradeplatz ging es an der Ehrentribüne vorbei, wo der Präsident der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft (BKG), Elmar Becker, den Zug kommentierte. Und die BKG hatte sich wieder eine Menge Freunde eingeladen. So war die Homburger Narrenzunft mit einer großen Abordnung vertreten, ebenso die Kirkeler Fasenachter und auch die Rubenheimer Narren. Selbstverständlich auch die Blickweiler "Pulverblättcher", wie in jedem Jahr mit einem großen Prunkwagen und die Bierbacher Kerbcher mit eine 35 Männer- und Frauendelegation.
Viele Fußgruppen
Ganz zu Beginn des Zuges die Blieskasteler Karnevalsgesellschaft mit ihren Aktiven und einem großen Prunkwagen. Aber die Wagen blieben die Ausnahmen, der Zug lebte wieder von den vielen Fußgruppen. Und wie bei allen Umzügen in der Region dürfen auch die großen Discowagen der unterschiedlichen Jugendgruppen nicht fehlen. Sie bestimmen mit ihren wummernden Bässen und den heißen Beats von der immensen Lautstärke her immer mehr das Umzugsgeschehen. Daneben sind die Musikkapellen oder Fanfarenzüge eher schon leise. Und wer nach dem Umzug noch konnte, den verschlug es dann in die Blieskasteler Kneipen oder in das große Festzelt auf dem Paradeplatz.
