Kirchenchor spendet Nach 150 Jahren ist jetzt Schluss für den Kirchenchor

Blickweiler · Von Hans Hurth

 Der Vorstand des Kirchenchores St. Cäcilia Blickweiler bei der Spendenübergabe an Pfarrer, Pater Hieronim: Edith Rau, Hildegard Schömann, Karl- Heinz Allgeier und Ricarda Leutz( von links).

Der Vorstand des Kirchenchores St. Cäcilia Blickweiler bei der Spendenübergabe an Pfarrer, Pater Hieronim: Edith Rau, Hildegard Schömann, Karl- Heinz Allgeier und Ricarda Leutz( von links).

Foto: Hans Hurth

Die Pfarrkirche St. Barbara Blickweiler erhält in diesen Tagen einen neuen Außenanstrich, zudem werden undichte Stellen im Dach ausgebessert, Spenden sind da willkommen. Der katholische Kirchenchor St. Cäcilia Blickweiler lud den neuen Pfarrer der Großpfarrei Heiliger Franz von Assisi, Pater Hieronim an die Kirche ein, dort hatte die Vorsitzende Hildegard Schömann für den Pfarrer eine gute und eine schlechte Nachricht. Groß war die Freude bei Pater Hieronim, als Hildegard Schömann einen Scheck über 4000 Euro als Renovierungsbeitrag des Kirchenchores überreichte. Die schlechte Nachricht: Exakt im 150. Jahr seines Bestehens wird der Chor seine erfolgreiche Zeit im Dienste der musica sacra einstellen und sich auflösen.

Kenner erinnern sich: Der Chor St. Cäcilia hat glanzvolle Tage erlebt, er war sowohl mit Kirchenmusik als auch mit weltlichem Liedgut ein Impulsgeber des kulturellen Lebens im Ort. „Bis zum Schluss gehörten dem Chor Aktive an, die sich an die gesangliche Blütezeit gerne erinnern“, betonte Hildegard Schömann. „Es gab zahlreiche Auftritte in Nachbargemeinden, Rundfunkgottesdienste und im Rahmen mehrtägiger Chorreisen wurden Gottesdienste im In- und Ausland gestaltet“, blickt die engagierte Vorsitzende zurück. Ihre Vorgängerin Maria Kohl durfte 1997 die Palestrina-Medaille entgegennehmen, deren Verleihung war Ausdruck der Anerkennung eines der ältesten Kulturträger der Stadt Blieskastel. Noch beim 140-jährigen Jubiläum vor zehn Jahren überzeugten 48 Aktive beim Kirchenkonzert.

„Doch gleich danach war bereits für uns absehbar, dass unser Chor das gleiche Schicksal ereilen wird wie zahlreiche Chöre in der Umgebung. Uns fehlt der Nachwuchs. Heute ist die Hälfte der 15 Aktiven über 80 Jahre. Hinzu kommt, dass wir seit zwei Jahren keinen festen Chorleiter mehr haben“, zählt Hildegard Schömann die Gründe auf. Ein großes Ziel habe man jedoch bei der Primiz des in Blickweiler aufgewachsenen Pete Heinke im Juni noch angestoßen. „Es war uns ein großes Anliegen, den Primiz-Gottesdienst mitzugestalten. Dies gelang mit einem Projektchor unter Leitung von Christoph Nicklaus“, sagt Hildegard Schömann. Bevor der Chor St. Cäcilia heute aufgelöst werde, soll mit der Spende von 4000 Euro ein Beitrag zur Renovierung der Pfarrkirche geleistet werden. „Dieser Betrag kam vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Erlöse aus Konzerten zusammen. Es ist wichtig, dass dieses Geld, auch im Sinne unserer passiven Mitglieder, in Blickweiler Verwendung findet.“ Nach dem Dank von Pfarrer Hieronim zeigte dieser sich optimistisch, in naher Zukunft wieder Menschen für den Kirchengesang begeistern zu können. Hildegard Schömann mit ihrem Team will nach Möglichkeit weiterhin die Sterbeämter für die gestalten, die bis zum Ende des Vereins Mitglied waren. Daneben lädt Hildegard Schömann einmal im Monat zu Gespräch und Gesang ohne Noten ein.

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