Protestantische Kirche Musik spielte bei Synode in Blieskastel eine entscheidende Rolle

Blieskastel · Die Bandbreite der gezeigten Möglichkeiten, den Gottesdienst zu untermalen, reichte von der Orgel bis zur Rockmusik.

 Die junge Band aus der Gemeinde Hornbach spielt christliche Musik, die auch Jugendliche anspricht.

Die junge Band aus der Gemeinde Hornbach spielt christliche Musik, die auch Jugendliche anspricht.

Foto: cvw

In der protestantischen Kirche in Blieskastel und im Käthe-Luther-Gemeindezentrum erklang am Samstag vielfältige Musik. Hier tagte erstmals die Bezirkssynode des Kirchenbezirks Zweibrücken unter dem Vorsitz von Jürgen Karl Neumann aus Einöd. Er hatte das Frühjahrs-Treffen der Protestanten unter das Thema „Kirchenmusik“ gestellt.

Nach dem Begrüßungslied „We shall overcome“ und den Regularien verabschiedeten die anwesenden 72 der insgesamt 108 Abgeordneten einstimmig die neue Bestattungsverordnung. Sie erlaubt Beisetzungen von der Erd- bis zur Feuer- und Urnenbestattung.

Anschließend durchliefen die Abgeordneten gruppenweise jeweils fünf Räume, sogenannte Stationen, in denen sie ganz unterschiedliche Möglichkeiten der musikalischen Gottesdienst-Gestaltung in allen Facetten kennenlernten. „Mir ist daran gelegen, eine aktive Synode zu halten, auf der auch einmal mit etwas Neuem experimentiert wird“, betonte Neumann. Von den 38 000 Mitgliedern im Zweibrücker Kirchenbezirk seien 20 000 engagiert und von ihnen betreibe mehr als die Hälfte Kirchenmusik in irgendeiner Form. Das Netzwerk für Bildung, Männerarbeit, Frauenarbeit und Jugendarbeit veranstaltet auch in diesem Jahr ein christliches Musik-Festival („Musik-Netzwerk“), das diesmal am Samstag, 23. Juni, in Brenschelbach mit mehr als zehn Chören, Musikgruppen und Solisten stattfindet.

Auf der Orgelempore informierte Bezirkskantor Helge Schulz über die klassische Orgel im Gottesdienst und das kirchenmusikalische Seminar, das sowohl musikalisch als auch theologisch weiterbilde. „Ein Orgel-Vor- und Nachspiel muss die jeweilige Zeit im Kirchenjahr berücksichtigen und zu dem jeweiligen Gottesdienst passen“, fordert der Berufsmusiker. Er empfiehlt, den Organisten in die Gottesdienstvorbereitung mit einzubeziehen für einen fruchtbaren Austausch, so, wie er es mit Dekan Peter Butz erlebe. Der Dekan sagte: „Wir sind in unserem Kirchenbezirk auf einem guten Weg in die Zukunft.“

Vor der Kirche demonstrierten die Posaunenbläser der Stadtmission aus Zweibrücken, wie sie das Evangelium durch Posaunenklänge weitertragen. Die 18 Mitglieder sind aktuell der einzige Posaunenchor im Dekanat. In der Landeskirche gebe es 40 Posaunenchöre mit 100 Bläsern. Klaus Bundrück betonte, dass der Verein sich selbst finanziere. Die Ehrenamtlichen spielten neben einigen choreigenen vor allem ihre privaten Instrumente.

Gunhilde Kreibig und Felicitas Riller wiesen auf die 15 Chöre im Dekanat Zweibrücken hin, von denen einige allerdings recht geschrumpft seien. Pfarrer Matthias Strickler hoffe, in Niederauerbach wieder einen Kirchenchor zu gründen. Pfarrerin Elisabeth Brach aus Winterbach ermutigte dazu, auch Gottesdienst-Gestaltungen oder Konzerte mit verschiedenen Musikgruppen zu veranstalten und nannte ihr Projekt „Ein Dorf macht Musik“ in Oberauerbach als Beispiel.

Besonders gute Stimmung herrschte im großen Gemeindesaal bei ChorAct aus Walsheim mit Band und Chor unter der Leitung von Jörg Consenius. Mit großer Freude sangen die einzelnen Gruppen die ausgewählten, peppigen Pop-Lieder, begleitet von Synthesizer über Akkordeon bis hin zu Percussion, mit. „Musik ist auch Verkündigung“, betonte Pfarrer Thilo Bracht. Sie bringe Sprache und Emotion zum Ausdruck, fördere gleichzeitig Gemeinschaft und Transzendenz.

Die Hornbacher Band Calvary und der neue Zweibrücker Jugendreferent Joschka Schmidt überzeugten mit ihren christlichen Worship Praise (Rockliedern), die sich speziell auf die Hörgewohnheiten Jugendlicher einstellen.

Da gibt es gute Texte mit gutem Inhalt, stellten auch die Synodalen fest. Die Stambacher Synodale Heidi Ziel fand interessant, aus allen Ecken des Dekanats Anregungen zu erhalten. Für den Walsheimer Pfarrer Wolfgang Kafitz war klar: „Eine sehr gute Synode, gute Moderation, gute Themen.“

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