Mit Kontinuität und Kooperation

Blieskastel. Am Anfang war der Ort. Die Stadt Blieskastel besitzt eine Reihe historischer Gebäude. Um zu sie zu bewerben und zu nutzen, entwickelte man dafür ein passendes Angebot, fasst Harald Becker zusammen

Blieskastel. Am Anfang war der Ort. Die Stadt Blieskastel besitzt eine Reihe historischer Gebäude. Um zu sie zu bewerben und zu nutzen, entwickelte man dafür ein passendes Angebot, fasst Harald Becker zusammen. Seit 1985 arbeitet er im Kulturamt, das er seit 14 Jahren leitet, wobei die korrekte Bezeichnung "Fachgebietsleiter Schule-Kultur-Jugend" den veränderten Strukturen der städtischen Verwaltungsarbeit Rechnung trägt. So lange mit einem Arbeitsbereich befasst zu sein, bedeutet für ihn Kontinuität. Notwendig gehört dazu, mit am Ort bestehenden Initiativen und Vereinen zusammenzuarbeiten. Geht es um die Konzerte in der Schlosskirche, dann geht man mit dem Freundeskreis Saarpfälzische Musiktage oder dem örtlichen Lions-Club zusammen. Die im Zweijahresrhythmus veranstalteten Schlossbergkonzerte legen den Akzent auf Vokalmusik. "Ein Höhepunkt" im städtischen Kulturprogramm, nennt es Harald Becker und schickt einen zweiten, ebenfalls auf Kooperation setzenden, hinterher. Seit Jahren gehört die Stadt zum Veranstalterkreis des Bundesland- und Ländergrenze überschreitenden Festivals "Euroklassik". Auch hier spielt der A-cappella-Gesang, allerdings gerne auch in Richtung Pop und Jazz, eine wichtige Rolle. "Das ist so gewachsen", bilanziert Harald Becker. "Das ist ein Bereich, in dem wir uns verstärkt wieder finden." Das schärft das Profil des Kulturprogramms, füllt die Form, sprich die historischen Gebäude, mit Inhalt. Während es dabei gerne national und international zugehen darf, setzt man bei Kleinkunst und Jazz im Schlösschenkeller auf die Region. "Wir wollen die regionale Kultur unterstützen", erklärt Harald Becker und erinnert an Detlev Schönauer und Marcel Adam, die hier ihre ersten Auftritte absolvierten. Kunstausstellungen sind der Orangerie vorbehalten: "Die Messlatte liegt zwischen vier und sechs in einem Jahr." Das gehört zum Standard wie auch die drei bis vier Theaterveranstaltungen für Kinder. "Ein Muss", sagt Harald Becker. Doch die Standards müssen sich ständig erweitern, weiß er. So kam eine vorzugsweise im Sommer stattfindende Reihe rund um den Dreiklang Musik, Literatur und Essen in den Spiegelsaal des Annahofs in Niederwürzbach dazu. Und immer wieder gibt es Kooperationen, wie das Bundesfilmfestival Natur, angeregt vom Filmclub Niederwürzbach und organisiert von der Volkshochschule. Dahinter steht immer die Frage "Was passt zu uns?", erklärt Harald Becker. Die Antwort: "Wir gehen in die Bereiche, in denen wir Stärken haben." Dabei muss klar sein, was man für die rund 24 000 Einwohner Blieskastels und einem Etat zwischen 100 000 und 120 000 Euro machen kann und was nicht. Zum Beispiel Theater. Das bieten die Städte im Umkreis, erinnert Harald Becker und sieht keinen Anlass, hier in Konkurrenz zu treten: "Das muss man erkennen und es lassen." Gerade startete ein Blieskasteler Gastronom eine Konzertreihe mit Angeboten vom Ballermann-Sound bis Deutsch-Rock mit Heinz Rudolf Kunze. Dafür stellt das Kulturamt die Bliesgau-Festhalle zur Verfügung. Eine spätere Kooperation ist nicht ausgeschlossen, meint Harald Becker: "Wenn's funktioniert, kommt es der Stadt ja auch zugute." < wird fortgesetzt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort