Mit Begeisterung das Rührei aufs Brot geschoben

Wolfersheim. In Wolfersheim ist die Tradition des Pfingstquak bis in die heutige Zeit erhalten. "Uns Ältere freut, dass die Jugend im Ort an diesem uralten Brauch ununterbrochen festhält", sagte unserer Zeitung Heimatforscher Ludwig Weber. Entstanden ist der Pfingstquack aus dem Quak-Reiten am Pfingstmontag

Wolfersheim. In Wolfersheim ist die Tradition des Pfingstquak bis in die heutige Zeit erhalten. "Uns Ältere freut, dass die Jugend im Ort an diesem uralten Brauch ununterbrochen festhält", sagte unserer Zeitung Heimatforscher Ludwig Weber. Entstanden ist der Pfingstquack aus dem Quak-Reiten am Pfingstmontag. "Nach keltischem Brauch feierte man zu Ehren der erwachenden Mutter Erde ein Fest und zudem ist Pfingsten der fünfzigste Tag nach Ostern. Dies könnte mit dem lateinischen Wort quinquaginta - 50 Tage-Fest zu tun haben, woraus wohl quak entstand", vermutet Ludwig Weber. Die früher noch große Zahl der Pferde wurde zu einem Umzug durch das Dorf herausgeputzt, heute sammelt die Dorfjugend Hühnereier und ruft dabei an jedem Haus: "Quak, quak, quak, sieben Eier in den Sack." Diese Eier, nicht selten bis zu 1000 Stück, werden dann beim Milchhäuschen in einer großen Pfanne gebraten und kostenlos ausgegeben. Diesmal schlugen Willi und Dieter Klein, Roman Schmidt und Thomas Krebs die Eier in die Pfanne. Zum Essen wird das Rührei auf das Brot geschoben, so der Brauch. Der Jugend- und Freizeitclub um Achim Jesel hat sich die Pflege des alten Brauchtums auf die Fahne geschrieben, auch viele Auswärtige nutzten den Quak am Pfingstmontag zum Gespräch und Feiern im Golddorf. Aus einer Freundschaft zur Familie Klaus Schmidt entstand eine Begegnung der besonderen Art: Seit nahezu 50 Jahren kommt Jürgen Klauke (70) mit Ehefrau Hannelore an Pfingsten aus Offenbach am Main ins Bliestal, um mit den Wolfersheimern zu feiern. Bis in den Abend hinein nutzten Einheimische und Gäste den Pfingstquak, um Freundschaften aufzufrischen und neue zu schließen. hh