Gartenliebhaber in Blieskastel Alles vom Apfelsaft bis zur Zitrusstaude

Blieskastel · Der Blieskasteler Garten- und Blumenmarkt lockte trotz mäßigen Wetters viele Besucher an.

 Auch wenn Regenbekleidung und Regenschirme das Bild bestimmten, die Geschäfte liefen ebenfalls gut auf dem Blieskasteler Gartenmarkt.

Auch wenn Regenbekleidung und Regenschirme das Bild bestimmten, die Geschäfte liefen ebenfalls gut auf dem Blieskasteler Gartenmarkt.

Foto: Erich Schwarz

„Lust auf Garten“ ist alljährlich das Motto des Blieskasteler Garten- und Blumenmarktes im Frühjahr. Aber bei dem Wetter am Sonntag? Da hatten doch sicherlich viele Leute eher Lust auf die Couch? Weit gefehlt, denn schon kurz nach Beginn des diesjährigen Garten- und Blumenmarktes, der sich fast über die gesamte Blieskasteler Altstadt erstreckte, kamen sehr viele Gäste in die Blieskasteler Innenstadt. Vielleicht hatte gerade das Schmuddelwetter erst so richtig Lust auf Garten geweckt, denn auch gewappnet mit Regenkleidung oder -schirmen war der Markt an diesem Sonntag erneut der Renner.

Von A wie Apfelsaft bis Z wie Zitrusstauden konnte der Gartenliebhaber alles rund um den Garten und darüber hinaus auf dem Gartenmarkt finden. „Es ist wirklich ein toller Markt“, befand dann auch Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener. „Schon lange vor der Eröffnung waren viele Gäste da“, hatte die Blieskasteler Verwaltungschefin feststellen können. Der Markt sei was ganz Besonderes, viele Käufer hätten sozusagen schon ihre Stammhändler, bei denen sie sich beim Garten- und Blumenmarkt mit Pflanzen und Gartenutensilien eindeckten konnten: „Und hier bekommt man ganz viele Dinge, die man sonst nicht in einem Baumarkt findet“, zeigte sich die Bürgermeisterin überzeugt.

Aber nicht nur Blumenzwiebeln, Pflanzen, Stauden oder Setzlinge konnte man auf dem Markt erstehen, auch die „Endprodukte“ aus der Garten- oder landwirtschaftlichen Arbeit waren zu kaufen. Und hier konnte man durchaus auch noch Schnäppchen machen. „Drei Bündel Radieschen für einen Euro, drei Pfund schönster und bester deutscher Spargel für zehn Euro“, wurden da angepriesen. Und am Ende gab es dann auch noch „ein schönes Wochenende“ mit auf den Weg, die Kunden waren zufrieden. Und zufrieden mit dem Geschäft war auch Wolfgang Moser vom gleichnamigen Feinkostgeschäft. „Im letzten Jahr war es zwar besser, da war auch das Wetter schöner. Aber ich kann mich nicht beklagen“, so der Feinkost-Händler, der neben Biosphärenwein aus Reinheim auch neue Apfelsäfte im Programm hat.

Aus der Folz-Mühle in Niedergailbach gibt es naturtrübe Apfelsäfte, sortenreine Apfelsäfte, aber auch Mischungen mit Birnen oder Quitten. Und wer Quitten eher etwas hochprozentiger wollte, der konnte auch einen erlesenen Quittenbrand probieren. Nicht ganz billig, aber ein hochwertiges Premium-Produkt, und noch dazu günstiger als im Internet-Handel. Neben den Händlern präsentierte der Chef der Blieskasteler Forstbetriebe, Helmut Wolf, auch wieder die „essbare“ Stadt Blieskastel: „In diesem Jahr haben wir den Schwerpunkt auf Tomaten gelegt, nachdem im letzten Jahr die Grumbeere dran waren“, erläuterte der promovierte Forstmann. Und wie im letzten Jahr werden erneut wieder die Gastronomen mit ins Boot genommen, auch sie wollen sich der roten Frucht in ihrem kulinarischen Angebot verstärkt annehmen. Aber dass Tomaten nicht unbedingt rot sein müssen, das konnte man von Gärtnermeisterin Katrin Gödtel aus St. Ingbert erfahren. Und dabei handelt es sich etwa bei gelben oder weißen Sorten nicht um „neumodische“ Züchtungen, sondern im Gegenteil: Die Gärtnermeisterin hat ganz viele, verschiedene Tomatenpflanzen in ihrem Tomaten-Programm, die sozusagen schon ausgestorben sind: „Die darf man eigentlich nicht mehr züchten, weil sie als ausgestorben gelten“, weiß die Tomaten-Päpstin, wie sie Helmut Wolf halb scherzhaft, aber auch halb respektvoll bezeichnet.

„Heute geht alles nach DIN-Norm, rot und rund müssen Tomaten heutzutage sein, alles mit Einheitsgeschmack“, kritisiert die Gärtnermeisterin. Katrin Gödtel hat sich der Tomaten-Vielfalt verschrieben, ihr Ziel ist es zudem, alte Sorten zu erhalten.

Über hundert Sorten hat sie deshalb in ihrem Programm, aber der Absatz ihrer Setzlinge war an diesem Sonntag hervorragend. Neben den vielen Markthändlern waren in Zeiten des Wahlkampfs auch die Parteien vertreten. Die CDU bot Eierlikör an, Eigenrezept von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener. Dazu konnte man am Glücksrad drehen und nützliche Utensilien für die Gartenarbeit gewinnen. Nicht nach eigenem, dafür aber nach dem Rezept ihrer Oma bot Bürgermeisterkandidatin Lisa Becker (Bündnis90/Die Grünen) Dampfnudeln an. Auch sie fanden reißenden Absatz. Schön auch zu sehen, dass sich die Protagonisten beider Parteien gegenseitig an ihren Ständen besuchten.

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