Wahl der Ortsvorsteherin Maria Vermeulen ist neue Ortsvorsteherin

Ormesheim · Die 56-Jährige ist die erste Frau in Ormesheim in diesem Amt am Ende einer langen Reihe an männlichen Vorgängern.

 Bürgermeister Gerd Tussing (CDU, rechts) nimmt der neuen Ormesheimer Ortsvorsteherin Maria Vermeulen (SPD, links) den Amtseid ab.

Bürgermeister Gerd Tussing (CDU, rechts) nimmt der neuen Ormesheimer Ortsvorsteherin Maria Vermeulen (SPD, links) den Amtseid ab.

Foto: Jörg Martin

Maria Vermeulen (SPD) ist neue Ortsvorsteherin des Mandelbachtaler Gemeindebezirks Ormesheim. Der Ortsrat wählte am Dienstagabend in einer öffentlichen Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus die 56-jährige, bisherige stellvertretende Ortsvorsteherin, zum Nachfolger von Rainer Barth (SPD). Für die Diplom-Verwaltungs- und Betriebswirtin votierten die sechs SPD-Fraktionsmitglieder und Peter Bossong (Bündnis 90/Die Grünen).

Die CDU-Fraktion (vier Sitze) hatte auf die Benennung eines eigenen Kandidaten verzichtet und enthielt sich geschlossen der Stimme.

Der bisherige Ortsvorsteher war nach insgesamt fast 20 Jahren am 5. April zum 15. Mai zurückgetreten, um einen Generationswechsel einzuleiten. Barth wurde in einem weiteren Wahlgang, bei exakt gleichem Wahlverhalten aller Ortsratsmitglieder, zum Vertreter von Maria Vermeulen gewählt. Die Bevölkerung sowie Barths Familie und Parteifreunde waren zahlreich vertreten. Darunter auch etliche SPD-Ortsvorsteher und Landrat Theophil Gallo sowie dessen Vorgänger Clemens Lindemann (beide SPD). Bürgermeister Gerd Tussing (CDU) nannte Barth „einen Abfangjäger und Kümmerer“. „Er wird nicht von der Bildfläche verschwinden. Er rückt nur ins zweite Glied“, so Tussing weiter. „Ihnen muss ich leider sagen: Er ist jetzt länger zu Haus“, scherzte der Verwaltungschef in Richtung von Barths Ehefrau Anne-Karoline.

„Ich bin bewegt, das ist ein Einschnitt“, teilte Rainer Barth zu Beginn der Sitzung seine Empfindungen mit. Dankende Worte für die Zusammenarbeit gab es auch von der Opposition. Elisabeth Theis (CDU) stellte jedoch klar, dass das Seniorenheim – entgegen der SPD-Pressemitteilung – in die Amtszeit des früheren Unions-Ortsvorstehers Gerhard Niederländer fallen würde. „Ich hätte nie gedacht, dass ich in dieser Reihe die erste Frau sein werde“, meinte Maria Vermeulen nach ihrer Wahl mit Blick auf die Foto-Galerie ihrer – bislang ausschließlich männlichen – Vorgänger.

„Es wird Reibungspunkte geben“, meinte Bürgermeister Tussing und sprach von einem Rollenwandel. „Es wird keine leichte Zeit“, gab die neue Ortsvorsteherin zu bedenken und führte hauptsächlich die Themen des geplanten Kultursaals und des Radweges von Ormesheim zum Heidehof an. Bei letzteren hofft sie auf Unterstützung ihres Kollegen aus Erfweiler-Ehlingen. Der dortige Ortsvorsteher Michael Abel (SPD) sagte spontan seine Hilfe zu. Vermeulen hatte es eilig und wollte direkt zum Umtrunk übergehen. Dabei vergaß sie den zweiten Wahlgang, was für Gelächter sorgte.

Mit „Du bist ein Vorbild für uns Jüngere“ bedankte sich Dr. Daniela Cernko bei ihrem SPD-Fraktionskollegen Rainer Barth und überreichte dem Hundefreund ein knallrotes Sweatshirt mit der Aufschrift „Der mit dem Hund geht“.

„Ich find’s schön, dass wir ohne Gegenstimme gewählt worden sind. Die Mehrheit wird immer aus elf Stimmen bestehen“, sagte Barth später. „Rainer Barth ist nicht der Ortsvorsteher einer Partei. Die Menschen in der Region wünschen sich solche Leute wie dich“, verdeutlichte Stefan Pauluhn später. Barth genieße ein hohes Ansehen im Dorf und sei ein „bodenständiger Kümmerer“, so der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.

„Du lässt nicht locker. Manchmal nervt es. Aber, das ist richtig so“, meinte Pauluhn lachend zu Maria Vermeulen. Er beglückwünschte den Ort zu „zwei solchen Exemplaren“.

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