Luitpoldplatz soll ein Blickfang werden
Blieskastel · Ab kommenden Mai wird der Luitpoldplatz ein neues Gesicht zeigen. Doch einige Anwohner in Blieskastel sind verärgert.
Eine Baustelle ist derzeit der Luitpoldplatz in Blieskastel-Mitte, der umgestaltet und sich danach als neuer Blickfang präsentieren wird. 35 Master-Studenten der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern hatten eine umfangreiche Studie zur städtebaulichen Entwicklung der Altstadt erstellt. Daran angelehnt, schlug der Ortsrat Blieskastel-Mitte zunächst Maßnahmen zum Erhalt der beiden historischen Linden auf dem Luitpoldplatz vor. 126 Jahre ist die Luitpoldlinde, ein Jahr weniger hat die Kaiserlinde auf den Wurzeln. Vor Ort erläuterte Ortsvorsteher Jürgen Trautmann (CDU) im Gespräch mit unserer Zeitung das Vorhaben. "Dem Ortsrat lag viel daran, die beiden Linden vor dem Untergang zu retten, einstimmig unsere beschlossene Rettungsmaßnahme", blickte Trautmann zurück. Bereits 1998 habe die unterschiedliche Blattentwicklung, verbunden mit Ausfallerscheinungen in den Ästen, der Stadtverwaltung Sorgen bereitet. Nach Expertenmeinungen lag die Ursache an der die Bäume umgebenden Parkplatzgestaltung, die erhebliche Einschränkungen bei Sauerstoffzufuhr und Wurzelregenerierung mit sich brachte. Andreas Ternes, bei der Verwaltung als zertifizierter Baumkontrolleur zuständig, kennt die Problematik: "Die Vitalität eines Baumes hängt weitgehend von einer ungehinderten Entwicklung der ober- und unterirdischen Baumteile und ihrer Aktivität ab. Sie wird entscheidend von der Durchlüftung des Bodens, der pflanzenverfügbaren Bodenfeuchte und der Nährstoffversorgung beeinflusst. Sind diese unzureichend, müssen erforderliche Maßnahmen insbesondere zur Bodenverbesserung durchgeführt werden".
Am Luitpoldplatz wurden 2016 durch eine Fachfirma zwei Maßnahmen zur Erhaltung und Gesundung der Linden umgesetzt. Im Mai gab es eine Kronenpflege. Es wurden kranke, abgestorbene und sich kreuzende Zweige und Äste entfernt, ausladende oder überhängende Äste zurückgeschnitten. Im zweiten Schritt folgte eine Baumscheibensanierung. Um an das Erdreich zu gelangen, wurden die auf der Baumscheibe liegenden Betonplatten entfernt, danach das Erdreich wurzelschonend aufgelockert, sodass ein Austausch des Bodens möglich war. Im letzten Schritt wurde ein Spezial-Substrat auf einer organischen Basis zusammengemischt und aufgetragen.
Ortsvorsteher Jürgen Trautmann erklärte das Blickfeld, gesehen vom Haus des Bürgers aus, wie es sich ab dem kommenden Mai präsentiert. "Auf beiden Seiten wird es eine Freifläche von je 100 Quadratmetern geben. Die rechte Fläche bekommt 15 Parkplätze in neuer Anordnung - längs einparken, nicht mehr schräg -, und die Zufahrt ist sowohl von der Bliesgau- wie aus der Von-der-Leyen-Straße aus möglich. Um beide Linden werden Rundbänke zum Verweilen einladen. Ein Gastronomiebetrieb, der sich an der Maßnahme finanziell beteiligt, wird im linken Bereich eine Bestuhlung vornehmen und rechts unter der Linde werden für Kinder Spielgeräte aufgebaut. Gleichzeitig mit der Umbaumaßnahme werden derzeit in der Von-der-Leyen-Straße Pflasterarbeiten durchführt. "Dabei wird der Unterbau nachreguliert und das Pflaster neu in Beton versetzt, die Entwässerungsrinnen neu verfugt", sagt Jürgen Trautmann.
Ärger gibt es bei einigen Anwohnern, so bei Rainer Mohler. "Ich wollte lediglich schwere Kisten in meinen Fachbetrieb am Ende der Von-der-Leyen-Straße tragen und so einen 40-Meter-Trage-Umweg vermeiden. Doch die Kreispolizeibehörde kannte beim Parken kein Pardon und stellte mir ein Verwarnungsgeld aus", sagte uns der bekannte Gastronom. Doch ab 30. April soll alles wieder normal verlaufen, denn zum Blumenmarkt soll der Luitpoldplatz wieder begeh- und befahrbar sein.
