euroclassic Lob für das anspruchsvolle Programm

Blieskastel · In Blieskastel treffen Bach-Werke stets auf ein sich nach ausgewählter Klassik sehnendes Publikum. So war es auch an diesem Wochenende.

 Das Blieskasteler Collegium Vocale (hinten) mit seinem Leiter Christian von Blohn und Mitgliedern der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern (vorne).

Das Blieskasteler Collegium Vocale (hinten) mit seinem Leiter Christian von Blohn und Mitgliedern der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern (vorne).

Foto: Jörg Martin

„Das Festival leistet einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Selbstdefinition“, meinte Thilo Huble am Samstagabend in der Blieskasteler Schlosskirche. Der Projektleiter von Euroclassic gab sich selbstbewusst. Angesichts einer brechend vollen Kirche und Besuchern, die noch stehen mussten, beim Eröffnungskonzert zur 28. Auflage war das nicht übertrieben. 26 Konzerte in acht Wochen, die in den Städten Blieskastel, Pirmasens, Zweibrücken, dem Bitscher Land und der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land stattfinden, das ist schon ein Programm, dass sich sehen lassen kann.

Integriert in die zwei Monate andauernde Reihe sei laut Huble auch das Landesjazzfest Rheinland-Pfalz, das am kommenden Wochenende in Zweibrücken und Pirmasens stattfindet. Die Gastgeberin der Eröffnungsveranstaltung des Festivals, Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener, sieht in Euroclassic gar „das zweitgrößte Musikfestival es deutschen Südwestens“ und lobte vor allem das „sehr anspruchsvolle Programm“. Mit dem „Reformen, Zeiten und Epochen“, so der diesjährige Titel, habe man sich konsequenterweise am 500-jährigen Jubiläum der Reformation angelehnt, erklärte Thilo Huble. Doch die Orientierung galt nicht nur Luther, so der Kulturfachmann. Vielmehr standen am Samstag unter der Leitung von Christian von Blohn Chor- und Orchesterwerke von Johann Sebastian Bach auf der Agenda. Quasi zum Heimspiel gab der Blieskasteler Chor Collegium Vocale die Bach-Kantate „Eine feste Burg ist unser Gott“ (BWV 80) zu Gehör. Den Titel „Und wenn die Welt voll Teufel wär“ sowie „Das Wort sie sollen lassen stahn“ oblagen den Sängern. Bei der weiteren Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme (BWV 140) bewies sich dieses Konzept ebenfalls als erfolgversprechend. Hier wurde wieder der Titel sowie „Zion hört die Wächter singen“ und „Gloria sei dir gesungen“ vom Collegium gesungen. Die Solisten Sabine von Blohn (Sopran), Angela Lösch (Alt), Steffen Kohl (Tenor) und Michael Marz (Bass) traten einzeln oder im Duett auf und steuerten Arien oder Rezitative bei, während Christian von Blohn sie oder den Chor auf der Orgel begleitete. Die Musiker der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserlautern trafen mit der Orchestersuite in h-Moll (BWV 1067) den Nerv des Publikums, was sich am Ende am langen Applaus, insbesondere wegen des Solos von und Britta Jacobs (Querflöte), zeigte. Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie: Thomas Hemkemeier, Jacek Gebka, Johannes Kiefel, Christoph Mentzel, Harald Paul und Jie Ming Li (alle Violine); Helmut Winkel und Johannes Baumann (beide Viola); Claudia Limperg (Cello), Ilka Emmert (Kontrabass) sowie Veit Stolzenberger, Walther Theisohn und Maksym Malkov (Oboe).

Nächste Konzerte in Blieskastel: Sonntag, 22. Oktober, 17 Uhr, Bliesgaufesthalle: Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar und Samstag, 28. Oktober, 18 Uhr, Christuskirche Mimbach: Orgelkonzert mit Helge Schulz.

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