Liebe, Lust und Leidenschaft in voller Fahrt

Altheim · Zwar besteht die Pinninger Theatergruppe aus Laiendarstellern, aber dennoch hatten sie zu gleich drei Aufführungen ins Sportheim nach Altheim eingeladen. Das zahlreich erschienene Publikum dankte es ihnen mit frenetischem Schlussapplaus.

 Theater im Altheimer Sportheim: Luisa Schmitt, Agathe Schmitt (mit der Pistole), Volker Sandmeier, Evi Frenzel, Sabine Fischer, Michael Neuhäuser, Martina Huppert, Manuel Schewes und Klaus Schmitt (von links). Foto: Wolfgang Degott

Theater im Altheimer Sportheim: Luisa Schmitt, Agathe Schmitt (mit der Pistole), Volker Sandmeier, Evi Frenzel, Sabine Fischer, Michael Neuhäuser, Martina Huppert, Manuel Schewes und Klaus Schmitt (von links). Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Mit "Gestern war Premiere, heute wird's besser", begrüßte Klaus Schmitt die Besucher im gut gefüllten Altheimer Sportheim, wo die Pinninger Theatergruppe Groß und Klein drei fulminante Aufführungen ablieferte. Im Wellness-Hotel "Zum Rosa Rüssel" spielte die Posse in Plüschpantoffeln "Unter Bademänteln". Autorin Vera Wittrock hatte sie dem neunköpfigen Ensemble praktisch auf den Leib geschrieben. In einer Paraderolle als Engelbert Heiler, dem "Vater des Etablissements" glänzte Michael Neuhäuser. Er war in den beiden Akten immer auf der Suche nach dem "Dieb, dem gemeinen". Das intensive Proben hatte sich gelohnt, auch der kurzfristig eingesprungene Manuel Schewes meisterte seine Auftritte und krönte sie immer mit einem genialen Abgang.

Den Laiendarstellern war die gute Laune am Spiel anzumerken. Mit Herzblut verkörperten sie eine eifersüchtige Ehefrau, einen männermordender Vamp, Mafiosi-Mama mit Sohn, den tuntigen Hotelbesitzer, eine überkandidelte Gräfin inkognito und den Kommissar mit dem erotischen Schnauzer. So drehte sich das Liebes- und Verwechslungskarussell in voller Fahrt. Gräfin Mathilde von Märthesheimer, als Lieschen Müller (gespielt von Sabine Fischer) inkognito im Wellnesshotel abgestiegen, vermutet hinter jedem Gast einen potenziellen Dieb ihrer kostbaren Juwelen. Die prollige Gertrud Maibohm (Martina Huppert) versucht ihren ebenso flegelhaften Gatten Bruno (Volker Sandmeier) auf Abwegen wieder dingfest zu machen, bevor er gänzlich den Reizen des nymphomanischen, trinkfreudigen Vamps Cornelia Längsfeld (Luisa Schmitt) zu erliegen droht. Mafiosa Mama Vitello (Agathe Schmitt) ist mit Sohn Vicenzo (Klaus Schmitt) angereist, um sich das Gräfinnen-Collier unter den Nagel zu reißen. Der heißblütige Vicenzo verliert bei der süßen Krankengymnastin Katrin Schiffer (Evi Frenzel) sein Herz, entdeckt dafür aber sein Gewissen wieder. Derweil stellt die misstrauische Gräfin eine Diebesfalle auf. "Stronzo" Vicenzo bekommt nicht nur die schlagkräftige Nachhilfe seiner energischen Mama zu spüren und Kommissar Horst Brutalsky (Manuel Schewes) ist schneller als die Polizei erlaubt. Engelbert Heiler stellt angesichts dieser geballten Männlichkeit fest, was alle sowieso schon wissen: "Hach, ich bin eine Tunte!" Gertrud Maibohm, zur Ersatzgräfin umfunktioniert, erregt so wieder das Interesse ihres abtrünnigen Ehegatten und beim Tanztee kommt es wie es kommen muss: Das wertvolle Collier wird gestohlen. So entbrennt eine aufregende Jagd um die Beute, allen voran die bewaffnete Mama Vitello. Bevor das gute Stück wieder auftaucht, wieder verschwindet, sich der Dieb auf unvorhergesehene Weise enttarnt und Horst Brutalsky seine zarte Seite offenbart, hat das Publikum viel zu lachen.

Nach dem letzten Vorhang und frenetischem Schlussapplaus zeigten sich auch die beiden Souffleusen: Tanja Stolle und Lisa Huppert. Hinter den Kulissen wirkten Susi Nomine und Janine Neuhäuser, die für die Maske verantwortlich waren. Das Bühnenbild hatte die Gruppe in gemeinsamer Arbeit selbst hergestellt.

Eine vierte Vorstellung folgt in der 30. Gersheimer Theaterwoche, am Samstag, 9. Januar, um 20 Uhr im Gersheimer Kulturhaus.

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