Lesestoff für alle Bürger

Blieskastel · Schnell, einfach und anonym können Bücherfreunde nun auch in Blieskastel an frischen Lesestoff gelangen. Das Prinzip des öffentlichen Bücherschranks am Haus des Bürgers basiert auf Ehrlichkeit und Tauschbereitschaft. Vorläufer gab es etwa in Hamburg bereits in Linienbussen.

 Vor dem Haus des Bürgers am Luitpoldplatz in Blieskastel steht der etwa zwei Meter hohe öffentliche Bücherschrank, wo man Lesestoff tauschen kann. Foto: Erich Schwarz

Vor dem Haus des Bürgers am Luitpoldplatz in Blieskastel steht der etwa zwei Meter hohe öffentliche Bücherschrank, wo man Lesestoff tauschen kann. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Vor dem Haus des Bürgers am Luitpoldplatz in Blieskastel steht seit kurzem ein etwa zwei Meter hoher öffentlicher Bücherschrank. Die auch als Tauschbibliothek oder Tauschbücherei bezeichnete wetterfeste Einrichtung funktioniert ganz einfach: Interessierte Buchfreunde, die ein Exemplar entnehmen möchten, deponieren dafür einfach ein anderes Buch. So kann jeder Bürger , kostenlos, anonym, unabhängig von Öffnungszeiten und ohne jegliche Formalitäten rund um die Uhr Bücher tauschen oder zur Mitnahme anbieten. Ob man die gefundenen Schätze dann behält oder wiederum gegen "neue" Werke austauscht, bleibt jedem überlassen. Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilt, würden gerne auch Bücherspenden angenommen. Wer Zuhause seinen Bestand reduzieren und einige Exemplare loswerden möchte, dürfe sicher sein, dass sie über die Straßenbibliothek neue dankbare Leser und Besitzer fänden. "Das Austauschprinzip ist auch für sozial schwächer gestellte Leseratten eine ideale Möglichkeit, um nahezu kostenfrei an Buchmaterial zu gelangen - mit nur einem Startexemplar lässt sich immer wieder für den gewünschten Nachschub an Lesestoff sorgen", heißt es aus dem Blieskasteler Rathaus weiter.

Die Idee zur Unterstützung des Austauschs von Literatur habe ihren Ursprung bereits in den 1990er Jahren. Seitdem seien in vielen Städten und an zahlreichen Standpunkten Bücherschränke zur Verfügung gestellt worden, teilweise in interessanten Variationen. In Hamburg habe man sogar welche in Linienbussen etabliert. Einige Stadtbüchereien gingen inzwischen teilweise dazu über, nicht mehr benötigte Exemplare in den Tauschbibliotheken zur Verfügung zu stellen.

"Das Modell könnte Schule machen - vielleicht werden irgendwann dann auch CDs und sonstige Informationsquellen auf diesem Wege angeboten. Es setzt allerdings auch voraus, dass die Bürger dafür sensibilisiert werden und ein wachsames Auge darauf haben, nicht zuletzt um Vandalismus vorzubeugen", heißt es in einer Mitteilung der Blieskasteler Stadtverwaltung abschließend.

blieskastel.de

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Hintergrund Der Blieskasteler Bücherschrank, auf Wunsch und Initiative von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener aufgestellt, wurde konzipiert und gebaut von der der ZBB gGmbH, Zentrum für Bildung und Beruf Saar. Wie die Verwaltung mitteilt, wurden die Materialkosten von der Stadt übernommen. "Mit dem Haus des Bürgers am Luitpoldplatz wurde für diesen ersten öffentlichen Bücherschrank in Blieskastel eine zentral gelegene, gut frequentierte Örtlichkeit gefunden, problemlos erreichbar und für jedermann zugänglich", heißt es aus dem Rathaus. ert

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