Leserbrief zu Windkraft in Blieskastel Seien Sie gewarnt!

Leserbrief zu Windkraft in Blieskastel

Die zahlreichen Leserbriefe der Befürworter der Windkraft in Blieskastel fand ich hoch interessant, und ich würde sogar die eine oder andere Phrase unterschreiben. Bei näherem Hinsehen war mir dann doch aufgefallen, dass die stärksten Befürworter, ob staatlich alimentierte Parteigünstlinge, solche die es werden wollen, Parteimitglieder oder Investoren, meistens nicht persönlich von den Nachteilen solcher Industrieanlagen betroffen wären. Da liest man so Sprüche wie „not in my backyard“.

Klimaschutz erfordert eine veränderte Lebensweise und keine naturzerstörenden Industrieanlagen, wie sie von den Windkraft-Lobbyisten immer wieder gefordert werden.

Ja, auch ich bin für Klima- und Naturschutz. Und ja, ich bin davon überzeugt, dass jeder persönlich etwas dazu beitragen kann. Da hilft es schon, auf manche Bequemlichkeit zu verzichten und seinen Lebenswandel so zu gestalten, dass der ökologische Fußabdruck kleiner wird.

Ich möchte Ihnen aber eine ganz andere Geschichte erzählen. Ich habe meinen Lebensmittelpunkt in Pinningen gefunden, gemeinsam mit meiner Frau eine Familie gegründet und ein Eigenheim gebaut, für das wir unser Leben lang hart gearbeitet haben. Das Wohlbefinden und die Gesundheit meiner Familie und mir sind und waren mir immer wichtig. Inzwischen bin ich Rentner, und ich wünsche mir für meinen Lebensabend noch einige ruhige und schöne Tage.

Nun soll hier mal wieder, wie bereits schon vor Jahren, ein Windpark entstehen. Ich frage mich, was die Neubelebung der Diskussion soll? Es gibt einen bestehenden Flächennutzungsplan, in dem Vorranggebiete ausgewiesen sind und dieser gilt. Warum also ein neuer Plan? Geht es nur darum, dass sich einige Parteigänger noch profilieren müssen, oder ist der Investitionsdruck einiger Geldanleger in Zeiten niedriger Zinsen so groß, dass das größte Juwel, welches wir vor unserer Haustür haben, geopfert werden muss. Es klingelt im Geldbeutel: Diese Phrase bin ich bereit zu unterschreiben. Die Frage ist nur: in welchem?

An dieser Stelle wird sichtbar, welchen Zynismus eine solche Planung mit sich bringt. Da sich ein solcher Windpark nur für die Investoren lohnt, wenn er durch die EEG-Umlage refinanziert/subventioniert wird, trage ich, neben dem Wertverlust unserer Immobilie, dem Gesundheitsrisiko meiner Familie und mir, auch noch die Kosten dieses Wahnsinns und spüle einen Teil meiner Rente in deren Geldbeutel. Allen Befürwortern dieses Ansinnens möchte ich sagen: Es ist immer sehr einfach für andere Menschen den Moralapostel zu spielen, solange man selbst nicht die Last dafür tragen muss.

Was nun die Grünen und die SPD bewogen haben, einem Industriepartner einen möglichen Wettbewerbsvorteil in Sachen Windkraft in Blieskastel zu verschaffen, bleibt wohl ihr Geheimnis. Diese Vorgehensweise kenne ich nur aus Mafiafilmen.

Seien Sie gewarnt, solch ein politisches Handeln kann in der ein oder anderen Form jeden treffen. Also überlegen Sie es sich bei der nächsten Wahl, wem Sie Ihre Stimme geben.

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