Lebendige Krippe zieht viele Besucher an

Blieskastel · Trotz Nieselregen zog es 300 Besucher hoch zum Klosterberg Blieskastel, um die lebendige Krippe zu bestaunen. Mit dem kleinen Baraan lag wieder ein echtes Kind in der Krippe, das weitere Schicksal des fünf Monate alten Jungen ist ungewiss. Beeindruckend diesmal das Krippenspiel.

 Umgeben von Hirten und Engeln fühlte sich Baraan Omar, fünf Monate alt, in der Blieskasteler Krippe wohl. Foto: Hans Hurth

Umgeben von Hirten und Engeln fühlte sich Baraan Omar, fünf Monate alt, in der Blieskasteler Krippe wohl. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Der Nachmittag begann mit einer Kindersegnungsandacht in der Klosterkirche mit Gesang, Musik mit Saxofon, Flöte und Gitarre sowie einem beeindruckenden Krippenspiel, das aus der Feder von Teamleiterin Andrea Weinmann stammt und erstmals aufgeführt wurde. Bibelnah wurde das Geschehen rund um Weihnachten erzählt. Es begann mit der Verkündigung Mariens durch den Erzengel Gabriel, berichtete dann über die Herbergssuche und den Unterschlupf im Stall von Bethlehem, zeigte den Engel, der den Hirten die frohe Botschaft verkündete und endete damit, wie diese zum Stall ziehen, um dem Jesuskind zu huldigen.

"Die elf Krippenspielkinder waren seit Anfang November mit Begeisterung bei den Proben um Andrea Weinmann dabei", freute sich Pater Mateusz, Guardian des Klosters. "Wir haben einen Stern gesehen, er blieb über dem Stall stehen, er leuchtet mehr als 1000 Kerzen und bringt Licht in dunkle Herzen", berichtete Hirte Adam, der mit den anderen seine Gaben überreichte. Pater Mateusz erwähnte die vielen Kinder, die in Armut und Elend zur Welt kommen und kaum das Nötigste zum Leben haben. "Sie haben kein sauberes Wasser, sie haben kein Brot, auch im reichen Deutschland leiden arme Kinder Not. So bitte ich Euch, euren Reichtum zu teilen, wie damals die Hirten anbetend zu verweilen und so das Schicksal der Armen zu wenden", sagte Pater Mateusz.

Die Sammlung in der Kirche wird von den Minoriten-Patres diesmal weitergeleitet zum Bau einer Schule in Paraguay. Nach der Einzelsegnung der Kinder und Erwachsenen und dem gemeinsamen Singen des Liedes "Stille Nacht" ging es hinaus auf den Klosterhof zur Krippe, wo zur Freude der Jüngsten auch zwei Esel, Schäfchen, Lämmchen und andere Tiere mitmachten. In der Krippe nahm mit dem kleinen Baraan wieder ein echtes Baby als Jesuskind Platz. Der fünfjährige Baraan ist das Kinder der syrisch-kurdischen Familie Sherin und Shilan Omar aus Blieskastel . "Der gut integrierten Familie droht die Abschiebung nach Bulgarien, weil sie dort mit fragwürdigen Umständen bei ihrer Durchreise Asyl erhalten hat", teilte uns Maria Dussing-Schuberth, Vorsitzende der Flüchtlingshilfe Blieskastel mit.

In der Kaschtler Krippe war Platz für Baraan, wo sein künftiger Platz sein wird, entscheidet das Oberverwaltungsgericht. Dass es leicht nieselte, passte zu Baraan, wie Bierbachs Ortsvorsteherin Sigrid Wilhelm, die sich in ihrem Ort um die Flüchtlinge kümmert, wusste. "Der Name Baraan bedeutet nämlich Regen." Die 300 Besucher ließen sich kostenlosen Glühwein und Punsch für die innere Wärme schmecken. Mit der lebendigen Krippe ging auch das Heilige Jahr der Barmherzigkeit mit der heiligen Pforte im Kloster Blieskastel zu Ende. "Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat hatten wir eine eucharistische Andacht zur Barmherzigkeit und jeden ersten Freitag im Monat kamen bis zu 30 Besucher zu einer Stunde zur Versöhnung mit dem barmherzigen Vater.

Fastenpredigten zogen 50 Besucher an und was sich gar verdoppelte war die Zahl der Beichten und geistlichen Gespräche, die wegen der Heiligen Pforte auf knapp 100 im Monat anstiegen ", blickte im Gespräch mit unserer Zeitung der engagierte Guardian Pater Mateusz zurück.

"Jeden ersten Samstag im Monat hatten wir daneben den Lobpreis mit Einzelsegen organisiert und donnerstags das Bibelteilen. Es kamen in diesem Jahr 43 angemeldete Gruppen zum Kloster mit jeweils bis zu 40 Pilgern. Vom Jahr der Barmherzigkeit bleiben in jedem Fall die Beichte und die Fastenpredigten, in 2017 wohl zum Thema 100 Jahre Fatima-Botschaft der Marienerscheinungen ", so Mateusz, der dazu Taizé-Andachten plant.

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