Diese Blieskastelerin glänzte als Restaurantfachfrau „Nun steht ihr die Welt offen“

Blieskastel/Kirkel · Gleich zwei herausragende Titel hat die Restaurantfachfrau Laura Happel mit nach Blieskastel geholt.

Laura Happel aus Blieskastel wurde Fünfte beim Bundeswettbewerb der Restaurantfachleute und Landessiegerin im Saarland. Ihre Ausbilder Alexis Sarridis (links) und Fotios Mourtzios sind stolz auf die junge Frau.

Laura Happel aus Blieskastel wurde Fünfte beim Bundeswettbewerb der Restaurantfachleute und Landessiegerin im Saarland. Ihre Ausbilder Alexis Sarridis (links) und Fotios Mourtzios sind stolz auf die junge Frau.

Foto: BeckerBredel

Laura Happel (25) ist 2019 die prüfungsbeste Restaurantfachfrau im Saarland und wurde zugleich beim Berufs-Bundeswettbewerb des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Fünfte unter 17 startberechtigten Regionen Deutschlands. Die junge Frau aus Blieskastel wurde im Saarbrücker E-Werk von Ministerpräsident Tobias Hans geehrt und beim Bundeswettbewerb mit einer Medaille ausgezeichnet (wir berichteten kurz).

„Nun steht ihr die Welt offen“, sagt ihr Ausbilder Alexis Sarridis vom Hotel und Restaurant „Achilles Grill“ in Kirkel. „Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich jetzt ein großes Haus außerhalb des Saarlandes suchen, um meine Ausbildung abzurunden“, sagt er nicht ohne Stolz. Dabei spielt er seinen eigenen Anteil herunter, denn die 25-jährige Blieskastelerin habe sich das enorme Fachwissen selbst beigebracht, immer wieder Bücher gelesen und Ehrgeiz gezeigt.

Laura Happel ist ihrem Kirkeler Ausbildungsbetrieb dankbar. Schließlich sei dort ihr Weg geebnet worden, zunächst als Aushilfe im Frühstücksraum, dann mit dem Ausbildungsvertrag. „Nach der Realschule war ich in Malstatt an der Fachoberschule für Hauswirtschaft und Ernährung. Betriebspraktika machte ich im Hotel Mercure, in der Lebensmittelabteilung eines Warenhauses und bei der Konditorei Kuhn in Blieskastel. Dann war ich nach dem Fachabitur eine Zeitlang krank und bekam dann die Chance, in Kirkel als Aushilfe zu arbeiten. Morgens um 5.45 Uhr war ich im Hotel und kümmerte mich um die Gäste der sieben Zimmer.“

Das frühe Aufstehen, sagt die junge Frau, habe ihr gar nichts ausgemacht. Frühstück habe es immer ab 7 Uhr gegeben, doch wenn ein Gast an die Küchentür klopfte, habe es den Kaffee auch noch früher gegeben. Das Hotel bildete Laura Happel schließlich aus, und die junge Frau verschlang die Fachliteratur. So war sie bestens gerüstet für den eingangs erwähnten Bundeswettbewerb, bei dem den Prüflingen einiges abverlangt wurde. Nach einem Theorie-Test und einer Prüfung in fachbezogenem Rechnen stand Warenkunde auf dem Programm. „Man zeigte uns Werkzeuge oder exotische Früchte, und wir mussten zeigen, dass wir das kennen. Darauf kann man sich unmöglich vorbereiten“, erzählt Happel. Trotzdem sammelte sie jede Menge Punkte. Sie „erschnüffelte“ klare Schnäpse und bewies dabei eine feine Nase, sie deckte einen großen Tisch festlich ein und bediente die Gäste, servierte Wein und Essen. Schließlich machte sie die Cocktails und führte ein Beschwerdegespräch mit einem unzufriedenen Kunden. In zwei Tagen kam so alles vor, was eine Restaurantfachfrau können muss. Am Ende wurde sie Fünfte. So gut hat in den letzten zehn Jahren kein saarländischer Teilnehmer abgeschnitten, teilte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband mit.

Mit der Medaille und dem Landespokal kam sie nach Kirkel beziehungsweise nach Blieskastel zurück. Wie es nun weitergeht, ist noch offen. Aktuell ist die ehemalige Niederwürzbacher Fußballerin im dritten Lehrjahr und rundet ihre Ausbildung ab, danach wird sie darüber nachdenken, wo es weitergeht. Ihr Chef jedenfalls rechnet damit, dass sie am Ende in ein großes Haus wechseln wird.

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