SPD und Grüne in Blieskastel gehen in die Offensive „Lärm und Abgase deutlich reduzieren“

Blieskastel · SPD und Grüne im Stadtrat Blieskastel sind sich einig: Entlang der B 423 muss endlich etwas geschehen.

 Für eine Geschwindigkeitsreduzierung in der Biesinger Hauptverkehrsstraße „Am Chaussee“ – von und nach Blieskastel – setzen sich auch und vor allem Franz Jost (links) von der Bürgerinitiative B423 und Ludwig Weinmann ein. Das Bild entstand im Oktober vergangenen Jahres.

Für eine Geschwindigkeitsreduzierung in der Biesinger Hauptverkehrsstraße „Am Chaussee“ – von und nach Blieskastel – setzen sich auch und vor allem Franz Jost (links) von der Bürgerinitiative B423 und Ludwig Weinmann ein. Das Bild entstand im Oktober vergangenen Jahres.

Foto: Hans Hurth

Gewaltiger Unmut im „Feinstaub-Reservat“: So lautete im Oktober 2019 die Überschrift zu einem Bericht, der sich mit den Sorgen der Anwohner an der B 423 befasste. Damals sprach Ludwig Weinmann in Biesingen vielen mitleidenden Menschen aus der Seele, als er die bestehenden Verhältnisse beklagte und Abhilfe forderte. Seither hat sich aber nichts getan im Sinne derer, die unter Verkehrslärm, Abgasen und Rasern leiden.

Die SPD und die Grünen im Stadtrat Blieskastel haben jetzt das brisante Thema aufgegriffen. „Die Verkehrsbelastungen der Blieskasteler Stadtteile – inbesondere entlang der B 423 – sorgen schon seit geraumer Zeit für Unmut innerhalb der Bevölkerung. Die Betroffenen klagen nicht nur über Lärm und Abgase durch eine hohes Pkw-Aufkommen, sondern auch über steigende Belastungen durch Transit-Schwerlastverkehr“, heißt es in deren Pressemitteilung.

Die Firma Ökonova, Gesellschaft für Umweltschutz und Arbeitssicherheit mbH, habe eine Lärmmessung in Webenheim durchgeführt. „Die Grenzwerte für die Lärmbelastung sind nach dieser Messung sowohl am Tag als auch bei Nacht deutlich überschritten worden“, beklagt Lukas Paltz, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat. SPD und Grüne haben daher einen Antrag zur Lärm- und Vekehrsreduzierung für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen gestellt, um mögliche Maßnahmen mit der Verwaltung abzustimmen und in Auftrag zu geben. Der Ausschuss tagt am Montag, 16. März, im Rathaus der Barockstadt.

Durch das stetig wachsende Verkehrsaufkommen, so heißt es in der öffentlichen Stellungnahme weiter, „wird nicht nur die Lebensqualität erheblich geschmälert, sondern es werden auch die Immobilienpreise negativ beeinträchtigt und die bauliche Substanz durch Bodenvibrationen geschädigt. Wir möchten die Lärm- und Abgasbelastung deutlich reduzieren.“

Bürgermeister Bernd Hertzler soll bevollmächtigt werden, dieses Anliegen auch mit zuständigen Verkehrsbehörden in Angriff zu nehmen, erklärt Achim Jesel, der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokaten im Blieskasteler Stadtrat. SPD und Grüne erwarten hierbei auch Rückendeckung vom saarländischen Verkehrsministerium und der zuständigen Kreisverkehrsbehörde. „Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat eine Beschränkung der Straßennutzung für den Schwerlastverkehr auf Bundesstraßen juristisch geprüft und kam zu dem Ergebnis, dass Durchfahrtssperren auf Bundesstraßen rechtlich möglich sind“, bekräftigt Grünen-Frontmann Lukas Paltz das Vorhaben.

SPD und Grüne möchten zudem, dass weitere Lärmmessungen in anderen Stadtteilen angeordnet werden, um belastbare Ergebnisse für die Entwicklung weiterer lärmreduzierender Maßnahmen zu erhalten. „Das aktuelle Lärmgutachten bezieht sich lediglich auf Webenheim. Es gibt aber auch noch andere Stadtteile, die von der Verkehrs- und Lärmbelastung betroffen sind. Wir möchten, dass auch in diesen Stadtteilen Lärmmessungen durchgeführt werden, um konkrete Maßnahmen zur Verkehrs- und Lärmreduzierung entwickeln zu können“, erklärt der SPD-Chef Achim Jesel. SPD und Grüne möchten darüber hinaus auch die Ortsdurchfahrten „entschleunigen“ und für alle Verkehrsteilnehmer – wie Radfahrer und Fußgänger – sicherer zu machen., Dazu zählten auch neue Radwege, Verkehrsinseln und Fußgänger-Überwege.

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