Kultur im Bienenkorb Wolfersheim „Lausige“ Farben und Storys aus Sylt

Wolfersheim · Christel Feldhaus stellt derzeit im „Bienenkorb“ in Wolfersheim aus. Dazu gab es eine Lesung von und mit Sarina Keller.

 Literatur und Kunst, Sarina Keller (links) und Christel Feldhaus begegneten sich im Wolfersheimer Kultur- und Begegnungscafé Bienenkorb bei der Ausstellungseröffnung und Lesung.

Literatur und Kunst, Sarina Keller (links) und Christel Feldhaus begegneten sich im Wolfersheimer Kultur- und Begegnungscafé Bienenkorb bei der Ausstellungseröffnung und Lesung.

Foto: Wolfgang Degott

Im Wolfersheimer Kultur- und Begegnungscafé Bienenkorb trafen Malerei und Literatur aufeinander. Zum einen wurde die Kunst-Ausstellung der Heusweilerin Christel Feldhaus eröffnet, zum anderen steuerte die Zweibrückerin Sarina Keller Geschichten aus ihren beiden Büchern „Sylter Strandkorbgeschichten – eine Lesereise durch Sylt“ und „Weihnachtswind und Nordseestürme“ bei. Beide sind Lehrerinnen. Die diplomierte Eurythmistin Feldhaus wirkte dreieinhalb Jahrzehnte an der Waldorf-Sonderschule in Bildstock. Keller ist Deutschlehrerin an der Zweibrücker Herzog-Wolfgang-Realschule. Geboren im Ruhrgebiet, aber mit Aufenthalten in verschiedenen Ländern weit gereist erinnert sich die 65-jährige Hobbymalerin Feldhaus, daran, dass sie schon seit „ewigen Zeiten“ zu Staffelei und Pinsel greift. Während ihrer therapeutischen Malausbildung entdeckte sie ihre Liebe zur Bewegung, wandte sich der Eurythmie zu. Dies komme auch heute in ihren Bildern zum Vorschein. Darin stecke sehr viel Bewegung. „Bewegung steckt immer im Hintergrund als Inspiration, entweder in einer Musik oder ein Gedicht, mit dem ich in einem Erwachsenenkurs arbeite“, so Feldhaus. In den Werken werden die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft verwandt, aber auch Landschaften sind in der 35 Exponaten großen, noch bis 23. November zu sehenden Ausstellung enthalten. Nachdem sie mit verschiedenen Techniken experimentiert hatte, fand sie in der Malerei mit Pigmenten, hauptsächlich mit Cochenille-Farben, ihre Passion. Ihre zumeist Rot- und Violett-Töne  entstehen alle aus der geriebenen und zermörserten Purpurlaus aus Lanzarote. Auf den kanarischen Inseln habe sie diese Technik mit einer Künstlerin, aber auch in Workshops entwickelt. Ihre Bilder entstünden nur aus der Farbe und verbunden mit Wasser, Luft und Säuren regt sich eine beeindruckende Kreativität. Jetzt sagt sie von sich, dass sie als Lehrerin in den Ruhestand gehe, gleichzeitig aber auch einen neuen Beruf entdeckt habe. Der Öffentlichkeit hat sie ihr künstlerisches Schaffen in Ausstellungen beispielsweise im Glashaus in Dreisbach, der WolfersArt des Blieskasteler Kultur-Stammtischs oder auch in der Tufa in Trier näher gebracht.

„Vor einem Jahr hatte ich meine allererste Lesung im Bienenkorb“, so Sarina Keller. Die 43-Jährige liebt die Nordsee und vor allem die Insel Sylt. Gerade die Dynamik des Meeres mit seiner Rauheit aber auch mit der beruhigenden Wirkung gebe ihr die Motivation und die Stärke. „Ich mag schreiben, hab schon während der Abiturzeit Kurzgeschichten verfasst, darin gern  mit Worten spielt. Es macht Spaß, Stimmungen einzufangen“, so die Hobbyautorin, die schon viele Ideen für ihr drittes Werk hat: „Spiegelbild bei Flut“, das im kommenden Frühjahr auf den Markt kommen soll. Nach dem Studium, der Erziehung ihrer beiden Kinder, hat sie wieder zur Literatur gefunden, wollte wieder an Dinge anknüpfen, die sie schon immer gemacht hat. Die Faszination, die zwischen Menschen entsteht und zwischen ihnen spürbar ist, will sie mit ihren Texten transportieren. Bei Lesungen bei den Landfrauen in Rimschweiler und Oberauerbach sowie bei der Homburger „Hombuch“ konnte sie diese Stimmung schon vermitteln und will das bald während einer „Wohnzimmerlesung“, einer sogenannten literarischen Tupperparty, bei einer Freundin wiederholen.

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