VRB Saarpfalz Kräfte bündeln für veränderte Märkte

Blies-/Mandelbachtal · Gleich vier Filialen der VR-Bank Saarpfalz werden zum Jahresende geschlossen. Ein Wandel im Nutzungsverhalten der Kunden sei der Grund.

 Auch die Filiale der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz in Blickweiler wird Ende dieses Jahres geschlossen.

Auch die Filiale der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz in Blickweiler wird Ende dieses Jahres geschlossen.

Foto: Hans Hurth

Die Volks- und Raiffeisenbank (VRB) Saarpfalz eG schließt Ende dieses Jahres vier Geschäftsstellen. Zum 31. Dezember werden vier der 19 Geschäftsstellen mit nahe gelegenen Standorten zusammengelegt. Betroffen hiervon sind die Filialen in Blickweiler, Bliesmengen-Bolchen, Erfweiler-Ehlingen und Webenheim. Wie die Bank mitteilt, blieben die Raiffeisenlager in Bliesmengen und Webenheim bestehen, ebenso sei an diesen beiden Standorten weiterhin die Bargeldversorgung durch Geldautomaten gewährleistet.

Zur Begründung, warum die Filialen dicht gemacht werden, erklärt Vorstandssprecher Wolfgang Brünnler, dass die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz ihr Geschäftsstellennetz „dem sich stark verändernden Nutzungsverhalten ihrer Mitglieder und Kunden anpassen muss“. Man wolle und müsse die Kräfte bündeln, „um den Anforderungen eines sich ständig ändernden Marktes gerecht werden zu können“, heißt es in einer Presseerklärung aus Homburg. Mit den verbleibenden Geschäftsstellen im Saarpfalz-Kreis sei die VRB Saarpfalz nach wie vor regional präsent. „Genossenschaftsbanken, die unserer Größe entsprechen, haben im Durchschnitt nur sieben bis neun Geschäftsstellen. Die VRB Saarpfalz eG bleibt weiterhin mit einer überdurchschnittlichen Anzahl von 15 Geschäftsstellen in der Region vertreten. Wir sind durch die Marktentwicklung gezwungen, zu reagieren. Für ein für alle vertretbares Preis-Leistungs-Verhältnis fordern auch unsere Kunden und Mitglieder ein wirtschaftlich sinnvolles Vorgehen“, so Wolfgang Brünnler.

Der Entscheidung vorausgegangen sei eine umfangreiche Analyse der Marktsituation und Überprüfung des Geschäftsstellennetzes auf Kundenanzahl, Kundenfrequenz, Ertrags- und Kostenziffern. Vorstandsmitglied Konrad Huwig: „Natürlich gehen wir diesen Schritt nicht gerne. Die anhaltende Niedrigzins-Phase, die geänderten Kundenbedürfnisse sowie die demographische Entwicklung und immer stärker die Digitalisierung verpflichten uns jedoch, die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen und Veränderungen umzusetzen, um die Zukunftsfähigkeit der VRB Saarpfalz eG zu gewährleisten. Kleine Geschäftsstellen mit hohem Standard in Service und Beratung effizient und wirtschaftlich weiter führen zu können, wird immer schwieriger.“ Auch das Kundenverhalten habe sich massiv geändert: Kundenbesuche in den Geschäftsstellen hätten sich deutlich reduziert, die Anzahl beleghafter Überweisungen sich zunehmend verringert. Die meisten Servicetätigkeiten könnten mittlerweile bequem online, per App oder über das neu eingerichtete Kunden-Service-Center der VRB abgewickelt werden. „Bei der Auswahl der Bank ist nicht mehr nur die Entfernung zur nächsten Geschäftsstelle entscheidend, sondern vielmehr die Erreichbarkeit über die verschiedenen Kommunikationsmedien. Unsere Bank verfügt im Rahmen ihres Internetauftritts über eine Online-Geschäftsstelle mit einer 24-stündigen Erreichbarkeit. Darüber hinaus haben unsere Kunden die Möglichkeit, telefonisch über unser Kunden-Service-Center einen Großteil ihrer Geschäfte abzuwickeln; dies auch am Wochenende. Dennoch sind wir keine Direktbank und wollen es auch nicht werden. Wir glauben, dass der persönliche Kundenkontakt immer noch ein bedeutendes Geschäftsmodell darstellt und erfolgreich ist, wenn auch der Druck durch die Digitalisierung immer stärker wird“, so Vorstandssprecher Brünnler.

Die betroffenen Kunden seien bereits über die Schließung ihrer Geschäftsstelle informiert worden. Die Bargeldversorgung und das Beratungsangebot würden auch weiterhin über die übrigen Geschäftsstellen sichergestellt. Außerhalb der Geschäftsöffnungszeiten bestehe die Möglichkeit, Geldausgabeautomaten und Kontoauszugsdrucker aufzusuchen. Alternativ könnten sich die Kunden auch an das Kunden-Service-Center wenden. Zudem sei man auch online zu erreichen, so Konrad Huwig. Für die älteren und/oder nicht mobilen Kunden der betroffenen Geschäftsstellen richte die VRB Saarpfalz auch einen Bargeldservice „zu Hause“ ein. Betriebsbedingte Kündigungen seien im Rahmen der Geschäftsstellen-Zusammenlegungen nicht vorgesehen, heißt es aus Homburg abschließend.

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