Freitagnachmittag in der Schlosskirche Blieskastel. Draußen sind es 31 Grad. Freibadwetter, könnte man sagen. Es ist nicht der typische Wochentag für ein Kirchenkonzert. Und doch: In dem Gotteshaus warten nicht gerade wenige Menschen auf den Auftritt eines Frauenchores, den es zuvor noch gar nicht gab. „Ich mach‘ ein Lied aus Stille“, lautet der Titel des etwas mehr als einstündigen Auftritts, bei dem es um vertonte Lyrik deutscher Dichterrinnen ging. Der Komponist und Chorleiter, der die Frauen auch am Klavier begleitet, ist in der Szene kein Unbekannter: Nino Deda. Der aus Albanien stammende Neunkircher hat sich seit vielen Jahren auf diese Art von Musik spezialisiert. Seit 15 Jahren ist er für die Artefix-Sommerakademie Blieskastel tätig. „Musik entwickelt sich. Ich hatte bislang meistens männliche Komponisten vertont. Nun wollte ich etwas für einen Frauenchor mit deutschen Komponisten machen“, beschreibt Deda im Gespräch mit unserer Zeitung die Hintergründe. Das Ganze sei ihm ein Herzenswunsch gewesen. Und das konnten nicht nur die Besucher des Konzerts, sondern auch die gut zwei Dutzend Sängerinnen feststellen. Und die Besonderheit: Es waren nur vier Tage Zeit fürs Einstudieren und Proben. Und dabei geizte man nicht mit Besonderheiten.