Zu Gast an einem erfrischenden Ort Gehen die Besucherzahlen durch die Decke?

Blieskastel · Das Kombibad in Blieskastel ist für die Hitzewelle gerüstet. Sondertarife sollen mehr und mehr Wasserratten anlocken.

 Blick aufs Kombibad Blieskastel. Bei den derzeitigen Temperaturen hofft man auf sehr viele Besucher. 

Blick aufs Kombibad Blieskastel. Bei den derzeitigen Temperaturen hofft man auf sehr viele Besucher. 

Foto: Erich Schwarz

Eine Hitzewelle hat uns erfasst, die Menschen suchen nach Schattenplätzchen und nach Abkühlung. Da ist selbstredend das Freibad angesagt. In Blieskastel ist es nach den Schwimmbad-Querelen von vor zwei Jahren wieder ruhiger geworden. Seinerzeit hatten aufgebrachte „Wutschwimmer“ gegen die saftige Erhöhung der Eintrittspreise im Kombibad gewettert. Aber die Protestwelle ist abgeebbt, die Wogen haben sich geglättet. Das hat auch damit zu tun, dass mit Bernhard Wendel ein neuer Geschäftsführer für die Freizeit GmbH eingesetzt wurde. Der Chef der Stadtwerke Bliestal ist nun auch für das Schwimmbad zuständig und kann auf gute Zahlen des letzten Jahres zurückblicken: „Wir hatten über 110 000 Besucher. Und nach den jetzigen Schätzungen sind wir optimistisch, die Zahl auch in diesem Jahr zu erreichen“, ist Wendel zuversichtlich. Wobei der Unterhalt des Bades Unwägbarkeiten mit sich bringt: „Wir haben zwar kleinere Arbeiten durchgeführt, aber die Anlage kann jederzeit auch einen größeren Defekt bekommen. Das ist bei einer 40-jährigen Anlage durchaus möglich und nicht ungewöhnlich“, stellt Wendel heraus. Keine Angst oder Sorge: Es läuft alles bestens im Kombibad, die Anlage tut sicher ihre Dienste. Aber Wendel ist auch realistisch: Es kann plötzlich ein Schaden auftreten, der dann zumindest die zeitweilige Schließung des Bades nach sich ziehen würde. Deshalb ist der Geschäftsführer gemeinsam mit der Stadtverwaltung auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten.

Um die Relationen zu verdeutlichen: Innenminister Klaus Bouillon hat für 27 Bäder im Land insgesamt zehn Millionen locker gemacht, allein in Blieskastel schätzt Wendel den Sanierungsbedarf indes vorsichtig auf etwa elf Millionen Euro: „Und das kann die Stadt unmöglich allein stemmen.“ Klar wird man einen Eigenanteil leisten müssen, aber da braucht man Hilfe auch von anderer Stelle.

Eines der ungelösten Probleme ist etwa das Schulschwimmen. Kinder aus anderen Kommunen kommen nach Blieskastel zum Schwimmunterricht, die Stadt trägt aber die Kosten für das Bad allein. Wendel ist also auf der Suche nach Finanzquellen. Gleichwohl ist man nicht untätig geblieben, um die Attraktivität der Freizeiteinrichtung zu erhöhen. So hat man neue Parkmöglichkeiten an Ort und Stelle geschaffen, damit die Badegäste näher am Eingang ihr Auto abstellen können und auch die Zufahrt einfacher und damit bequemer ist.

„Wir haben ein Außengelände von über 10 000 Quadratmetern. Und hier wird von den Gästen vor allem der Baumbestand auf der Liegewiese geschätzt. Im Gegensatz zu Liegewiesen in anderen Freibädern bieten wir damit in Blieskastel auch etliche schattige Plätzchen“, stellt Wendel heraus. Und da auch viele Gäste aus Frankreich hierher kommen, hat man nun auch die Beschilderung zweisprachig gestaltet. Bernhard Wendel weist auch auf „Schnäppchen“ für Schwimmbadbesucher hin: „Wir bieten ein Sommerticket zum Vorzugspreis von 60 Euro. Das Ticket gilt vom 1. Juni bis zum 31. August. Damit kann man jederzeit das Bad besuchen. Und im Gegensatz zu Sommerkarten in normalen Freibädern hat man hier den Vorteil, auch zum Schwimmen gehen zu können, wenn das Wetter nicht so gut ist. Denn dann kann man den Innenbereich nutzen“. Zudem habe man auch mit dem Feierabend-Tarif eine neue Eintrittsvariante geschaffen: „Ab 18 Uhr kostet der Eintritt dann nur noch 3 statt 5 Euro“, preist Wendel auch diesen Tarif an. Nun muss der Sommer nur noch das halten, was sich manche von ihm nach dieser Hitzewelle in der Siebenschläfer-Woche versprechen.

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