Klingende Maibowle mit südländischer Note

Blieskastel · Der Musikverein Frohsinn hatte sich für seine diesjährige Ausgabe der Klingenden Maibowle viele besondere Finessen einfallen lassen.

 Die Percussiongruppe des Musikvereins Frohsinn beim Konzert in der Bliesgau-Festhalle. Foto: Jörg Martin

Die Percussiongruppe des Musikvereins Frohsinn beim Konzert in der Bliesgau-Festhalle. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Der Ausdruck "Klingende Maibowle" ist seit Ewigkeiten beim Musikverein Frohsinn Mimbach ein Begriff. Immer im Mai des Jahres lassen sich die Organisatoren etwas Besonderes zum Frühjahrsbeginn einfallen und kredenzen neben dem eigentlichen Konzertabend die entsprechende Bowle. So war es auch am Samstagabend in der Bliesgau-Festhalle. Und doch war etwas anders. Unter dem Motto "Latin!" gab das Große Orchester (Leitung Daniel Peters) ein umfangreiches Potpourri an südamerikanischen Musikstücken, die vergessen ließen, dass es draußen trübe und nass war. Latin stehe für Sonne, Meer und Erholung, meinte Moderatorin Anja Jung zu Beginn des zweiten Konzertteils. Wie recht die Frau doch hatte. Schon der erste Titel "Avocados - Concerto in Rhythm" von Hans-Joachim Rhinow sorgte für mächtig Stimmung. Auch bei "Latin Woods", ein Werk des Schweizer Komponisten Mario Bürki, für den der Frohsinn eine Vorliebe hat, überzeugte die Besucher. Hier hatte ein Klarinettenquartett (Gabi Carbon, Isabella Raffel, Jasmin Schaeffer und Volkmar Klein) eine herausragende Rolle. Die Vier und das Orchester trafen den Nerv des Publikums, welches mit Bravo!-Rufen reagierte. Auch der lange Applaus bei "Os Pássaros do Brasil" ("Die Vögel Brasiliens") von Kees Flak sprach Bände. Zwei Daumen am Ende hoch von Daniel Peters, der sich ein wenig Tänzeln beim Dirigieren nicht verkniffen hatte, offenbarten die Zufriedenheit auf der Bühne. Die Tuba ist für den Latin alles andere als typisch. Zudem gilt sie gemäß Klischee als langsam, meinte Anja Jung. Dass das Vorurteil überhaupt nicht stimmt, bewies Henning Klahm mit seinem Solo bei "Latin Tuba" (Mario Bürki) und war sich der Bravo!-Rufe sicher. Bei "Can't take my Eyes of you", einem Klassiker der Popmusik, klatschte man gleich mit. Zur Zugabe kam die Percussionsgruppe mit Sombrerohüten durch den Saal auf die Bühne und sorgten für eine nicht endend wollende Stimmung. Das Große Orchester verlegte den Auftritt zur dritten Zugabe gar in den Saal. Im ersten Teil des Programms hatte die Jugend das Wort. Hier hatte sich der Verein dazu entschieden, unter dem Titel "Zukunftsmusik" ein Projektorchester zusammenzustellen. Dabei wirkten das Schülerorchester Limbach (Leitung: Udo Lovisa), das Jugendorchester des Musikvereins Rohrbach (Leitung: Karsten Kühn) und Jugendorchester des Gastgebers (Leitung: Marina Ochsenreither) mit. Die Jugend spielte, während ihre Dirigenten wechselten, Stücke wie "Thriller" von Michael Jackson oder "Black Wolf Run" von John Higgins. Abstecher gab es auch ins Musical-Fach, als man "West Side Story" von Leonard Bernstein zum Besten gab. "La Cucaracha" gefiel dem Publikum so gut, dass man es als Zugabe gleich nochmal spielte. "La Caracolà -Flamenco for Band" sorgte für die ideale Grundlage des zweiten Teils, da man so schon südliches Flair für das große Orchester herbeizauberte. Auch die Frohsinns-Blockflötengruppe (Leitung Jasmin Schaeffer) zeigte ihr Können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort