Kleine Macken mit großem Charme

Ballweiler · Rund 40 betagte Wagen reihten sich beim zweiten Sommerfest der Oldtimerfreunde Ballweiler-Wecklingen auf dem ehemaligen Schulhof aneinander. Ein amerikanischer Straßenkreuzer sowie ein Nissan Laurel aus dem Jahre 1979 waren da etwa zu bewundern.

 Die Mitglieder der Oldtimerfreunde Ballweiler-Wecklingen versammeln sich um den amerikanischen Straßenkreuzer. Foto: Jörg Martin

Die Mitglieder der Oldtimerfreunde Ballweiler-Wecklingen versammeln sich um den amerikanischen Straßenkreuzer. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Es ist völlig normal, das man beim Blick in den ehemaligen Schulhof in der Biesinger Straße Fahrzeuge vorfindet. Auch am zurückliegenden Wochenende war das so. Der aufmerksame Beobachter konnte aber eine Feststellung treffen, die alles andere als alltäglich war: Das Alter der Autos. Reifere Versionen einer Nobelmarke aus Stuttgart waren da ebenso zu finden wie Objekte eines Rüsselsheimer Herstellers aus den Siebzigern. Der Grund war das zweite Sommerfest der Oldtimerfreunde Ballweiler-Wecklingen. Man lege großen Wert darauf, dass es sich um eine lockere Veranstaltung und nicht um ein offizielles Treffen handele, erklärte Ralf Lonsdorf. Sicher kommen auf das gesellige Beisammensein der Autofans auch Liebhaber, die ihren Wagen ausstellen. Rund 40 Autos bevölkerten den Schulhof gegenüber der Kirche am letzten Wochenende. Doch die Treffen, die man früher in Blieskastel auf dem Paradeplatz durchführte, hätten sich nicht mehr gerechnet. Zwar habe die Barockstadt von dem Event profitiert; meist waren die Wagen in der gesamten Innenstadt zu sehen. Doch der Club schrammte meist nur knapp an den roten Zahlen vorbei. Aus diesem Grund habe man die Notbremse gezogen, so Lonsdorfer weiter. Auch mit den Treffen und öffentlichen Ausfahrten sei man mittlerweile zurückhaltend. "Die ganzen gesetzlichen Bestimmungen und Auflagen sind umfangreich", erklärte er am Sonntagnachmittag im Gespräch mit unserer Zeitung. Den Spaß an der Freude ließen sich die Fans von Old- und Youngtimern, Mopeds sowie Traktoren jedoch deshalb nicht vermiesen. Benzingespräche, so der Ausdruck in der Szene, gab es immer wieder. Wie man an Ersatzteile komme oder wie die eigenen Erfahrungen mit dem Wagen sind, waren keine seltenen Gesprächsthemen unter den Oldtimerfreunden.

Hingucker schlechthin war ein Oldsmobile. Ein amerikanischer Straßenkreuzer, der irgendwie an die TV-Serie "Die Straßen von San Francisco" aus den 70ern erinnerte. Etwa 18 Liter Sprit verbrauche dieser, erklärte Ralf Lonsdorfer. Natürlich nur bei sparsamer Fahrweise. Ein Relikt aus einer Zeit, in der das Denken hinsichtlich des Deutschen liebstes Kind noch anders war. Auch die 7,5 Liter Hubraum vermutet man heute eher im LKW-Bereich. Eine Rarität stellte auch der Nissan Laurel aus dem Jahr 1979 dar. Ein Japaner aus der Zeit, als die Asiaten auf deutschen Straßen noch selten waren. In dieser Version gäbe es ihn in der Bundesrepublik ganz selten, meinte Ralf Lonsdorfer. "Man muss schon seine Macken haben", meinte er dann auch halbernst.

Eine kleine Spur Wahrheit scheint dabei zu sein. Manche der Leute bei den Oldtimerfreunden haben nämlich nicht nur einen Wagen. 20, acht oder sechs Fahrzeuge - das sei keine Seltenheit, meinte da ein Clubmitglied. Man habe gar einem Kumpel geholfen, eine Halle zu bauen. 50 Autos dürften sie alle wohl zusammen haben.

Derzeit suche man einen anderen Club oder eine Kommune im Bliestal als Partner, um vielleicht doch wieder gemeinsam ein Treffen durchzuführen.

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