Klares Bekenntnis zur AfD

Blieskastel · Die Zwei-Mann-Fraktion der Alternative für Deutschland (AfD) im Blieskasteler Stadtrat hat sich klar gegen die Abspaltung von Bernd Lucke ausgesprochen. Fraktionschef Olaf Vieweg sagte, auf „gar keinen Fall“ werde man der Alfa-Partei beitreten.

 Olaf Vieweg (rechts) und Steffen Koster vor dem Blieskasteler Rathaus. Foto: Erich Schwarz

Olaf Vieweg (rechts) und Steffen Koster vor dem Blieskasteler Rathaus. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Im Blieskasteler Stadtrat sind seit der Kommunalwahl im Mai 2014 mit Olaf Vieweg und Steffen Koster zwei Männer der Alternative für Deutschland (AfD) vertreten. Olaf Vieweg ist der Chef der Mini-Fraktion der AfD und beteiligt sich sehr intensiv an den Debatten im städtischen Rat. Aber nachdem sich der Parteigründer Bernd Lucke mit der "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" abgespalten hat, bleibt die Frage, ob die beiden Stadtratsmitglieder in der Sommerpause des Rats zu "Alfa-Männchen" mutiert sind.

"Nein, auf gar keinen Fall", lautet das glasklare Bekenntnis von Olaf Vieweg. Der Pfarrerssohn aus der ehemaligen DDR ist ein streitbarer Demokrat, der keiner Diskussion aus dem Wege geht und seine Positionen auch rhetorisch sehr geschickt und eindringlich zu vertreten weiß. Er distanziert sich ganz klar von Bernd Lucke und hat auch keine Probleme mit dem neuen saarländischen AfD-Vorsitzenden Josef Dörr. Und der Beweis dafür ist auch die Tatsache, dass Vieweg im neuen Landesvorstand als Landesgeschäftsführer fungiert. Die Richtung ist also klar, aber warum hat man sich nicht Bernd Lucke angeschlossen? Olaf Vieweg stellt heraus, dass er erst sehr spät den Weg zu einer Partei gefunden habe, was auch mit seiner Biografie zusammenhänge. Und Bernd Lucke verkörpere nicht das, was er sich unter einem demokratischen Parteichef vorstelle: "Ich kann mich mit Bernd Lucke nicht mehr identifizieren, er hat ein anderes parteipolitisches Verständnis des Miteinander", erläutert Olaf Vieweg im Gespräch mit unserer Zeitung.

Aber die AfD gilt doch gemeinhin als rechtslastig? "So wird sie in den Medien immer wieder dargestellt", wirft Vieweg sofort ein und ist nun beim Grundsätzlichen: "Wo sind im Parteiprogramm der AfD rechte Positionen zu finden?". Und wenn er dann gerade dabei ist: "Laut Wikipedia sind auch Teile der CDU oder der FDP als ,rechts' einzustufen". Nein, Vieweg mag diese Eingruppierungen nicht. Er versteht sich als liberal-konservativer Demokrat. Die AfD versteht er als konservativ in ihrer Weltsicht und als liberal in ihrer Gesellschaftssicht. Das Verhältnis zu Pegida? "Wenn jemand 20 000 Menschen auf die Straße bringt, muss man mit einer solchen Gruppierung reden, wie das übrigens Gabriel (SPD ) und Tillich (CDU ) auch getan haben. Nur bei der AfD heißt es dann, die sind rechts". Und was hält Vieweg von der "flammenden" Parteitagsrede des neuen saarländischen Parteivorsitzenden Dörr? "Nun, wer ihn kennt, der wusste, das war eine typische Dörr-Rede", relativiert Vieweg. Dörr habe sehr alttestamentarische Sprachbilder verwendet, und die Sprache des Alten Testamentes sei eben eine sehr kräftige. Insofern sollte man nicht immer nur einige Passagen kritisieren, sondern die gesamte Rede betrachten. Wie bringt sich Vieweg nun weiter in die Stadtratsarbeit ein? Der Fraktionsvorsitzende der kleinen AfD-Fraktion geht auch hier zurück ins Grundsätzliche: "Ausgehend von meiner liberal-konservativen Grundhaltung bin ich mit einigem Idealismus in die Stadtratsarbeit gestartet. Ich glaube, dass wir noch nicht so tief in dem bürokratischen Denken verhaftet sind, dass wir alle Dinge noch sehr neutral und offen angehen können".

Allein um seine Stadtratsarbeit zu charakterisieren, könne man "eine ganze Zeitung füllen". So hat sich seine Fraktion etwa eindeutig gegen Windräder im Biosphärenreservat ausgesprochen ("und nur dort", wie Vieweg betont). Auch Blieskastel als "Faire Trade"-Stadt sieht der AfD-Mann sehr kritisch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort