Kein Platz mehr für Luxus

Blieskastel. Während der Gastredner beim Neujahrsempfang der Blieskasteler CDU, der neue Parteigeneralsekretär Roland Theis, sich redlich mühte, die eingegangenen Kompromisse der Landespartei nach der Wahl zu legitimieren, hatten es Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, Holger Schmitt, vergleichsweise einfach

Blieskastel. Während der Gastredner beim Neujahrsempfang der Blieskasteler CDU, der neue Parteigeneralsekretär Roland Theis, sich redlich mühte, die eingegangenen Kompromisse der Landespartei nach der Wahl zu legitimieren, hatten es Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, Holger Schmitt, vergleichsweise einfach. Denn in der Rückschau des so genannten Superwahljahres war die örtliche CDU deutlich besser weggekommen als die Landespartei, die nach einer kräftigen Klatsche durch die Wähler in ein so genanntes Jamaika-Bündnis gezwungen wurde. Das gibt es inzwischen aber auch in Blieskastel, "weil Grüne, FDP und FWG in erster Linie an Sachthemen und Inhalten interessiert waren", wie es Holger Schmitt in seiner Neujahrsrede erläuterte. Beim "kurzen Gespräch" mit der SPD hätten zwar "Posten" im Vordergrund gestanden, nicht jedoch "Inhalte und eine feste Koalition". Schlussendlich habe die SPD die Mehrheitsfraktion "mit großer Selbstsicherheit" abblitzen lassen. Dagegen sei die nun geschmiedete Koalition "eine Allianz der Sachlichkeit und Vernunft für Blieskastel", so der CDU-Frontmann. Der Weg sei "neu und wegen der Vorgeschichte überraschend", aber man habe die Vergangenheit beiseite gelassen und bei Problemen nach Kompromissen gesucht. Und Holger Schmitt spannte den Bogen von der Biosphäre und der Tourismusförderung über die Förderung des Handels bis hin zur Erweiterung des Kulturangebots, von der strukturellen Sicherung der Stadtwerke bis hin zu Sanierung von Schulen und Kindergärten. Man werde "unangenehme Wahrheiten aussprechen und im Haushalt und beim Personal den Sparkurs fortsetzen". Auch Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener sieht ihre Arbeit und die ihrer Partei auf Erfolgskurs: "In Blieskastel hat sich im abgelaufenen Jahr viel getan", bilanzierte die Verwaltungschefin. "In einer Zeit, in der andere Kommunen Behörden verlieren, haben wir es geschafft, den Biosphärenzweckverband nach Blieskastel zu bekommen und nun auch die Saarpfalz-Touristik", resümierte die Bürgermeisterin nicht ohne Stolz. Auch sie breitete die gesamte Palette des kommunalpolitischen Wirkens aus, angefangen von der Anerkennung der Biosphärenregion bis hin zu den Anstrengungen zur Sanierung des schwächelnden städtischen Haushalts. Für Luxus sei schon lange kein Platz mehr, man werde vorhandene Mittel wie schon in den letzten Jahren "sinnvoll einsetzen". Aber darüber vergesse man trotzdem nicht, sich für die sozial Schwächsten einzusetzen. Gemeinsam mit Gersheims neuem Bürgermeister Alexander Rubeck (CDU) werde man darum ringen, ein Tafelangebot auch für Menschen im Bliesgau zu schaffen. Seit Monaten stehe Annelie Faber-Wegener darüber schon in Verhandlungen mit der Homburger Tafel.

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