Chor der Schlosskirche Blieskastel Katharina Britz singt bereits seit 70 Jahren

Blieskastel · Die 84-Jährige war in verschiedenen Chören aktiv, derzeit ist sie im Chor der Schlosskirche Blieskastel.

 Für Katharina Britz gab es eine außergewöhnliche Ehrung für 70 Jahre Singen im Chor. Ehemann Heinz ist 69 Jahre dabei.

Für Katharina Britz gab es eine außergewöhnliche Ehrung für 70 Jahre Singen im Chor. Ehemann Heinz ist 69 Jahre dabei.

Foto: Hans Hurth

Eine seltene Ehrung gab es für eine aktive Sängerin des Chores der Schlosskirche Blieskastel: Katharina Britz hat sich nämlich seit 70 Jahren dem Gesang verschrieben. Dafür gab es Glückwünsche vom Chor durch Vorstand Manuel Gummel, dessen Vorgänger Hermann Schweigert, der 35 Jahre den Chor führte, und von Dirigent Sebastian Brand. Auch der Bischof von Speyer, Karl- Heinz Wiesemann, würdigte mit einer Urkunde den Dienst zu Ehren der Musica Sacra. „Seit sieben Jahrzehnten loben Sie den Schöpfer mit Herz und Stimme und erfreuen die Gemeinde. Damit sind Sie allen Sängerinnen und Sängern ein Vorbild, dem es nachzueifern gilt“, lobte der Bischof die Verdienste der 84-Jährigen.

„Mit dem Gesang begann ich 1949/50 im Kirchenchor Dudweiler- Herrensohr, von 1971 bis zu seiner Auflösung im Jahre 2015 verstärkte ich mit meiner Alt-Stimme den Schubertchor Dudweiler. Unter den Dirigenten Erich Hartmann und Gerhard Keller haben wir schwierige Werke wie die „Schöpfung“ aufgeführt, viele weltliche Veranstaltungen umrahmt, und mit Operetten und Konzerten waren wir Gast im Rundfunk und Staatstheater“, erinnert sich im Gespräch mit unserer Zeitung die sangesbegeisterte Frau, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Heinz (87) im Schubertchor sang. Beide wurden dort als Ehrenmitglieder verabschiedet. „Denn 1998 zogen wir nach Blieskastel, fanden schon im ersten Monat im Chor der Schlosskirche prima Aufnahme. Wie fühlten uns in der Sangesfamilie direkt wohl, wurden so schnell Kaschtler, dies ist bereits 22 Jahre so“, stellte Katharina Britz heraus.

Während Tenor Heinz nach 69 Jahren derzeit eine Pause einlegt, freut sich die Altistin Katharina stets auf die wöchentlichen Proben, Corona-bedingt erst jetzt wieder eingeschränkt möglich. „Der Kirchenchor ist unsere musikalische Heimat, dazu zähl ich aber auch die gesellige Zusammenkunft. Das gehörte auch in Herrensohr dazu, aus den Anfangsjahren dort entstand aus dem Kirchenchor der landesweit bekannte Karnevalverein „Grüne Nelke““, weiß die rüstige Dame, die mit ihrem Heinz, den sei beim Gesang kennenlernte, die Verbindungen nach Dudweiler durch Treffen weiter aufrecht hält.

„Beim Chor der Schlosskirche hatten wir das chormusikalische Jahresprogramm 2020 schon vorgestellt, für Ostern Barockmusik von Georg Friedrich Händel und Chöre aus seinem Oratorium „Der Messias“ sowie „Saul“ einstudiert. Für Herbst sollte die „Gloria“-Vertonung von John Rutter zur Aufführung kommen, doch die Corona-Pandemie machte all dies vorerst nicht möglich. Die Chorproben fanden jedoch weiter dienstags statt. Dirigent Sebastian Brand konnte – allerdings nur virtuell – fast alle Chormitglieder erreichen, produzierte für den Chor wöchentlich gar neue Videos. Die Vorfreude auf gemeinsames Singen sei so immer gewahrt geblieben, hielt Katharina Britz abschließend fest.

Im 36. Jahr informiert der Chor der Schlosskirche pro Quartal mit der Broschüre „Unser Chorblatt“. Inge und Horst Schmitt, Manuel Gummel, Georg Schappo, Hermann Schweigert, Albert Welsch und Sebastian Brand sind die Redakteure. Der Chor zählt 36 Aktive, die 2019 insgesamt 43 Mal probten, zwölf größere Aufführungen fanden statt.

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