Kaschtler mit vielen Facetten

Blieskastel · Es gibt nur wenige in Blieskastel, die Elmar Becker, den Gastronomen mit der närrischen Ader, nicht kennen. Becker selbst bezeichnet sich als begeisterter Blieskasteler mit vielen Ideen.

 Die Kulturscheune ist das neueste Projekt des bekennenden Blieskastelers Elmar Becker. Foto: Hans Hurth

Die Kulturscheune ist das neueste Projekt des bekennenden Blieskastelers Elmar Becker. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Elmar Becker hat Einiges zu erzählen. Nach der mittleren Reife lernte er bei der Firma Festo Mechaniker, dem Wehrdienst folgte ein Praktikum als Koch im Münstertal und kurz darauf ging 1989 ein Wunsch in Erfüllung: Elmar Becker übernahm als Betreiber und Koch das Restaurant Alt Schmidd in der Altstadt Blieskastels. Seine Kochkünste sprachen sich schnell herum, zusätzlich gab es bei Becker Partyservice und die Organisation von Events sowie bis letztes Jahr den Betrieb des Gastro-Bereichs der Bliesgau-Festhalle. Im 15. Jahr freuen sich Kitas und Schulen im Bliestal über die Lieferung von "Onkel Elmars" Mittagessen. "Viele Kinder mit ihren glücklichen Augen von früher sind heute als Jugendliche meine Stammgäste", freut sich Becker, der in seinen Eltern Maria und Gerd Wack ("Sie nehmen mir Vieles ab") wichtige Unterstützer weiß. Neben der Alt Schmidd betreibt Becker seit über einem Jahr die Pilgerrast am Kloster mit seiner Lebensgefährtin Edina Petyik (34) als Restaurantleiterin. Jüngstes Projekt ist die Mitte Juni fertig gestellte Kulturscheune mit 140 Sitzplätzen. "Jeden Donnerstag gibt es Live-Musik mit regionalen Künstlern", blickt Becker voraus. Seine närrische Ader ist bekannt. "Seit 1995 bin ich ununterbrochen Vereins- und Sitzungspräsident der BKG Nix wie druff, dem zweitgrößten Karnevalverein im Saarpfalz-Kreis. Auftritte führten mich weit bis in die Pfalz hinein." Lohn war die Verleihung der närrischen Auszeichnung des goldenen Löwen der badisch-pfälzischen Karnevalsvereine. "Es macht mich stolz, dass ich als erster Saarländer überhaupt den goldenen Löwen erhielt." Im Gewerbeverein Blieskastel war Elmar Becker 14 Jahre stellvertretender Vorsitzender und mit sechs Mitstreitern als gebürtiger Alschbacher Initiator und Sprecher der Interessengemeinschaft Alschbacher Kita. "Wir führten im Ort sieben Jahre erfolgreich die Zelt-Kerb durch, wobei der Erlös zweckgebunden für die Kita war." In all den Funktionen sowie als FWG-Mitglied des Stadt- und Ortsrates habe Becker dann gemerkt, dass er mit seiner Art Menschen begeistern könne, er wollte diese Begeisterung weitergeben - die Bewerbung zur Wahl des Bürgermeisters im Jahr 2012 kam da gerade recht. "Ich habe mich da als Moderator zwischen den Parteien gesehen, als einfacher Mann aus dem Volk wollte ich gemeinsam mit den Menschen etwas bewegen und verändern, einfach Politik für Menschen machen, ohne Kirchturmdenken. St. Wendels Bürgermeister Bouillon war hierfür das beste Beispiel", sagt Elmar Becker. Wenn es mit dem Rathaussessel auch nicht klappte, sei er heute trotzdem ganz nah an den Leuten. "Ich weiß viel über die Kaschtler, die mir Einiges anvertrauen und mich verstärkt um Rat fragen. Täglich habe ich viele Gespräche", freut sich Becker als Ratgeber an vielen Fronten. "Als Helfer bin ich auch bei Vereinen und Gastronomie-Kollegen erster Ansprechpartner, wenn in deren Küche mal überraschend was ausgehen sollte." Beim Blick auf sein Tagesprogramm bedauert er, dass für Hobbys keine Zeit sei. Für den Kaschtler durch und durch sei die Liebe und Leidenschaft für seine Heimatstadt ein Jungbrunnen.

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Zur Person Elmar Becker (53), Gastronom, Präsident der BKG Nix wie druff, Lebensgefährtin Edina Petyik (34), Kinder Jonas (21), Student an der Musikhochschule Köln, und Anna (19), Studentin der Lebensmittelchemie in Kaiserslautern. hh

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