Jury prämiert die schönsten Kühe

Webenheim. Mit der Südwest-Rinderschau begann der letzte Tag des Webenheimer Bauernfestes. Dort wo ansonsten Dressurprüfungen auf dem weitläufigen Gelände des Reitervereins stattfinden, wurden nun all die Elsas, Linas oder Emmis präsentiert. Aber schon an den Katalognamen der Rinder kann man deutlich erkennen, dass auch die Bauern mit der Zeit gehen

Webenheim. Mit der Südwest-Rinderschau begann der letzte Tag des Webenheimer Bauernfestes. Dort wo ansonsten Dressurprüfungen auf dem weitläufigen Gelände des Reitervereins stattfinden, wurden nun all die Elsas, Linas oder Emmis präsentiert. Aber schon an den Katalognamen der Rinder kann man deutlich erkennen, dass auch die Bauern mit der Zeit gehen. So finden sich durchaus auch eine Velvet, Laetiz, Extase oder auch Domina im Katalogverzeichnis. Und die Tiere werden gestylt, da wird mit Haarspray und Fön die Schwanzquaste schön frisiert. So herausgeputzt präsentieren sich die Rinder aus dem gesamten Südwesten der fachkundigen Jury und deren Sprecher Rolf Klöcker aus Groß Kringwehrum erläutert dann die Jury-Entscheidungen. Von der besten "Euterkuh" der Klasse etwa erfuhr man, dass deren Euter richtig sitzt, deutlich geteilt ist und die Balance ordentlich ist. Auch wurde gelobt, dass sie "straff und offen in der Rippenstruktur" sei. Die Rinderschau fand auch schon am frühen Morgen sehr viel Zuschauerzuspruch, und Landwirtschaftsdirektor Wilhelm Remmers aus Kaiserslautern, Geschäftsführer der Bezirkszüchter-Vereinigung Rheinhessen-Pfalz-Saar, war zufrieden: "Es sind große züchterische Fortschritte erkennbar, und wir sind auch sehr zufrieden mit der Publikumsresonanz hier auf dem Webenheimer Bauernfest." Der Direktor der saarländischen Landwirtschaftskammer, Richard Schreiner, sieht die Südwest-Rinderschau auf dem Webenheimer Bauernfest gut platziert: "Diese Schau ist genau richtig im Programm dieses Festes". Nicht ganz zufrieden waren die Verantwortlichen vom Webenheimer Reiterverein mit dem diesjährigen Bauernfest. Zwar war der Publikumszuspruch in den letzten Festtagen noch ganz ordentlich, aber über die gesamte Festdauer war man mit den Umsätzen nicht zufrieden: "Der Hauptgrund war natürlich die Hitze. Darunter hat das Fest sehr gelitten", hatte Reitervereinspräsident Julius Sonn analysiert. Man will zurück zu den bäuerlichen Wurzeln, plant auch engere Kooperationen mit pfälzischen Bauern und deren Verbänden. Ebenfalls nicht ganz zufrieden zeigte sich Festzelt-Wirtin Helga Reichelt: "Man kann das nicht schön reden, das war hier mein drittes Jahr als Festwirtin, und es war ganz klar das schwierigste Jahr". Sie hat aber keineswegs resigniert, obschon sie nicht nur dem heißen Wetter die Schuld an den geringen Umsätzen gibt: "Man muss das genau analysieren, darf nicht stehen bleiben und muss auch versuchen, neue Wege zu gehen", so ihr Blick in die Zukunft. Sie weiß auch, dass bei den Gästen nach der Wirtschaftskrise das Geld so locker nicht mehr sitzt. Sie denkt deshalb zum Beispiel über Thementage nach, etwa einem Tag mit Country-Musik, einem bayrischen Abend oder einfach nur Party-Time. Da könnte alles auf den Prüfstand kommen, die Dauer des Festes mit den beiden Ruhetagen oder auch die Größe des Festzeltes. Hier gab es in diesem Jahr großen Zuspruch bei den Cocktail-Lounges. Weniger nachgefragt wurde das eigens gezapfte Urpils: "Das ist nicht so oft nachgefragt worden, wie man das erwartet hätte", kann die Wirtin berichten. Das 89. Webenheimer Bauernfest endete am Abend mit einem prächtigen musikalischen Höhenfeuerwerk.

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