Ein prima Projekt für junge Leute Ein echter Hingucker – in der Tat

Niederwürzbach · Neues Graffiti-Kunstwerk in Niederwürzbach. Dafür sorgten Kinder und Jugendliche.

 Die Bedingungen waren nicht wirklich gut, aber trotzdem waren die Kinder und Jugendlichen mit „Obersprayer“ Philipp Himmel mit Eifer bei der Sache.

Die Bedingungen waren nicht wirklich gut, aber trotzdem waren die Kinder und Jugendlichen mit „Obersprayer“ Philipp Himmel mit Eifer bei der Sache.

Foto: Erich Schwarz

„Coronamäßig ist das ein super Projekt, denn dabei muss man Masken tragen“, stellte Tobias Comperl fest. Gemeint war das bunte Besprühen der Giebelfassade der Obstverwertung in Niederwürzbach. Und Graffiti-Sprayen geht eben nur mit Maske. Tobias Comperl ist Chef der Protestantischen Jugendzentrale in Homburg, die auch Teil des „Jugendforums Saarpfalz“ ist, getragen vom Bundesprogramm „Demokratie leben“. Schon einmal waren die Jugendlichen mit ihren Betreuern in Niederwürzbach aktiv. Damals hatten sie – ebenfalls an einem Wochenende – das Sanitärhäuschen am sogenannten Badeplatz am Würzbacher Weiher verschönert. Und so mancher Erwachsener, der damals diese „Graffiti- Schmierereien“ zunächst noch naserümpfend verurteilt hatte, war vom Ergebnis begeistert. „Das ist ein echter Hingucker geworden“, meint nicht nur Ortsvorsteherin Petra Linz. Und ein ebensolcher Hingucker soll nun auch die Giebelfassade der Obstverwertung in der Mühlenstraße werden.

Das Jugendforum Saarpfalz hatte gerufen, und einige Jugendliche waren dem Ruf gefolgt. Die Bedingungen waren an diesem Wochenende ungleich schwieriger als damals am Weiher, schließlich war es kalt, windig, und es hatte zumindest zum Start am Morgen noch kräftig geregnet. Aber unter der Anleitung von Philipp Himmel, Sozialpädagoge und Sprayer aus Leidenschaft, sowie dem ortsansässigen Maler Klaus Ruffing entstand ein wahres Kunstwerk mit Obstmotiven, Trauben, Pflaumen und anderen Obstsorten, passend zum Zweckgebäude des rührigen Würzbacher Obst- und Gartenbauvereins. Die Vorarbeiten hatten die Arbeitsgruppe „Fleißige Hände“ und Maler Lang aus Niederwürzbach erbracht. Und das gesamte Projekt wurde wieder für förderwürdig gehalten, es gab vom Landrat 1500 Euro, und auch aus der Staatskanzlei flossen 1500 Euro. Die Firma Luck&Vockenberg hatte zunächst die Rodungsarbeiten übernommen. Ist die Fassade fertiggestellt, wird die Firma Gartenbau Zeller, deren Betriebsgelände genau gegenüber liegt, das Beet an der Fassade wieder begrünen.

Um die Aktion trotz schlechten Wetters starten zu können, hatte man oberhalb des Baugerüsts Planen angebracht, damit die Sprayer halbwegs im Trockenen arbeiten konnten. „Es wären sicherlich noch ein paar Jugendliche mehr gewesen“, war Tobias Comperl überzeugt. Aber zum einen spielte eben das Wetter nicht mit, zum anderen sind einige der „Stammjugendlichen“ des Jugendforums derzeit auf Auslandssemestern unterwegs. Gleichwohl habe man gern zugesagt, als die Ortsvorsteherin das neue Projekt erläuterte. Und man spürte auch beim Zusehen, dass die beteiligten Kinder und Jugendlichen sehr viel Spaß beim Sprayen hatten.

Es sollen indes noch mehr Kunstwerke in Ort entstehen: „Wir wollen Niederwürzbach bunt machen“, versprach die Würzbacher Kommunalpolitikerin. Jedenfalls wird auch die Fassade des Obst- und Gartenbauvereins für die vielen Gäste rund um den Weiher wieder ein echter Hingucker werden.

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