Tradition Josephskapelle Ziel von rund 300 Pilgern

Ormersviller/Blieskastel · Seit 1980 gibt es das Kapellenfest: Rund 40 Helfer kümmerten sich in diesem Jahr um die Gäste auf dem 374 Meter hohen Hügel.

 Mehr als 300 Menschen pilgerten an Maria Himmelfahrt zur Josephskapelle nach Ormersviller.

Mehr als 300 Menschen pilgerten an Maria Himmelfahrt zur Josephskapelle nach Ormersviller.

Foto: Wolfgang Degott

Mehr als 300 Menschen pilgerten an Maria Himmelfahrt zur Josephskapelle über den Dächern des lothringischen Dorfes Ormersviller. Sie kamen aus dem Bitscherland und anderen Ortschaften Lothringens. Wie immer hatten auch wieder zahlreiche Deutsche aus dem Saarpfalz-Kreis, darunter Gersheims frühere Bürgermeister Siegfried Wack und Lothar Kruft, der Westpfalz, den Weg zum Kapellenfest gefunden. Pfarrer Stéphane Pontello, der insgesamt 13 Gemeinden um Volmunster, darunter auch Ormersviller, seelsorgerisch betreut, zelebrierte zum zweiten Mal den Gottesdienst mit anschließender Kräuterweihe, der vom katholischen Kirchenchor, dem Chorale Saint Pierre von Ormersviller unter der Leitung von Jean-Marie Lambour, musikalisch begleitet wurde. Gemeinsam feierte er mit seinen Zelebranten, Diakon Bernard Dillenschneider, der schon jahrzehntelang Teil der Liturgiefeier ist, und Pfarrer Stephan Kamm aus der Pfarrei Aumetz bei Metz, der erstmals dabei war.

Unter den Gottesdienstbesuchern waren erstmals Dominik Mieger und Regine Schlick von der protestantischen Jugendgruppe Walsheim. Dominiks Großmutter, die aus Ormesheim stammende Helga Mieger, hatte die beiden dazu animiert, zu kommen. „Ich bin schon seit 17 Jahren alljährlich hier in Ormersviller“, meinte Helga Mieger. Auch der Utweiler Jürgen Lothschütz ist seit seiner Jugend Stammgast auf dem 374 Meter hohen Hügel „Auf der Burg“. „Ich habe auch verwandtschaftliche Beziehungen hierher. Auch besuchen uns die französischen Gäste bei unseren Festen, beispielsweise dem Bruder-Konrad-Ritt. Das Kapellenfest ist auch ein Ort der Begegnung“, so Lothschütz. Seit Anbeginn ist Julia Andres Helferin beim Kapellenverein. Sie kümmerte sich diesmal um die Küche und die Ausgabe von Essen. Die Katholische Frauengemeinschaft St. Remigius Beeden hatte während ihrer Tagesfahrt Station gemacht. Weiterer Programmpunkt der 42 Teilnehmer war die Vita Romana im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim.

Rund 40 Helfer, darunter auch der Riesweiler Heinz Schöndorf, sorgten für das leibliche Wohl ihrer Gäste. Sie gehörten zum Kapellenverein „Amis de la Chapelle Saint Joseph“, der seit zwei Jahren von Gilbert Zahm geführt wird. „Vor dem Fest, das seit 1980 stattfindet, werden vom Verein Handzettel in alle Haushalte unserer Gemeinde verteilt, damit Unterstützer gefunden werden“, so Bürgermeister Marcel Vogel, der selbst viele Portionen Pommes ausgab. Er freute sich zum einen, dass das Fest nichts von seiner Attraktivität verloren hat und zum anderen, dass viele Ormersviller ihre Verbundenheit mit ihrer Hilfe unter Beweis stellten. Dazu gehören auch seine Frau Monique und seine Kinder Caroline und Jonathan. Während des Tages fand noch eine Vesper statt und abschließend bot die Küche noch Pizza flamme.

Viele Besucher besichtigten auch das Innere der Kapelle, wo neben einigen Statuen auch ein Werk des Brenschelbachers Jürgen Beuster zu sehen ist.

Aus Ton hatte er eine Plastik hergestellt, die Maria zeigt, die in ihren Händen die Kirchen von Ormersviller und Brenschelbach trägt. Sie erinnert auch an die beiden militärischen Einheiten, das 32. Französische und das 127. deutsche Infanterieregiment, die sich am 10. September 1939 gegenüber standen. Bis 2009 trafen sich die Soldaten immer mal wieder an der Kapelle. Im Gedenken an sie wurde bei der letzten Begegnung eine Erinnerungstafel aufgestellt und dazu im Schatten der Kapelle auch ein Aogiri-Baum gepflanzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort