Johannes ist wieder da

Pinningen · Um eine Rarität handelt es sich bei der Kreuzigungsgruppe aus rotem Sandstein, die sich am Eingang des Pinninger Friedhofs befindet. Rund 3000 Euro gab die Stadt für Restaurierungsarbeiten aus. Das Bildhaueratelier Abel übernahm die Arbeiten und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum kulturhistorischen Erbe.

 Vor der restaurierten Johannes-Figur der Kreuzigungsgruppe am Pinninger Friedhof stehen (von links): Bildhauer Jörg Abel, Kreisheimatpfleger Bernhard Becker, Bildhauer Gerd Abel, Ortsvorsteher Klaus Rauls und der stellvertretende Ortsvorsteher Werner Schmitt. Foto: Wolfgang Degott

Vor der restaurierten Johannes-Figur der Kreuzigungsgruppe am Pinninger Friedhof stehen (von links): Bildhauer Jörg Abel, Kreisheimatpfleger Bernhard Becker, Bildhauer Gerd Abel, Ortsvorsteher Klaus Rauls und der stellvertretende Ortsvorsteher Werner Schmitt. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Vor Jahren wurde die Johannes-Figur gestohlen und nie mehr aufgefunden. Nachdem der 83-jährige Niederwürzbacher Bildhauermeister Gerd Abel ein Duplikat der Assistenzfigur aus Sandstein erstellen konnte, erstrahlt die 4,20 Meter hohe neugotische Kreuzigungsgruppe am Eingang des Pinninger Friedhofes wieder in voller Kraft. Lediglich ein Foto genügte dem versierten Künstler, damit die Pieta-Darstellung wieder komplettiert werden konnte.

Kreisheimatpfleger Dr. Bernhard Becker erwähnte zur Darstellung der Kreuzigungsgruppe aus rotem Sandstein, dass die Darstellung des Jesu-Apostels Lukas Thaddäus, dargestellt mit einer Axt in der Hand, ein Seltenheit darstelle.

Auch dass auf der Widmung des Ensembles mit dem 16. Juni 1851 ein konkretes Datum genannt werde, sei nicht die Regel, und lässt vermuten, dass es sich für die stiftende Familie von Jakob Meyer und Gertrud Höllinger um ein besonderes Ereignis gehandelt haben müsse. Die unter Denkmalschutz stehende Kreuzigungsgruppe stand bis 1984 rechts vom Friedhof an der Straße. Nach der Restaurierung der Kriegsschäden durch die Stadt Blieskastel wurde das Tischkreuz wegen seines schlechten Standorts auf die linke Seite des Einganges des 1931 angelegten Friedhofes versetzt. Finanziert wurden die jetzigen Arbeiten, die rund 3000 Euro kosteten und von der ehemaligen städtischen Mitarbeiterin Doris Leutz-Maret initiiert worden waren, teils durch die Stadt und den Fonds des Ortsrates Pinningen .

Ortsvorsteher Klaus Rauls freute sich, dass, nachdem vor Jahren auch die Marienstatue ebenfalls von der Bildhauerwerkstatt Abel ausgebessert wurde, die auch die Marienfigur an der Kirche und ein Wegekreuz auf Pinninger Bann auf Initiative von Alois Weinmann und Josef Rabung hergestellt habe, ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des kulturhistorischen Erbes geleistet wurde. Auch das Friedenskreuz von Josef Schiber in Riesweiler und das große Kreuz in der Niedergailbacher Ortsmitte stammt aus der Werkstatt des Niederwürzbacher Bildhauerateliers.

Seit 1970 haben Gerd Abel und seit einigen Jahren sein Sohn Jörg einige steinerne Zeugen geschaffen.

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