Karfreitag in Blieskastel Jetzt kommt der Pfarrer zu den Gläubigen

Blieskastel · Pater Hieronim läuft an Ostern zwei Mal mit dem Kreuz durch seine Pfarrei-Dörfer.

 Wie hier in Wecklingen – mit Udo May als „Klepper- Bub“ - war Pfarrer Hieronim am Karfreitag mit dem Kreuz in seinen fünf Pfarrgemeinden der Großpfarrei Heiliger Franz von Assisi zu Fuß unterwegs.

Wie hier in Wecklingen – mit Udo May als „Klepper- Bub“ - war Pfarrer Hieronim am Karfreitag mit dem Kreuz in seinen fünf Pfarrgemeinden der Großpfarrei Heiliger Franz von Assisi zu Fuß unterwegs.

Foto: Hans Hurth

Nicht so wie sonst üblich, sondern- bedingt durch die Allgemeinverfügung der Landesregierung wegen des Coronavirus - findet in diesem Jahr die Zeit vor und an Ostern nicht in den Kirchen statt, Zusammenkünfte sind untersagt und Gottesdienste ausgesetzt. Die Geistlichen gehen daher neue und ungewöhnliche Wege, so auch in Blieskastel.

Die Evangelische Kirchengemeinde entschloss sich mit Pfarrer Matthias App, den Ostergottesdienst im Internet zu übertragen (wir berichteten). In der Großpfarrei Heiliger Franz von Assisi setzte Pfarrer Hieronim Jopek ein besonders Zeichen, denn der 43-Jährige ging beziehungsweise geht zu Fuß durch seine Pfarrgemeinden Blickweiler, Ballweiler-Wecklingen, Aßweiler-Seelbach, Biesingen und Blieskastel, dies am Karfreitag und am Ostersonntag.

„Ostern ist das höchste christliche Fest. Viele Gläubigen bedauern, dass sie diesmal die Auferstehung Christi nicht gemeinsam feiern können. Da will ich als Pfarrer heute am Karfreitag das Kreuz durch die Pfarrgemeinden tragen und die Menschen segnen. Dies gilt besonders für die Kranken, Pfleger und Ärzte in dieser schwierigen Zeit,“ sagte der beliebte Pfarrer unserer Zeitung zum Auftakt seines Rundgangs an der Lourdes-Grotte in Blickweiler. In den Pfarrgemeinden ging der Geistliche nicht nur durch die Durchgangsstraßen, sondern auch durch die Nebenstraßen, wo bereits Menschen an Fenstern oder am Straßenrand auf den Pater warteten.

In Wecklingen und in Ballweiler war die Ankunft weithin hörbar, dafür sorgte Udo May, Vorsitzender des Pfarreirates, der in notwendigem Abstand als „Klepper-Bub“ tätig war. Als Fahrer zwischen den einzelnen Pfarrgemeinden saß Pater Mateusz Klosowski (30) am Lenkrad des „Priester-Taxis.“. „Diese Erfrischung gibt Kraft für die weiteren Stationen“, freute sich Pfarrer Hieronim in Wecklingen am „Milchheisje“ über das von Christoph Nicklaus, Organist und Kantor von St. Josef, gereichte Mineralwasser. „Spätestens um 15 Uhr muss ich im Kloster Blieskastel zur Feier der Liturgie sein“, drückte der sportliche Pfarrer aufs Tempo.

In der heiligen Woche nutzte Pfarrer Hieronim in der Großpfarrei Heiliger Franz von Assisi verstärkt die digitalen Medien wie Whats App, Facebook oder Youtube für Botschaften rund um Ostern und natürlich den Gang durch die Gemeinden. „Ich war überrascht, dass so viele Leute, auch Kinder und Jugendliche, an den Fenstern oder am Straßenrand auf mich gewartet haben und zudem Bibeln und Kreuze in ihre Fenster stellten“, hielt Pfarrer Hieronim auf unsere Anfrage nach knapp fünf Stunden fest. „Dies zeigt, dass ich das Kreuz nicht umsonst getragen habe. Der Tag gibt mir Inspiration, Motivation und Kraft für die kommende Zeit.

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