Ein seltenes wie prächtiges Gewächs in Niederwürzbach Ein wahrer Exot mit ganz langen Dornen

Niederwürzbach · Angeregt durch die SZ Serie über die Naturdenkmäler in der Region und die damit verbundenen Berichte über besonders schöne, alte oder exotische Bäume wandte sich SZ-Leser Wolfgang Reichmann an unsere Redaktion, weil in seinem Garten ein seltener Baum steht.

 Das ist die Gleditschie von Wolfgang Reichmann in Niederwürzbach.

Das ist die Gleditschie von Wolfgang Reichmann in Niederwürzbach.

Foto: BeckerBredel

Die Gleditschie hat er inzwischen durch eigene Recherchen bestimmt. Allerdings ist ihm ein Rätsel, wie der dornige und in Mitteleuropa nur ganz vereinzelt wild vorkommende Baum in seinen Garten gelangt ist, denn gepflanzt habe er ihn nie.

„Irgendwann vor 30 Jahren stand da ein Spross, den ich erstmal habe wachsen lassen. Heute ist die Gleditschie 15 Meter hoch und die einzige im ganzen Umkreis. Kein Nachbar hat so einen Baum“, sagt er und tippt auf eine Verbreitung der Samen durch Wind oder Vögel. Der Baum, der auch Lederhülsenbaum oder Honigdorn genannt wird, hat wehrhafte Stacheln. Nicht nur an allen Ästen sondern typischerweise auch bis zu 30 Zentimeter lange Dornen am Stamm, die jedes Erklimmen des Baumes durch Tiere unmöglich machen. Das sommergrüne Gewächs kann 40 Meter hoch werden und ist in Amerika beheimatet. In Deutschland findet man ihn bestenfalls in Parks oder botanischen Gärten. In der Literatur kann man nachlesen, dass diese Bäume in der Mitte und dem Osten der USA beheimatet sind und in Südeuropa zum Teil eingeschleppt wurden. In Mitteleuropa seien Verwilderungen ausgesprochen selten und nur punktuell an einzelnen Standorten nachgewiesen. Reichmanns Lederhülsenbaum könnte also durchaus ein ganz besonderer Exot sein. Heute pflegt Reichmann den Baum, von dem er durchaus vermutet, dass er nicht viele Doppelgänger in der Region hat. Die Nadeln seien allerdings extrem spitz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort