Halloween in Blieskastel Halloween in Blieskastel

Blieskastel · Da hatten es alle Gespenster, Geister, Sensenmänner und sonstige Spukgestalten mal wieder gut gemeint mit Blieskastel: Nach tagelangem Dauerregen gab es pünktlich zur Blieskasteler Halloween-Party eine längere Regenpause.

Allerlei gruselige Gestalten trieben an diesem Abend ihr Unwesen in der barocken Altstadt.

Allerlei gruselige Gestalten trieben an diesem Abend ihr Unwesen in der barocken Altstadt.

Foto: Erich Schwarz

Und so stand dem langen Partyabend nichts mehr im Wege.

„Es sind wieder sehr viele Gäste nach Blieskastel gekommen und das Wetter spielt mit. Das ist prima“, war auch von der Verantwortlichen Christel Jene vom Kulturamt der Stadt die Spannung gewichen. Zusammen mit dem Blieskasteler Kulturstammtisch wurde das Halloweeen-Happening nun wieder veranstaltet, und man konnte an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen. Schon früh am Abend waren auch die weiter von der Altstadt entfernten Parkplätze besetzt. Die Halloween-Party hat über die Jahre nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt.

Das Fest des Grauens hat seinen Ursprung in Irland. In vorchristlicher Zeit feierten die Kelten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste. Sie feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr. Die Kelten glaubten außerdem, dass es an diesem Tag Kontakte in das Reich der Toten geben kann. Das Wort Halloween entstand dann mit der Christianisierung („All hallows Eve“). Irische Auswanderer brachten den Brauch nach Amerika, wo Halloween dann als Gruselparty gefeiert wurde und wird. Vor einigen Jahren setzte sich der Brauch auch in Deutschland durch. Und seit etwa 20 Jahren wird auch in Blieskastel an Halloween mit einer Musik- und Shoppingparty durchgestartet.

Allerlei finstere Gestalten und Gespenster trieben ihr Unwesen in der barocken Altstadt, aber die vielen Gäste zeigten keine Spur von Angst. Man feierte die Nacht und ließ sich auch von noch so gruseligen Wesen das Feiern nicht verdrießen. Und es wurde einiges geboten: Es gab viele Essens- und Getränkestände, vom Bier über Glühwein von den „Pälzer Buwe“ bis hin zu deftigen Speisen konnte der Gast wählen. Es wurden die schönsten und gruseligsten Kostüme prämiert, es gab einen Hexen- und Gespenster-Umzug vom Schlangenbrunnen bis zum Paradeplatz, und auch ein sogenannter Stadtgeist wurde erkoren. Er soll das Jahr über das Geschehen in Blieskastel beobachten und dann bei der nächsten Halloween-Party über das Treiben in der Stadt berichten.

Apropos Treiben in der Stadt: Es war ein Familienfest, und vor allem die Kinder konnten in den Geschäften Süßes oder Saures abstauben. Schade, dass einige Gewerbetreibenden, die sich an anderer Stelle über zu wenig „Action“ in der Stadt beschweren, an diesem Abend ihre Geschäfte geschlossen hielten. Aber diejenigen, die mitmachten, hatten ihre Schaufenster wunderbar gestaltet, es gab auch wieder „lebende Schaufenster“ mit allerlei gruseligen Wesen.

In der Boutique „Marlen“ hatte man sich etwas Besonderes einfallen lassen: Anstatt Süßigkeiten konnten die Kinder dort Bleistifte abstauben. „Die Kinder bekommen so viele Süßigkeiten, da haben wir uns entschlossen, Bleistifte auszuteilen“, erzählte die Angestellte Tanja Barthel. Auch die Bäckereien und Gastronomen hatten gruselige Angebote parat: So konnte man Spinnen- oder Fledermaus-Backwaren kaufen, in der „Alt Schmidd“ gab es sogar eine „Teufelsrindfleischsalat“. Auch musikalisch wurde einiges geboten. Ab 17 Uhr gab es Live-Musik von Even less auf der großen Bühne auf dem Paradeplatz. Die jungen Musiker wurden als Schülerband bezeichnet. Das ist irreführend, schließlich zeigten die jungen Leute eine perfekte und professionelle Bühnenshow und bewiesen, dass sie schon im jugendlichen Alter Titel mit großer Spielfreude und hoher Präzision präsentieren können. Ab 20 Uhr spielte dann die Band Batwiesel.