Blieskastel Gymnasium zeigt Rudolf Geiths Kriegsbilder

Blieskastel · „Worüber er nicht reden konnte, das musste er fotografieren“, schrieb der Germanist Peter Goergen über Rudolph Geith (1905–1967), der aus Bierbach stammte und während des Zweiten Weltkrieges an der Ostfront eingesetzt war. Eine Auswahl von 32 Bilder, von der Stadt Blieskastel zur Verfügung gestellt, ist derzeit im Von der Leyen-Gymnasium ausgestellt. Die Aufnahmen zeigen das schreckliche Gesicht des Krieges – bis hin zu Verbrechen an Zivilisten.

 Carmen Oster, Eva Weirich, Christoph Kohl, Irene Oster, Sabine Grittner und Julia Oster (von links) präsentierten die Bilder von Rudolph Geith.

Carmen Oster, Eva Weirich, Christoph Kohl, Irene Oster, Sabine Grittner und Julia Oster (von links) präsentierten die Bilder von Rudolph Geith.

Foto: Susanne Gastauer

Schulleiter Christoph Kohl begrüßte bei der Eröffnung die Tochter des Fotografen, Irene Oster, mit ihrer Schwiegertochter Carmen Oster und ihrer Enkelin Julia. Diese hatte vor zehn Jahren die Fotos im Rahmen einer Unterrichtsreihe über Willi Graf mit in den Religionsunterricht ihrer Lehrerin Sabine Grittner gebracht. Gemeinsam mit ihrem Mann Peter Goergen hat Grittner sehr bald den Kontakt zu Frau Oster gesucht, die die Veröffentlichung der Bilder erlaubte.

Das Ehepaar Grittner-Goergen hat diese zunächst in das Deutsch-Russische Museum nach Berlin gebracht, das die Bilder katalogisierte. Im Jahr 2015 haben die beiden dann mit der Stadt Blieskastel eine Ausstellung initiiert, die sehr gut besucht war. Nun also sind die Bilder für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe zugänglich.

Sie zeigen unter anderem die unendlich weite russische Steppe, Bauernhäuser – auch solche, die von den deutschen Besatzern in Brand gesteckt wurden –, Ströme von Flüchtlingen und Kriegsgefangenen, aber auch anrührende Porträts der russischen Landbevölkerung. Grittner wies in ihrer einführenden Rede darauf hin, dass diese Ausstellung auch bewusst machen will, dass es in unseren Tagen ebenfalls unzählige Kriegsschauplätze auf dieser Welt gibt. Mit der Ausstellung soll aber auch an Rudolph Geith erinnert werden, der mit offenen Augen all das Schreckliche dokumentiert hat – und der über all das, was er sehen und erleben musste, nach dem Krieg nicht sprechen konnte. Seine Bilder geben Zeugnis.

Die Ausstellung ist nach vorheriger Anmeldung im Schulsekretariat für jedermann zugänglich, Telefon (0 68 42) 9 23 20.

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