„Gutes Stück weitergekommen“

Blieskastel · Das alte Jahr ist Vergangenheit, 2016 hat gerade begonnen. SZ-Redakteur Joachim Schickert sprach mit Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener über ihre Bilanz 2015 und die Aussichten und Perspektiven für dieses Jahr.

 Das beherrschende Thema im Jahr 2015 waren auch in Blieskastel die Flüchtlinge. Unser Foto zeigt den ersten Tag der Begegnung mit einigen von ihnen vor fast einem Jahr im Kardinal-Wendel-Saal. Foto: Hans Hurth

Das beherrschende Thema im Jahr 2015 waren auch in Blieskastel die Flüchtlinge. Unser Foto zeigt den ersten Tag der Begegnung mit einigen von ihnen vor fast einem Jahr im Kardinal-Wendel-Saal. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Was war das wichtigste Ereignis für Sie im Jahr 2015?

Faber-Wegener: Das beherrschende Thema in 2015 waren selbstverständlich die Flüchtlinge. Die Unterbringung, aber auch die Betreuung der Asylbewerberinnen und Asylbewerber hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Nachdem wir im Rahmen der Haushaltssanierung in den vergangenen Jahren viel Personal abgebaut hatten und die Stadt Blieskastel auch nicht mehr über ein Sozialamt verfügt, war und ist dies eine besonders anspruchsvolle Angelegenheit. Ich bin daher sehr dankbar für die Unterstützung durch den Flüchtlingshilfeverein Blieskastel, der insbesondere im sozialen Bereich unschätzbar wertvolle Arbeit leistet.

Was lief 2015 in der Kommune gut, was bewerten Sie als nicht so gelungen?

Faber-Wegener: Wir sind in vielen Bereichen ein gutes Stück weitergekommen. Beispielhaft möchte ich nennen, den Umzug in die neue Kindertagesstätte in der Schlossbergstraße oder auch, dass wir für den Umbau der alten Schule zur Kindertagesstätte in Bierbach an der Blies grünes Licht haben. Wir haben unser städtebauliches Entwicklungskonzept verabschiedet, das uns Handlungsempfehlungen für die nächsten Jahre gibt. Auch unser Gemeindeentwicklungskonzept ist sehr weit gediehen. Das Ministerium für Inneres und Sport hat noch eine paar Anregungen gegeben. Nach deren Einarbeitung kann das Konzept für die Gesamtstadt beschlossen werden. Was weniger positiv ist, ist die Tatsache, dass Entscheidungen, gerade aufgrund der momentanen Flüchtlingssituation, unter hohem Zeitdruck getroffen werden müssen. Das bringt uns alle auch an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit.

Gab es für Sie bittere Enttäuschungen im abgelaufenen Jahr?

Faber-Wegener: Das Wort "bitter" ist so hart. Da ich grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin, hat mich noch nichts so getroffen, dass es diese Bezeichnung verdient hätte.

Wagen wir einen Blick ins neue Jahr. Was sind wichtige Weichenstellungen im Jahr 2016? Was muss vorrangig angepackt werden?

Faber-Wegener: Wir arbeiten an unseren Projekten weiter, noch ein paar Beispiele: Umgehung Altstadt, Weiterentwicklung von Blieskastel als Biosphären- und Cittaslowstadt, Gemeindeentwicklungskonzept, verschiedene Erschließungsmaßnahmen, interkommunale Zusammenarbeit, Haushaltssanierung. Besonders freue ich mich auf unsere neue Homepage, die mit einem integrierten Rats- und Bürger-Informationssystem bald an den Start gehen soll. Damit werden wir eine noch größere Transparenz für unsere Bürgerinnen und Bürger schaffen können.

Wenn Sie einen Wunsch für Ihre Kommune frei hätten, was wäre das?

Faber-Wegener: Normalerweise antworte ich bei dieser Frage immer: "Schuldenfreiheit für meine Stadt". Aber dieses Jahr ist mir bewusst geworden, dass es noch wichtiger ist, dass wir alle in Frieden miteinander leben können und dass uns die Integration unserer neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gelingt.

Was wünschen Sie sich persönlich für 2016?

Faber-Wegener: Die Kraft, die Herausforderungen im Jahr 2016 mit voller Energie anzugehen und Gesundheit für meine Familie. Alles andere lässt sich gestalten.

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