In Blieskastel hat es am gestrigen Donnerstag von Polizisten nur so gewimmelt. Doch keine besondere Gefahrenlage war der Grund dafür, sondern der neue Leiter der Polizeiinspektion Blieskastel , Polizeihauptkommissar Markus Müller, wurde offiziell in sein Amt eingeführt. Müller hatte bereits im Dezember 2014 die Leitung der Dienststelle in der Webenheimer Molkereistraße 4 von seinem Vorgänger Klaus Port übernommen. Landespolizeipräsidenten Norbert Rupp war in die historische Markthalle im Rathaus gekommen, um Markus Müller in seine Funktion als Blieskasteler Polizeichef einzuführen. Rupp wies darauf hin, dass es etwas ganz Besonderes sei, Chef einer Polizeidienststelle zu sein, "egal ob es eine kleine oder große Dienststelle ist". Die Polizeiinspektion Blieskastel , zu der auch die Polizeiposten in Gersheim und Mandelbachtal gehören, sei für rund 39 000 Menschen in den drei Kommunen zuständig. Pro Jahr würden hier etwa 1200 Straftaten - von Körperverletzung bis hin zum Einbruch - verübt, dazu kämen etwa 1000 Verkehrsunfälle. Zuvor war Markus Müller vor rund 80 Gästen in der Markthalle auf die örtliche Lage seiner Inspektion als Grenzdienststelle eingegangen. "Grenzen haben immer den Geruch von abschotten, sich zurückziehen, Angst vor etwas Fremdem. Zum Glück gehören diese Gedanken gegenüber unseren französischen Nachbarn längst der Vergangenheit an", so der 48-Jährige.

Freundschaft, Vertrauen und gemeinsame Einsätze bei verschiedenen polizeilichen Lagen seien schon fast an der Tagesordnung. Auch die Polizei Blieskastel leiste in dieser Hinsicht seit Jahren ihren Beitrag und pflege einen sehr engen Kontakt zur Gendarmerie Nationale in Saargemünd. Müller, Mitglied der Gewerkschaft der Polizei , betonte, dass es gerade in Zeiten knapper Kassen starker Gewerkschaften und starker Personalräte bedürfe. "Runde Tische, kommunale Zusammenarbeit und Schnittstellenproblematik sind Stichworte, die immer wieder in der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Kommune genannt werden", so der neue Polizeichef. Hier liege es oft an den handelnden Personen, ob denn letztendlich die Verknüpfung auch gelinge. "Ich habe für die Gemeinden, in denen die Polizeiinspektion Blieskastel gefordert ist, bei meinen Antrittsbesuchen eine Bürgermeisterin und zwei Bürgermeister erleben dürfen, die mir in einer äußerst angenehmen menschlichen Art eine enge Zusammenarbeit angeboten haben", lobte Müller die anwesenden Verwaltungschefs Annelie Faber-Wegener aus Blieskastel , Alexander Rubeck aus Gersheim und Gerd Tussing aus Mandelbachtal. An seine Mitarbeiter auf der Dienststelle und auf den Polizeiposten gerichtet sagte der neue Chef: "Ihr habt mich gut aufgenommen, so dass ich mich jetzt schon mehr als wohl fühle". Müller wird nicht nur in Blieskastel gefordert sein. Als Mitglied einer ministeriellen Arbeitsgruppe wird er die knapp dreijährige Polizeireform unter die Lupe nehmen und Entwicklungsbedarf und -möglichkeiten diskutieren.

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Zur PersonMarkus Müller wurde am 19. März 1966 in Brebach-Fechingen geboren. Er ist seit 25 Jahren mit der Kriminalbeamtin Katja Müller verheiratet. Er hat zwei Töchter und wohnt in Ommersheim. Müller kam im Februar 1984 zur Polizei . Er war vor seinem Wechsel nach Blieskastel stellvertretender Dienststellenleiter in Alt-Saarbrücken und an der Entwicklung und Ausgestaltung der neuen Rechtslage im Hinblick auf den Saarbrücker Straßenstrich beteiligt, kümmerte sich um Kontrollen und Probleme im Bereich der Straßenprostitution. Am 1. Dezember 2014 hat er die Nachfolge von Klaus Port als Polizeichef von 37 Mitarbeitern in Blieskastel angetreten. ert