Blieskastel Grünschnitt-Annahme neu geregelt

Blieskastel · Die Stadt Blieskastel bietet auch in diesem Jahr eine Jahreskarte zum Festpreis für Grünschnitt-Annahme an. Die wird für die Bürger allerdings teurer.

 Die Betriebsführung der Deponie auf dem Hölschberg in Biesingen wurde im Oktober 2018 vom Saarpfalz Kreis an die Firma Terrag übergeben.

Die Betriebsführung der Deponie auf dem Hölschberg in Biesingen wurde im Oktober 2018 vom Saarpfalz Kreis an die Firma Terrag übergeben.

Foto: Fredi Brabänder

Nach der Grüngutkonzeption des Entsorgungsverbands Saar (EVS) muss sämtliches Grüngut seit dem Jahr 2018 beim EVS abgegeben werden. Dabei bleibt die Sammlung des Grüngutes Sache der Kommunen. Die Grüngutannahme war im Stadtgebiet Blieskastel bisher zentral auf der Deponie in Biesingen geregelt. Die dortige Deponie ist bis dato vom Saarpfalz-Kreis betrieben worden. Die Betriebsführung der Deponie wurde indes im Oktober 2018 vom Saarpfalz-Kreis an die Firma Terrag übergeben. Die Stadt Blieskastel ist dann an die neue Betreiberfirma herangetreten, die Annahme des Schnittgutes auch weiterhin für die Stadt Blieskastel zu übernehmen (wie zuvor der Kreis). Im Dezember 2018 wurde dann vorerst für zwei Jahre ein entsprechender Dienstleistungsvertrag zwischen der Stadt und der Firma Terrag vom Stadtrat einstimmig beschlossen. Die Firma werde, so Frank Becker, Geschäftsführer der Firma Terrag, im Gespräch mit unserer Zeitung, auch einige Veränderungen zur Aufwertung des Sammelplatzes vornehmen. So sollen wesentliche Flächen des bisherigen Sammelplatzes asphaltiert und teilweise überdacht werden. Zudem wird das Grüngut zukünftig vor Ort geschreddert und erst danach abgefahren werden. Diese Maßnahme soll die Lkw-Transporte zukünftig um 75 Prozent reduzieren.

Wofür die Firma indes nicht zuständig ist, ist die Festlegung der Gebühren. Und das war Thema der letzten Stadtratssitzung. Strittig war hier zunächst die Höhe der so genannten Flatrate. Damit kann jede Bürgerin oder jeder Bürger von Blieskastel gegen eine „Jahresflatrate“, das ist eine Jahreskarte zum Festpreis, so viel Grünschnitt anliefern, wie er möchte. Es gibt nicht wenige Stimmen, die eine solche Flatrate insgesamt kritisch sehen. Aber da die Flatrate in den meisten Kommunen eingeführt ist, will auch Blieskastel mit einer Flatrate arbeiten. Die CDU hatte sich zunächst zusammen mit der Verwaltung auf eine Steigerung der Jahresflatrate von bisher 20 Euro auf 65 Euro festgelegt. Wie CDU-Fraktionsvorsitzender Holger Schmitt argumentierte, gehe dies auf Erfahrungswerte aus der Vergangenheit zurück. Man wisse allerdings nicht, ob es dann „Poweruser“ gebe, die die Flatrate ausnutzten. Man habe „konservativ“ hochgerechnet.

Guido Freidinger, Chef der SPD-Fraktion, sah die Höhe der Flatrate kritisch: „Es ist dann durchaus möglich, dass es zu wilden Ablagerungen im Gelände kommt. Das sollten wir auf jeden Fall vermeiden“. Udo Schmidt (Bündnis 90/Grüne) will auch genau dies vermeiden: „Der Bürger muss informiert werden“, unterstrich er seine Position. Er halte eine genaue Mengenabrechnung für den besseren Weg. Frank Becker von Terrag regte an, die Karten für die Flatrate zu nummerieren. Seine Firma werde dann die Mengen registrieren und anhand der nummerierten Karten könne man dann absehen, wer die Flatrate „überstrapaziere“. Der Rat einigte sich schließlich auf eine Flatrate-Gebühr von 50 Euro (Vorschlag der SPD) mit der Option, im dritten Quartal zu überprüfen, wie sich das Mengengerüst dann darstelle. Die Flatrate soll ab diesem März gelten, hieß es im Stadtrat abschließend.

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