Großer Andrang beim Bauernfest

Webenheim · Für Bauernfest-Zeltwirtin Kerstin Kohler läuft das Fest „weitaus besser als im Vorjahr“. Dennoch gibt es Kritik am Service. Doch Kohler wehrt sich: Wenn 800 Gäste kurz vor Mittag auf einmal ins Zelt in Webenheim drängen, müsse man Geduld erwarten können.

 Das Zelt war am Mittwoch bei hochsommerlichen Temperaturen zwar nicht ganz voll, aber die Stimmung zu den Klängen der Musik von „Arion“ Ensheim war hervorragend. Foto: Erich Schwarz

Das Zelt war am Mittwoch bei hochsommerlichen Temperaturen zwar nicht ganz voll, aber die Stimmung zu den Klängen der Musik von „Arion“ Ensheim war hervorragend. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Der Mittwoch ist beim Webenheimer Bauernfest traditionell Schlachtfesttag. Und wenn in Webenheim "die Wutz geschlacht" ist, dann ist auch immer was los im Zelt. Natürlich, so hört man es dann von den Bauernfest-Experten, war es früher schöner und besser. Sicherlich war das Zelt an Schlachtfesttagen in früheren Jahren auch tatsächlich voller, aber die Zeiten haben sich geändert, früher gab es auch noch nicht den großen Biergarten.

Und so verteilte sich das Publikum schon am frühen Mittwochabend nach drinnen und nach draußen. Der Nachmittag, als "Familientag" ausgelobt, wobei die Fahrpreise der Attraktionen auf dem Festplatz moderat gesenkt werden, war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Und während die Schausteller "lächeln", wie es Reitervereinsvorsitzende Sabine Moschel ausdrückte, war Festzeltwirtin Kerstin Kohler das Lachen mehr oder weniger vergangen. "Es läuft weitaus besser als im letzten Jahr, also haben wir unserer Sache doch richtig gemacht", unterstreicht die Chefin. Aber wieso gibt es dann Kritik am Service, wie das auch einige Leser der SZ beschreiben? Kerstin Kohler nennt dies "eine immer wiederkehrende Kritik nach dem Bauernmarkt". Woran liegt es? "Kurz vor Mittag strömen dann etwa 800 Menschen auf einen Schlag ins Zelt, das ist quasi ein Massenansturm. Und da muss man dann erwarten, dass die Leute auch geduldig sein müssen", so die Wirtin.

Zugleich beschwert sie sich: "Dann wird so mancher Kunde rabiat und respektlos, nennt uns ,Hampelmann' oder ,Schlampe'''. Diese Herausforderung gerade auf dem Höhepunkt des Bauernmarktes sei ,,logistisch nicht zu schaffen", bekräftigt Kohler. Der Reiterverein Bliestal als Veranstalter habe Erwartungen an sie, die "einfach nicht zu erfüllen sind", unterstreicht die Wirtin. Man sei mit dem Betrieb auf den Fest "hoch zufrieden", es "brumme" im Zelt, wobei ihre Angestellten auch Freizeit opferten. Man habe ein neues Konzept vorgelegt, mit der Band "Voxxclub" am kommenden Sonntag werde eine weitere Attraktion installiert: "Aber das wird nicht honoriert, obwohl wir uns intensiv einbringen". Sabine Moschel vom Reiterverein schlägt indes andere Töne an: "In dem Bereich, für den wir, der Reiterverein, zuständig sind, also der Vergnügungspark, dort brummt es und die Schausteller sind sehr zufrieden. Zu dem Rest möchte ich jetzt keinen Kommentar abgeben".

Helmut Fickinger aus Niederwürzbach ist da offener: "Wir kommen nun schon seit Jahren mit unserer Clique auf das Schlachtfest. Die Musik sollte früher anfangen, dann kommen auch mehr Leute ins Zelt. Und zudem haben wir es in diesem Jahr zum ersten Mal erlebt, dass das große Festzelt erst um 17 Uhr öffnete - und das am Familiennachmittag", so der Niederwürzbacher. Dies sei aber so auch über die Flyer bekannt gemacht worden, kontert Wirtin Kerstin Kohler. Schließlich habe sich in den Jahren zuvor eine frühere Zeltöffnung nicht gerechnet. Zu essen gab es beim Schlachtfest übrigens neben der üblichen Bauernfest-Speisekarte "Webenheimer Schlachtplatte" mit Wellfleisch, Hausmacher Blut- und Leberwurst und Leberknödel, Brot und Sauerkraut , Wellfleisch mit Sauerkraut sowie Haxen.

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