Große Chorkultur

Blickweiler. Die Schutzpatronin der Musik, die heilige Cäcilia, hätte beim Benefizkonzert des katholischen Kirchenchores St. Cäcilia Blickweiler in der Pfarrkirche St. Barbara ihre Freude gehabt. Der Chor spannte einen weiten Bogen zwischen Klassik und Volksweisen. Vom Kirchenchor St

Blickweiler. Die Schutzpatronin der Musik, die heilige Cäcilia, hätte beim Benefizkonzert des katholischen Kirchenchores St. Cäcilia Blickweiler in der Pfarrkirche St. Barbara ihre Freude gehabt. Der Chor spannte einen weiten Bogen zwischen Klassik und Volksweisen. Vom Kirchenchor St. Cäcilia unter Leitung von Sebastian Müller hörte man mit anspruchsvollen Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel große Chorkultur fernab dem so typischen Kirchenchor-Klang. Barock, Klassik, Romantik: Die Laiensänger waren den hohen Anforderungen gewachsen, ihr homogener, sauberer Gesang imponierte. Dabei konnte der Kulturträger aus einem ebenso großen Erfahrungsschatz wie Repertoire schöpfen. Mit Henry Purcells "Lobt den Herrn der Welt" begann der Abend, und bereits da spürten die Zuhörer die intensive, halbjährige Vorbereitung auf das Konzert. Mit dem großen Komponisten Purcell, schon mit 36 Jahren verstorben, hatte der Chor das passende Eingangswerk. Beim Choral von Johann Kaspar Bachofen "Viele verachten die edle Musik" wurde mehr als deutlich, dass sich die 40 Akteure im Gegensatz zum Titel als enthusiastische Fürsprecher der Musica verstehen. Kleine KunstwerkeOb bei Bartholdys "Verleih uns Frieden gnädiglich" und "Herr sei gnädig" oder bei Beethovens "Freude schöner Götterfunken" - die Stücke sind kleine Kunstwerke, gelungen zusammengesetzt und schwierig umzusetzen, was den Akteuren aber sehr gut gelang. Die Volksweisen von Friedrich Silcher oder das ermutigende Lied "Guter Vater im Himmel" von Jochen Rieger regten zum Nachdenken an. An der Querflöte lockerte Evelyn Rath gekonnt das Programm auf, und Wolfgang Kihm zeigte an Klavier und Orgel, exakt und einfühlsam, Können und hohe Musikalität. So bei Bartholdys "Jauchzet dem Herrn alle Welt", ein frühes Werk, das leichtfüßig daherkommt mit einem eleganten, langsamen Mittelstück und lautstark und furios endet. Wolfgang Kihm zeigte, zu welchen Klängen die Königin der Instrumente in der St. Barbara Kirche fähig ist, Kihm zog alle Register und interpretierte das Werk virtuos. Mit Händels "Halleluja" hätte der Abend nicht schöner enden können, es war auch der Schlusspunkt eines großartigen Konzerts. Die begeisterten Zuhörer erklatschten Zugaben, und Chor und Solisten bewiesen, dass sie die Veranstaltung ebenso genossen haben wie die Besucher, die im "Segne du Maria" in den Klangkörper einstimmten. "Wir sind stolz, dass sich unser Chor in so vielen Stilrichtungen zu Hause fühlt", freute sich Vorsitzende Hildegard Schömann über Komplimente. Ein Sonderlob gilt dem jungen Dirigenten Sebastian Müller, der 20-Jährige aus Ormesheim leitet seit 18 Monaten den Kirchenchor.

Auf einen BlickAusführende waren der katholische Kirchenchor St. Cäcilia Blickweiler, Querflöte Evelyn Rath, Klavier und Orgel Wolfgang Kihm, die Gesamtleitung hatte Sebastian Müller. Der Erlös fließt der Renovierung von Pfarrheim und Pfarrkirche zu. Proben sind donnerstags um 19.30 Uhr im Pfarrheim. Infos: Hildegard Schömann, Telefon (06842) 513 74. hh

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