Blickweiler Gotteshaus erstrahlt in neuem Glanz

Blickweiler · Vor 90 Jahren erhielt die Kirche St. Barbara in Blickweiler einen Erweiterungsbau. Auch dieser war Teil der nun abgeschlossenen Renovierung.

 Renoviert und mit einem neuen Dach präsentiert sich die Pfarrkirche St. Barbara in Blickweiler, die 972 im romanischen Stil errichtet und 1928 erweitert wurde.

Renoviert und mit einem neuen Dach präsentiert sich die Pfarrkirche St. Barbara in Blickweiler, die 972 im romanischen Stil errichtet und 1928 erweitert wurde.

Foto: Hans Hurth

In neuem Glanz erstrahlt die Pfarrkirche St. Barbara Blickweiler in der Pfarrei Franz von Assisi Blieskastel nach einer umfassenden Außenrenovierung. Die Arbeiten begannen kurz nach der Primiz von Peter Heinke, jetzt in Pirmasens tätig, im Juni und konnten in diesen Tagen nahezu abgeschlossen werden. „Eine größere Maßnahme war die Sanierung des Kanals, der noch aus alten Tonrohren bestand“, blickten im Gespräch mit unserer Zeitung Pfarrer Pater Hieronim und Harald Erbelding vom Verwaltungsrat zurück: „Rundum saniert ist der Kirchensockel, wobei der Verputz erneuert werden musste, ebenso die Fensterbänke.“ Optischen Glanz brachten die Malerarbeiten.

Eine Überraschung tat sich bei den Spengler- und Dacharbeiten auf. „Unter dem Dach der Pfarrkirche fanden wir acht Dohlen-Nester, jedes über einen Meter hoch. Mit Experten einer Fachfirma konnten diese beseitigt werden“, sagte Erbelding. Was noch ausstehe, seien kleinere Arbeiten und – bei trockenem Wetter – das Verfugen des Kirchensockels. Im Innenbereich ist die Heizungssteuerung erneuert und von manuell auf elektronisch umgestellt. Ein Dank von Pfarrer Hieronim galt den Kirchenbesuchern für die Spenden zur Renovierung bei der Kollekte und nicht zuletzt dem Kirchenchor St. Cäcilia. Der Kulturträger wurde – personell bedingt – zum Jahresende aufgelöst, dies ausgerechnet im 150. Jahr seines erfolgreichen Wirkens im Dienste der „musica sacra“. Die Vorsitzende Hildegard Schömann überreichte an die Kirchenstiftung einen Betrag von 4000 Euro aus Erlösen bei Veranstaltungen zur Renovierung des Gotteshauses (wir berichteten).

Ein Blick zurück: Die Pfarrkirche St. Barbara wurde 972 im romanischen Baustil errichtet, 1163 ebenso erweitert wie in den Jahren 1733 und nochmals 1928. Denn seit Beginn des 19. Jahrhunderts bemühten sich die Gläubigen um einen größeren Erweiterungsbau, dessen Grundstein am 9. April 1928 der Bischof von Speyer, Ludwig Sebastian, legte. Das Richtfest konnte bereits am 16. Juni des selben Jahres gefeiert werden. Ein Festtag für die Gemeinde war dann der Tag der Konsekrationsfeier im Oktober 1928.

1952 konnte die Weihe der drei Glocken, die auch heute in Blickweiler noch zum Tisch des Herrn rufen, vorgenommen werden. Unter der Empore steht eine Glocke, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und die älteste Glocke des Saarlandes ist. Am 19. November 1964 erfolgte die Weihe der Königin der Instrumente, der Orgel mit ihren 1600 Pfeifen und 21 Registern und des 3,60 Meter hohen Altarbildes, das in Rot und Gold ausdrucksvoll die Schutzpatronin der Kirche, die Heilige Barbara, zeigt. Zu Füßen der Schutzpatronin kniet ein Bergmann, der nicht nur seinen Berufsstand symbolisieren soll, sondern alle Glieder der Pfarrei.

 Pfarrer Hieronim (Mitte) begutachtet mit Stephan Wentz, Monika Müller, Christian Wilhelm und Harald Erbelding (von links) eine alte Stützmauer hinter der historischen Pfarrkirche in Blickweiler.

Pfarrer Hieronim (Mitte) begutachtet mit Stephan Wentz, Monika Müller, Christian Wilhelm und Harald Erbelding (von links) eine alte Stützmauer hinter der historischen Pfarrkirche in Blickweiler.

Foto: Hans Hurth

Zweimal gab es grundlegende Renovierungen: Von 1985 bis 1988, als sich die Gesamtkosten auf 500 000 Mark (250 000 Euro) beliefen, von denen 200 000 Mark (100 000 Euro) über Spenden, Sammlungen und Eigenleistungen abzudecken waren. Die letzte Renovierung, hauptsächlich im Innenbereich und am Pfarrheim, fand im Jahre 2005 statt – mit Kosten von 180 000 Euro.

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