Gollensteinhütte öffnet am 1. Mai wieder

Blieskastel · Nach knapp einem Jahr können Wanderer und Kurgäste wieder einkehren und den Blick genießen.

 Die Gollensteinhütte ist ab Montag, 1. Mai, für Wanderer, Besucher und Kurgäste wieder geöffnet. Foto: Hans Hurth

Die Gollensteinhütte ist ab Montag, 1. Mai, für Wanderer, Besucher und Kurgäste wieder geöffnet. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Die Gollensteinhütte hoch über Blieskastel erlaubt einen tollen Fernblick ins Biosphärenreservat Bliesgau. Das Heim der Ortsgruppe Blieskastel des Pfälzerwald-Vereins (PWV) war seit einem knappen Jahr geschlossen und nicht bewirtschaftet. Ab dem 1. Mai dürfen sich Wanderer und Kurgäste freuen, denn dann ist die Hütte am Wochenende wieder zur Einkehr geöffnet - rechtzeitig zum 40-jährigen Bestehen der Gollensteinhütte. Zuvor stand auf dem Platz in der Nähe des Wallfahrtsklosters die alte Schutzhütte, eingeweiht am 1. Juni 1930.

In der Nacht zum 15. Dezember 1975 dann eine bittere Stunde, denn die Schutzhütte brannte komplett nieder. Doch schon im folgenden Frühjahr gingen engagierte Mitglieder des PWV an den Bau der heutigen Gollensteinhütte. Horst Hühner als Bauleiter, Erich Walch, Heinz Striegel als Organisationsleiter und Adam Klammes als Dachdecker legten sich besonders ins Zeug, wie die Chronik verrät. Am 21. Mai 1977 wurde die schmucke Hütte in einer Feierstunde öffentlich übergeben. In den 40 Jahren war sie immer wieder gern besuchter Treffpunkt. Stolz ist der PWV Blieskastel, dass mit Otto Ferdinand Link, bekannt als "Linke-Babbe", ein gebürtiger Kaschtler die große Wanderbewegung der Pfälzerwald-Vereine im Dachverband Neustadt 1903 gründete.

"Der Kaschtler und Initiator der Wanderbewegung ist in der Pfalz bei den Wanderern so bekannt wie unter den Katholiken unserer Nachbarn der Bischof von Speyer", hat Wanderfreund Hans Cappel bei seinen vielen Wanderungen ausgemacht.

Der bekannte Heimatforscher Hans Cappel weiß auch den Grund: "Link hat sich mit einem Foto, aufgenommen bei der allerersten PWV-Wanderung am 18. Januar 1903 in Ludwigshafen, bei allen Wanderern eingeprägt. Vor allem, weil er dort erstmals den noch heute gültigen Wandergruß ,Waldheil' ausrief." 1982 wurde die Idee geboren, an dem Sandstein vor der Gollensteinhütte eine Gedenkplatte für den "Linke-Babbe" anzubringen. Steinbildbauer Gerd Abel aus Niederwürzbach fand eine kostengünstige Lösung. "Abel übertrug das Angesicht von Otto Ferdinand Link von einer normalen Postkarte auf den schönen Sandstein. Das Werk kann sich sehen lassen", merkt Cappel an. "Otto Ferdinand Link wurde 1868 als Sohn eines Bierbrauers geboren, sein Großvater war Bürgermeister von Blieskastel. Der Name Link dieses Stammes kommt heute im Bliestal nicht mehr vor. Ältere Bürger erinnern sich noch an ein Kolonialwarengeschäft dieses Namens im Anwesen der heutigen Ratsapotheke", weiß Hans Cappel ebenso wie dass der "Linke-Babbe" ein vielbeachtetes Herbarium (Sammlung getrockneter Pflanzen) zusammentrug.

12 000 markierte Wanderwege lassen heute die Heimat für alle Generationen leicht zu Fuß erkunden. "Einige Wege führen auch nach und über Blieskastel. Da trifft es sich gut, dass unsere Gollensteinhütte wieder als Einkehr zur Verfügung steht", freut sich Ernst Welsch vom Vorstand des PWV auf die neue Saison.

Die Gollensteinhütte wird ab 1. Mai von der Azurit Catering bewirtschaftet und ist von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen ab 10 Uhr geöffnet. Sie bietet Platz für 120 Personen im Gastraum und für 250 Personen bei Mitbenutzung des Außenbereichs.

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