Gesunde Snacks in gelben Dosen

Blieskastel. Ganze 27 Mal wurde oder wird die Geschichte von "Bert, dem Gemüsekobold" gestern oder heute an den Grundschulen in den sieben Gemeinden des Biosphären-Reservates Bliesgau von prominenten Besuchern wie Bürgermeistern, Beigeordneten und Ortsvorstehern vorgelesen

Blieskastel. Ganze 27 Mal wurde oder wird die Geschichte von "Bert, dem Gemüsekobold" gestern oder heute an den Grundschulen in den sieben Gemeinden des Biosphären-Reservates Bliesgau von prominenten Besuchern wie Bürgermeistern, Beigeordneten und Ortsvorstehern vorgelesen. An der Schlossbergschule in Blieskastel mühte sich gestern Morgen Beigeordnete Brigitte Adamek-Rinderle mit mehr oder weniger großem Erfolg um die ungeteilte Aufmerksamkeit der Erstklässler von Lehrerin Ina Jansen. Das gelang allerdings anschließend Stefanie Klingler. Die Mitarbeiterin des Biosphären-Zweckverbandes las nämlich nicht vor, sondern packte aus: leuchtend gelbe Bio-Brotboxen, auf die man sogar seinen Namen schreiben kann. Über den Inhalt wussten die Kleinen auch schnell Bescheid: Bio-Möhren, Bio-Rohesser, Bio-Brot, Bio-Honig, eben allerlei Leckeres von Erzeugern aus der engeren Heimat. Die Bio-Brotbox-Aktion findet bundesweit statt. Ziel: möglichst viele Kinder sollen jeden Tag ein gesundes Frühstück mit Produkten aus ökologischer Landwirtschaft bekommen, beziehungsweise ihre Eltern motiviert werden, dieses sicherzustellen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der Kinderschutzbund in Kirkel an der Aktion beteiligt. In diesem Jahr entschloss sich der Biosphären-Zweckverband, die Aktion auf das ganze Biosphären-Reservat auszuweiten. Die sieben Städte und Gemeinden sowie Sponsoren halfen mit. Am Mittwochabend fand die große Bio-Brotbox-Packaktion in der Hölschberghalle zwischen Biesingen und Aßweiler statt. Der Schirmherr der Aktion, Landrat Clemens Lindemann, und der Vorsitzende des Biosphären-Zweckverbandes, der Mandelbachtaler Bürgermeister Herbert Keßler, mussten nicht lange bitten. Rund 100 freiwillige Helferinnen füllten die knapp 1000 Brotboxen an drei Packstraßen. Meinung

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Von SZ-RedakteurCarlo Schmude Eine kleine Panne in der Vorbereitung der Bio-Brotbox-Aktion des Biosphären-Zweckverbandes stellt Eltern heutiger Erstklässler ein gutes Zeugnis aus. Da ein großer Teil nicht wusste, dass ihre Kinder am Morgen mit Pausenfrühstück bestens versorgt würden, hatten sie ihren Kleinen das Übliche mitgegeben. Und der Besuch gestern Morgen zum Beispiel in der Schlossbergschule in Blieskastel erlaubte einen erfreulichen Blick darauf. Das, was die Kinder in ihren Plastikboxen von zu Hause mitgebracht hatten, war in der Regel alles andere als ungesund: Obst, Gemüse, Vollkornweckchen mit Wurst und Käse, Tee in Trinkflaschen, von Gummibärchen oder Schokoriegeln keine Spur. Diese Erkenntnis mag mit einem Vorurteil über gedankenlose Eltern aufräumen, macht aber die Bio-Brotbox-Aktion des Biosphären-Zweckverbandes noch lange nicht überflüssig. Die Kinder werden ihre neuen Brotboxen gefüllt mit nach Hause gebracht haben. Und dort sahen die Eltern, dass die Elemente für ein gesundes Kinderfrühstück auch in ihrer Heimatregion hergestellt werden. Auch damit wäre einer Biosphären-Idee Rechnung getragen. HintergrundDie erste Bio-Brotbox-Aktion wurde 2002 auf Initiative von der damaligen Ernährungsministerin Renate Künast ins Leben gerufen. Allein in diesem Jahr wurden 19 neue Bio-Brotbox-Initiativen gegründet. 41 Initiativen in 14 von 16 Bundesländern verteil(t)en zusammen 166 500 gelbe Dosen. 22 Prozent der Erstklässler in Deutschland erhalten in diesem Jahr eine Bio-Brotbox. cas

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