Gespenst im Schaufenster und Zombie als Kunde

Blieskastel · In Blieskastel ist es seit Jahren Tradition: Verkleidet als Hexen und Gespenster ziehen Kinder an Halloween durch die Straßen. Verkäufer und Geschäftsinhaber kennen das Spiel, haben sich auf den Ansturm längst vorbereitet. Lebende Schaufensterpuppen sorgen für eine gruselige Stimmung.

 „Süßes oder es gibt saures“ fordern die Kinder in einer Blieskasteler Apotheke und das „pockennarbige Gruselmonster“ auf der anderen Thekenseite verteilt zusammen mit der Apothekenhelferin grün-rote Fruchtgummis. Foto: Fredi Brabänder

„Süßes oder es gibt saures“ fordern die Kinder in einer Blieskasteler Apotheke und das „pockennarbige Gruselmonster“ auf der anderen Thekenseite verteilt zusammen mit der Apothekenhelferin grün-rote Fruchtgummis. Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

Eine Gruppe Kinder stürmt in eine Blieskasteler Apotheke am Schlossberg: "Süßes oder es gibt saures", rufen sie über die Theke. Hinter der Theke verteilt ein schauriges Gruselmonster Süßigkeiten mit einer übergroßen Pinzette. Strahlend rennen die Kinder ins Freie, die "Beute" wird in einer mitgebrachten Einkaufstüte verstaut, und ab geht's ins nächste Geschäft. In der Nähe achten die Eltern darauf, dass ihre Kinder im Gewimmel nicht verloren gehen. Es ist das typische Geschehen am Halloweenabend in Blieskastel . Überall in der Blieskasteler Altstadt sieht man die Kinder, meist in kleinen Gruppen aber auch alleine, in die Geschäfte flitzen und sie halten ihre Tüten hoch. Sie sind vom Jagdfieber erfasst, gerade so, als bekämen sie übers ganze Jahr keine Süßigkeiten. Grauselig verkleidet, als Hexen , Zombies und Skeletts, und mit verstellter Stimme versuchen sie, den erschreckt dreinblickenden Verkäuferinnen Angst einzujagen. Verkäuferinnen und Geschäftsinhaber kennen das Spiel, haben sich auf den Ansturm längst vorbereitet, denn Halloween in Blieskastel ist schon lange Tradition. Seit über zehn Jahren veranstalten die Gewerbetreibenden das Halloween-Spektakel, und jedes Jahr kommen mehr Besucher in die Stadt.

Dass dies am Freitag wieder so war, zeigte die Parksituation rund um Blieskastel , die so manchen Autofahrer zur Verzweiflung brachte, der nicht wusste wohin mit seinem Fahrzeug. Parkplätze waren schon früh voll belegt, Autos mit Kennzeichen aus dem ganzen Saarland, aus Rheinland-Pfalz und dem nahen Frankreich parkten links und rechts der Straßen bis Webenheim oder bis zum Bahnhof Lautzkirchen und sogar den Blieskasteler Schlossberg hoch bis weit über die Schlosskirche. Einer hatte sein Fahrzeug auf einer Verkehrsinsel in der B 423 abgestellt.
Gruselführung durch die Stadt

Der Ideenreichtum der Geschäftsinhaber ist groß, tolle Dekorationen verwandeln die Geschäftsräume an diesem Abend in Geisterhöhlen, aus einer Apotheke wurde die "Drachenburg". Überall brennen Kerzen in ausgehöhlten Kürbissen und schaurige Geister grinsen den Besuchern entgegen. Lebende Schaufensterpuppen und Gruselgestalten sind die Besonderheiten in Blieskastel . In der Zweibrücker Straße sorgte ein kleines Kinderkarussell für großen Andrang.

Die Gewerbetreibenden haben viele Helfer, die bei der Durchführung des Spektakels mithelfen. Beim Blieskasteler Schutzengelverein wurden die Kleinen geschminkt. Schaurige Geschichten wurden in der Geisterstunde des Familienzentrums vorgelesen, ekelhafte Speisen und Getränke serviert. Und Gruselführungen für Kinder führten durch dunkle Altstadtgassen.

Und plötzlich eine Polizeiabsperrung in der Straße. Dahinter ein Grabgelege mit abgetrennten blutverschmierten Gliedmaßen, einfach schauderhaft. Unter den Besuchern waren viele "Schwerverletzte" mit offenen, blutenden Wunden, viele Erwachsene hatten großen Spaß daran, in gruseliger Verkleidung durch die dunklen Altstadtstraßen zu ziehen. Viele schlossen sich dem Hexenumzug durch die bunt beleuchtete Altstadt an. Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte die Gruppe Elements on Fire eine spektakuläre Feuershow am Napoleonsbrunnen.

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