Blieskastel Franziskaner bleiben ihrem Kloster treu

Blieskastel · Der Wallfahrtsort Blieskastel bleibt für die Zukunft erhalten. Das sichert jetzt eine Vereinbarung zwischen Speyer und Krakau.

 Ordensprovinzial Marian Golab (links) aus dem polnischen Krakau und Generalvikar Franz Jung haben eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen der Krakauer Ordensprovinz der Franziskaner-Minoriten und dem Bistum Speyer vereinbart.

Ordensprovinzial Marian Golab (links) aus dem polnischen Krakau und Generalvikar Franz Jung haben eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen der Krakauer Ordensprovinz der Franziskaner-Minoriten und dem Bistum Speyer vereinbart.

Foto: Christine Wilke-Zech/Ordensprovinz der Franziskaner-Minoriten

Das Bistum Speyer und die Krakauer Ordensprovinz der Franziskaner-Minoriten haben sich auf eine dauerhafte Zusammenarbeit hinsichtlich der Betreuung des Wallfahrtsorts Blieskastel und der Seelsorge in der Pfarrei „Heiliger Franz von Assisi“ in Blieskastel verständigt. Der Generalvikar des Bistums Speyer, Franz Jung, und der polnische Provinzial Marian Golab haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die Franziskaner-Brüder, die seit dem Jahr 2005 in Blieskastel tätig sind, haben dem Bistum Speyer eine Fortsetzung ihres Wirkens in den kommenden zehn Jahren zugesichert. Sie übernehmen weiterhin die pastorale Betreuung des Wallfahrtsorts. Dazu zählen beispielsweise die Koordination der Aufnahme von Wallfahrergruppen, Gottesdienstfeiern für Wallfahrer und besondere seelsorgliche Angebote wie etwa Hochzeitsfeiern. Die Franziskaner tragen zugleich die seelsorgerische Verantwortung für die Pfarrei „Heiliger Franz von Assisi“ in Blieskastel. Sie wollen, zusätzlich zu ihrer Tätigkeit für die Pfarrei und die Wallfahrt, auch zukünftig eigene pastorale Schwerpunkte setzen. Wie das Bistum Speyer in einer Presseerklärung weiter mitteilt, solle darin das besondere Charisma ihrer Ordensgemeinschaft zum Ausdruck kommen. Der Orden werde mit mindestens fünf Geistlichen in Blieskastel präsent sein. Die Brüder wohnen im Kloster, das sich im Eigentum der Kreuzkapellenstiftung befinde.

Das Kloster Blieskastel zähle zu den bedeutenden Wallfahrtsstätten im Bistum Speyer. Ende des 17. Jahrhunderts sei auf dem Han, einer Anhöhe bei Blieskastel, von Meister Thomas Gampfer die bis heute stehende „Kreuzkapelle“ errichtet worden. Eine dort ausgestellte Kreuzreliquie sei Anlass für viele Wallfahrten. Seit 1829 befinde sich in der Kapelle darüber hinaus das Gnadenbild „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen“, eine 80 Zentimeter hohe Marienfigur aus Eichenholz, die lange Zeit unbeachtet blieb und erst nach ihrer „Wiederentdeckung“ 1911 zwei Jahre später und nach einer Restaurierung auf ihren heutigen Platz gestellt wurde.

Der Legende nach wurde diese Madonna von einem Eremiten im nahe gelegenen Bebelsheim verehrt. Eines Tages wurde er von einer Horde vagabundierender Soldaten überfallen, die dabei auch Pfeile auf die Statue schossen. Mit dem Blut, das aus den Wunden tropfte, soll sich Gräfin Elisabeth von Blieskastel die kranken Augen bestrichen haben und geheilt worden sein. Aus Dankbarkeit ließ sie daraufhin ganz in der Nähe ein Kloster gründen, wo die Statue verehrt wurde. „Im Jahr 1924 berief der Speyerer Bischof Ludwig Sebastian Kapuziner aus der bayerischen Ordensprovinz zur seelsorgerischen Betreuung nach Blieskastel. Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Bau des Klostergebäudes begonnen. 1925 wurde das Kloster eingeweiht und von den Kapuzinern bezogen. Im Jahr 2005 übernahmen die Franziskaner-Minoriten der Provinz Krakau das Kloster und die Wallfahrt von den bayrischen Kapuzinern“, heißt es in der Erklärung aus dem Bistum Speyer abschließend.

 Die Klosteranlagen in Blieskastel, in diesen Tagen leicht mit Schnee bedeckt, werden weitere zehn Jahre von den Minoriten-Patres betreut.

Die Klosteranlagen in Blieskastel, in diesen Tagen leicht mit Schnee bedeckt, werden weitere zehn Jahre von den Minoriten-Patres betreut.

Foto: Hans Hurth
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