Was ein kleiner Kreis von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern in der Stadt Blieskastel in kurzer Zeit auf den Weg brachte, kann sich sehen lassen. Gesucht werden weitere Helfer (Paten), deren Aufgaben nun vorgestellt wurden. Im Haus der Arbeiterwohlfahrt begrüßte Andrea Hempel vom Arbeitskreis (AK) der Flüchtlingshilfe 33 Personen, die bereits engagiert helfen oder dies noch vorhaben. Das vom Ortsrat Blieskastel-Mitte im Januar angeregte Begegnungsfest (unsere Zeitung berichtete) sei ein guter Anfang gewesen und habe Impulse gesetzt. "Wir vom Arbeitskreis wollen Bindeglied sein zwischen den Flüchtlingen und den Paten und den Begriff Willkommenskultur mit Inhalten füllen. Wir sammeln Informationen, geben diese weiter und leisten den Paten Unterstützung bei der Integrationshilfe ", betonte Andrea Hempel.

Wie bisher den Flüchtlingen - derzeit leben 70 in Blieskastel - wirkungsvoll geholfen werden konnte, erläuterten, neben Andrea Hempel auch Klaus Girnus, Christoph Tiefensee, Jürgen Heß sowie Steffen Glombitza vom AK, von dem es Lob gab für Marc Tussing vom Ordnungsamt der Stadt Blieskastel als erste Anlaufstation.

"Die Paten unterstützen Tussing bei der Anmeldung, füllen Formulare aus, etwa für Grundsicherung und Kontoeröffnung, beschriften den Hausbriefkasten, besorgen den Müllabfuhrkalender, holen persönliche Informationen wie Familienstand und Hobby ein und helfen bei der Anmeldung von Kindern in Schule oder Kita", nannte Klaus Girnus wichtige erste Schritte. Beim Wechsel der Flüchtlinge vom Grundsicherungsamt zum Jobcenter habe Pate Jürgen Heß die meiste Erfahrung gesammelt. Doch es gibt noch viel zu tun. Spontan erklärten sich drei Personen bereit, angelieferte Kleidung im Lager des Juz (P-Werk) zu sortieren. "Ein größeres Möbel-, Bekleidungs- und Bedarfslager soll in Mimbach dazukommen", blickte Klaus Girnus, Pilot im Ruhestand, voraus. Termine sowie allgemeine und rechtliche Informationen sind auf einer Homepage zusammengestellt, die Christoph Tiefensee aufgebaut hat und die um eine aktuelle Liste der Paten ergänzt wird.

"Unser Bestreben ist es, pro Wohnung je einen männlichen und einen weiblichen Paten zu finden." Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer seien Unfall- und Haftpflicht versichert, falls keine eigene Versicherung bestehe. Eine Vergütung werde nicht gezahlt, wohl aber Buskosten, etwa für Fahrten zur Tafel nach Homburg. Für die Flüchtlinge, überwiegend aus Eritrea und Syrien, werden derzeit sechs Sprachkurse angeboten.

"In Lautzkirchen soll für unsere Neubürger aus dem fremden Kulturkreis ein Bolzplatz geschaffen werden", informierte Ortsvorsteher Jürgen Trautmann. "Die Finanzierung ist gesichert, zur Anlegung werden Helfer gesucht. Für Verpflegung während dieser Arbeit sorgt Martin Dauber", freut sich Trautmann. Steffen Glombitza, Pastoralreferent in Lautzkirchen, hat für den kommenden Dienstag, 19. Mai, eine Spendenaktion von älteren Fahrrädern auf dem Paradeplatz geplant, dazu einen Spielenachmittag und einen eritreischen Wortgottesdienst, gemeinsam mit den Bürgern. Bei der Awo werden mehrmals Kaffee und Kuchen für die Neubürger serviert, ebenso ist die Suppenküche geöffnet.

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HintergrundDie Flüchtlingshilfe Blieskastel ist eine Gruppe von Menschen, die den Begriff Willkommenskultur mit Inhalten füllen möchte und die sich deshalb ehrenamtlich bei der Hilfe für Flüchtlinge in Blieskastel engagiert. Derzeit sind etwa 30 Personen aktiv. Wer als Helfer (Pate) bei der Flüchtlingshilfe Blieskastel mitmachen möchte oder Sachspenden beisteuern möchte, kann sich mit Andrea Hempel, Telefonnummer (0 68 42) 93 03 40 in Verbindung setzen. hh